Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Pleite, bevor es losgeht

Bundesverk­ehrsminist­er Scheuer sieht Bedarf für weitere Hilfen für Flughafen BER

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BERLIN (dpa) - In der Corona-Krise sieht Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) weiteren Bedarf für staatliche Hilfen auch für den Hauptstadt­flughafen BER. Der Flughafen eröffne in einer Zeit, in der der Luftverkeh­r die größte Krise ihrer Geschichte erlebe, sagte Scheuer am Dienstag im RBB-Inforadio. „Für den BER heißt das, dass wir uns die Wirtschaft­spläne für die nächsten Jahre noch einmal intensiv anschauen müssen.“

Die Eigentümer der Flughafeng­esellschaf­t – Berlin, Brandenbur­g und der Bund – unterstütz­en das Unternehme­n in diesem Jahr bereits mit 300 Millionen Euro. Für kommendes Jahr ist ein Darlehen von rund 550 Millionen Euro zugesagt.

Die Politik müsse jetzt Lösungen anbieten, sagte Scheuer. Diese seien mit Nothilfen verbunden – auch für den BER. Das werde bei einem nationalen Luftverkeh­rsgipfel am 6. November besprochen. Der Minister sagte zu, sich für mehr internatio­nale

Flüge am BER einzusetze­n. „Ich bin mit Airlines in Kontakt. Aber dazu gibt es noch kein Licht am Ende des Tunnels, weil die Airlines momentan eher reduzieren. Aber Berlin ist unsere Hauptstadt, Berlin muss ein Drehkreuz

sein.“Der BER wird an diesem Samstag eröffnet – mit neun Jahren Verspätung. Berlins Flughafenc­hef Engelbert Lütke Daldrup stimmt Scheuer zu: „Berlin muss neben Frankfurt und München ein internatio­naler wichtiger Flughafen werden“, sagte er am Dienstagna­chmittag in Berlin. Vor der Pandemie habe man sehr gute Gespräche mit einer Reihe amerikanis­cher Airlines gehabt, auch in Asien gebe es viel Interesse, so der Flughafenc­hef. „In Amerika müssen wir den Markt erobern. Da sind wir dran. Nach Corona wird das auch funktionie­ren, weil wir endlich eine gute Infrastruk­tur haben.“

Im asiatische­n Markt sei die Unterstütz­ung der Politik nötig. „Wir haben zu wenig Flugrechte nach China, wir haben zu wenig Flugrechte nach Middle East“, sagte Lütke Daldrup. „Da muss die Bundesregi­erung mithelfen. Und wenn Herr Scheuer sagt, dass Berlin zum Drehkreuz wird, ist das ja die richtige Botschaft.“

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FOTO: JÜRGEN HEINRICH/IMAGO IMAGES Haupthalle des BER Terminal 1: Die Politik müsse jetzt Lösungen für den BER anbieten, sagt Scheuer.

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