Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Dieses Jahr besonders wichtig“
Lebendiger Adventskalender soll stattfinden – Er wird aber anders ablaufen als sonst
BAD WURZACH - Er wird etwas anders sein als üblich, aber es wird ihn geben. Die evangelische und die katholische Kirchengemeinde wollen auch dieses Jahr wieder einen lebendigen Adventskalender gestalten.
„Wir haben schon diskutiert, ob’s Sinn macht“, erzählt Heribert Streubel vom katholischen Kirchengemeinderat St. Verena, der ebenso wie Rosi Müller zum ökumenischen Organisationsteam gehört. Recht schnell sei aber klar gewesen: „Wir machen’s!“„Schließlich ist der lebendige Adventskalender immer sehr gut angenommen worden“, sagt Streubel. „Wir wollen wenigstens etwas Adventliches anbieten, das ist dieses Jahr besonders wichtig“, ergänzt Rosi Müller, auch mit Blick auf die vielen Veranstaltungen, die ausfallen müssen.
Die Abende vom 1. bis 23. Dezember werden freilich anders ablaufen als in den vergangenen Jahren. Traf man sich da stets am Stadtbrunnen und lief nach einem gemeinsam gesungenen Lied zum jeweiligen Gastgeber, wird sich diesmal stets auf dem Klosterplatz ein Fenster öffnen.
„Beim Laufen zum Gastgeber und vor dem Haus selbst sind die Menschen für die derzeitigen Verhältnisse einfach zu dicht zusammen“, erläutert Heribert Streubel. Die Idee von Rosi Müller sei es dann gewesen, die Veranstaltung auf den Klosterplatz zu verlegen. „Dort ist die Veranstaltung relativ problemlos zu stemmen.“
Der städtische Bauhof werde dort zwei Hütten aufstellen, erzählen die beiden Mitglieder vom Organisationsteam.
Sie werden adventlich geschmückt und bieten den jeweiligen Gastgebern, die oft ja auch Musikinstrumente dabeihaben, einen trockenen Platz.
Los geht’s um 18.30 Uhr, und damit eine halbe Stunde später als sonst. „Es war schon immer die Bitte vieler, etwas später anzufangen, weil um 18 Uhr ja die Läden erst schließen“, sagt Heribert Streubel, „aber vor allem für die Kinder wäre es dann zu spät geworden.“Da diesmal aber die Laufwege wegfallen, habe man sich für die neue Anfangszeit entschieden.
Bei der Veranstaltung richten sich die Organisatoren nach den Auflagen der Diözese. Das bedeutet: Gemeinsames Singen ist nicht erlaubt, und alle Teilnehmer müssen schriftlich erfasst werden. „Schön wäre es daher, wenn jeder gleich einen Zettel mit seinem Namen, seiner Adresse und Telefonnummer mitbringt. Aber wir werden auch welche haben“, bittet Rosi Müller. Ein Mund-Nasenschutz wird empfohlen, vorgeschrieben ist der 1,5-Meter-Abstand. Eine Obergrenze an Teilnehmern gibt es nicht. Aus Hygienegründen nicht möglich ist auch das Ausschenken von Punsch.
„Es ist natürlich vor allem sehr schade, dass das gemeinsame Singen nicht möglich ist“, bedauert Streubel, „gerade das war vielen sehr wichtig.“Doch sind die Organisatoren gleichzeitig sehr froh, den Adventskalender überhaupt anbieten zu können. „Wir hoffen, dass dies auch so bleibt und sich die Lage bis dahin nicht weiter verschärft.“
Der grundsätzliche Ablauf vor dem Fenster bleibt derselbe wie in den vergangenen Jahren. An den 23 Abenden sorgt jeweils ein Gastgeber für ein kleines adventliches Programm. Er singt, erzählt, musiziert, trägt ein Gedicht vor ... „der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, so Rosi Müller.
„Gesetzt“sind dabei die beiden organisierenden Kirchengemeinden sowie die sie unterstützende Neuapostolische Gemeinde und Freie Christengemeinde. „Auch viele, die in den vergangenen Jahren schon dabei waren, haben sich bereits wieder gemeldet“, sagt Streubel erfreut.
Wer darüber hinaus gerne einen Abend gestalten möchte, kann sich im katholischen Pfarrbüro bei Andrea Rogg telefonisch unter 07564 / 93290 oder per E-Mail an stverena.badwurzach@drs.de melden.