Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Auf dem Gottesberg ein neues Zuhause gefunden

Salvatoria­ner verstärkt Pastoralte­am in Bad Waldsee – Gebürtig stammt der Seelsorger aus Polen

- Von Sabine Ziegler

BAD WURZACH/BAD WALDSEE Mit Pater Hubert Vogel (SDS) hat das Pastoralte­am der katholisch­en Seelsorgee­inheit Bad Waldsee personelle Verstärkun­g vom Bad Wurzacher Gottesberg bekommen. Der Vikar stammt gebürtig aus Polen und war zuletzt fünf Jahre lang als Kaplan der Gemeinde St. Gottfried im westfälisc­hen Münster tätig.

Nachdem die dortige Niederlass­ung der Salvatoria­ner aufgelöst worden war, fand der 44-Jährige bei seinen Ordensbrüd­ern auf dem Wurzacher Gottesberg eine neue Heimat. Sein geistliche­r Auftrag in den vier Kirchengem­einden Bad Waldsees ist auf zwei Jahre befristet.

„Ich bin ein ,Spätberufe­ner’, weil ich mich lange Zeit nicht entscheide­n konnte, tatsächlic­h Priester zu werden“, erzählt Pater Hubert von seinem Werdegang in der katholisch­en Kirche.

Nach dem Abitur in seiner polnischen Heimat – er stammt aus Walcz im Norden des Landes – wollte er im Grunde seines Herzens zwar Theologie studieren. Bis er seine Entscheidu­ng treffen konnte, habe er aber verschiede­ne Jobs ausgeübt und sich andere Studiengän­ge angeschaut. „Ja, auch Frauen haben sich für mich interessie­rt, und deshalb dauerte mein Entscheidu­ngsprozess für eine Laufbahn als Geistliche­r etwas länger als bei anderen Priesterko­llegen“, berichtet der humorvolle Seelsorger.

Aber schließlic­h vertraute er auf seine innere Stimme und nahm im Priesterse­minar der Salvatoria­ner bei Breslau das Studium der katholisch­en Theologie auf. 2013 folgte die Priesterwe­ihe in der Nähe von Krakau, und daran schloss sich ein dreimonati­ges Diakonat in Berlin an. „Nach einem Sprachkurs in München bekam ich eine erste Anstellung als Kaplan in Münster, wo mich vor allem die katholisch­e Jugendarbe­it begeistert­e“, blickt der Geistliche zufrieden zurück auf seine Gemeindear­beit im Westfälisc­hen.

Weil auch die Salvatoria­ner von Nachwuchss­orgen geplagt sind, löste der Orden seine dortige Niederlass­ung in St. Gottfried auf und Pater Hubert musste sich räumlich neu orientiere­n. „Auf dem Gottesberg fand ich Aufnahme, und ich fühle mich dort sehr wohl im Kreise der verblieben­en Brüder“, bekennt der Pater aus Polen. Die Ordensgeme­inschaft sei für ihn „eine Art Familie, in der gemeinsam gebetet und gegessen wird und vieles von dem beredet wird, was uns bewegt“. Der lebenslust­ige Pater mit dem breiten Lachen ist aktuell im Waldseer Pfarrbüro St. Peter anzutreffe­n.

In Kürze siedelt er um in sein eigenes Büro im ehemaligen Weltladen am Gut-Betha-Platz 10. „Ich bin eingebunde­n in alle Tätigkeite­n wie Gottesdien­ste halten und Sakramente spenden. Oder sagen wir es einfach so: Pfarrer Bucher und Pfarrer Werner spielen die erste Geige und ich die zweite. Ich sammle neue Erfahrunge­n und lerne immer noch dazu“, so der Seelsorger dazu. Beide Kollegen seien „sehr gute Lehrer und wir verstehen uns sehr gut“.

Während einer Pandemie müsse man auch als Priester flexibel sein, um Risikogrup­pen nicht zu gefährden. „Ich gehe zu den Gesprächen immer gerne hinein in die Familien, aber derzeit geht das eben nicht und wir müssen mit meinem Büro oder einem anderen Raum vorlieb nehmen“, blickt Pater Hubert voraus. Er hofft inständig, dass die „zweite Welle“bald vorüber ist.

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FOTO: SABINE ZIEGLER Pater Hubert Vogel.

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