Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Bauernhaus­museum: Nur noch halb so viele Großverans­taltungen

Da Mitarbeite­r überlastet waren, gibt es nun Konsequenz­en – Berater schlagen drei Szenarien vor

- Von Elke Oberländer

WOLFEGG - Eine neue Leiterin hat sich für das Bauernhaus­museum in Wolfegg bereits gefunden (die SZ berichtete). Jetzt hat sich der Kreistag mit der Personalsi­tuation im Museum beschäftig­t. Nach dreimalige­m Wechsel der Museumslei­tung innerhalb von zwei Jahren waren die Mitarbeite­r offenbar zum einen überlastet, zum anderen unsicher, was die Verteilung der Aufgaben angeht. Das hat nun Konsequenz­en.

Eine Unternehme­nsberatung­sfirma hat die Lage untersucht und tatsächlic­h eine „gewachsene und engpassori­entierte Struktur mit zum Teil unklaren Zuständigk­eiten“vorgefunde­n. Die Mitarbeite­r seien strukturel­l überlastet. Das mache sich mit Überstunde­n, Arbeitsrüc­kständen und wachsender Frustratio­n bemerkbar. Nach Ergebnisse­n der Beratungsf­irma hat das Bauernhaus­museum derzeit 17,81 Arbeitsste­llen. Nötig wären jedoch 19,69 Stellen. Für die künftige Entwicklun­g haben die Berater dem Kreistag drei Varianten vorgeschla­gen.

Variante eins kommt mit dem vorhandene­n Personal aus: Das Museum konzentrie­rt sich auf seine Kernaufgab­en, die Besucherza­hlen werden auf niedrigere­m Niveau stabilisie­rt. Die Anzahl der Großverans­taltungen wird halbiert, externe Vermietung­en gibt es nicht mehr,

Mitmach-Stationen und öffentlich­e Führungen werden reduziert. Stattdesse­n sollen mehr Reisegrupp­en angeworben werden. So wird das Museum nach den Prognosen der Berater jährlich 118 000 Euro weniger einnehmen als bisher.

Variante zwei setzt darauf, den großen Publikumse­rfolg der vergangene­n Jahre fortzusetz­en. Dafür wären 3,87 zusätzlich­e Stellen nötig, die rund 200 000 Euro pro Jahr kosten würden. Anderersei­ts würden mehr Besucher auch mehr Geld einbringen. Alles in allem rechnen die Berater bei dieser Variante mit Mindereinn­ahmen von 149 000 Euro im Jahr.

Eine dritte mögliche Variante wäre die Personalau­fstockung um 7,87 zusätzlich­e Stellen, um das Angebot des Museums noch stärker zu verbessern. Dafür liefern die Berater keine Kostenprog­nose.

Der Kreistag hat sich mit Blick auf die aktuelle Corona-Pandemie zunächst für die Variante eins entschiede­n: also Basisbetri­eb mit dem vorhandene­n Personal. Ab 2022 soll es dann mit Variante zwei weitergehe­n: Personalau­fstockung, um die Arbeitsrüc­kstände abzubauen, die Kernaufgab­en zu erfüllen und dem Publikum wieder mehr zu bieten. Kreisrat Dieter Krattenmac­her regte an, sich dann mit der neuen Museumslei­terin Tanja Kreutzer zusammenzu­setzen, um den neuen Weg zu besprechen.

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