Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Endspurt zwischen Hinznang und Frauenzell
Straßenausbau mit leichter Verzögerung – Gemeinderat berät über weitere Verkehrsfragen in der Ortschaft
HINZNANG - Die Kreisstraße, die Hinznang mit Frauenzell verbindet, wird seit Ende April ausgebaut und mit einem begleitenden Geh- und Radweg ausgestattet. Wie das Landratsamt auf Anfrage mitteilt, ist der Großteil der Strecke bereits mit einer Tragschicht asphaltiert. Ende November sollen sämtliche Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Mit dem Ausbau der Kreisstraße soll vor allem die Verkehrssicherheit erhöht werden. Der Plan sieht vor, die Strecke – inklusive des Hinznanger Steigs – umzubauen und um einen Meter zu verbreitern. Zudem wird ein parallel zur Strecke verlaufender 2,50 Meter breiter Geh- und Radweg installiert. Die Maßnahme wurde über mehrere Jahre vorbereitet. Für Verzögerungen sorgten unter anderem Verhandlungen mit Grundstückseigentümern.
In diesen Tagen sind die Arbeiter zum Beispiel damit beschäftigt, an der Hinznanger Ortsdurchfahrt die Zufahrten und Grünflächen an den Privatgrundstücken wiederherzustellen. Gleichzeitig werden von der Stadt Leutkirch „die letzten Arbeiten“an den Ver- und Entsorgungsleitungen sowie am Versickerungsbecken ausgeführt. In den kommenden Wochen steht nach Angaben des Landratsamtes unter anderem der „Einbau der Asphaltdeckschicht“auf der Agenda.
Eigentlich sollte die Baustelle bereits Ende Oktober beendet sein. Wegen „sehr umfangreichen Erneuerungen“der Breitbandanschlüsse sei es aber zu Verzögerungen gekommen. Der geplante Geh- und Radweg ist auch deshalb wichtig, weil ein Ein- und Ausgang des Ferienparks von Center Parcs direkt auf diese Kreisstraße führt.
Dieses „Frauenzeller Tor“ist bisher geschlossen. Wie Parkleiterin Andrea Nestle kürzlich gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“erklärte, soll dieser Ein- und Ausgang möglichst noch in diesem Jahr geöffnet werden.
Die Gesamtkosten für das Straßenbau-Projekt liegen laut Landratsamt derweil im Rahmen. Eingeplant sind rund 2,1 Millionen Euro. Höher als zunächst kalkuliert sind indes die Kosten, die im Rahmen der Erneuerung der Infrastruktur auf die Stadt Leutkirch zukommen. Eingeplant waren 1,35 Millionen Euro. In der Sitzungsvorlage für die kommende Gemeinderatssitzung am Montag ist von Projekt-Baukosten von rund 1,44 Millionen Euro die Rede.
Ebenfalls zur Tagesordnung der Gemeinderatssitzung zählt die geplante Parkplatz-Sanierung des Hinznanger Kirchplatzes. Wenn das
Gremium zustimmt, könnten diese Bauarbeiten vorgezogen werden und noch im Laufe dieses Jahres erfolgen. Die Stadtverwaltung schreibt in ihrer Sitzungsvorlage von einer damit verbundenen Entlastung für die Anwohner im Ortskern von Hinznang. Kostenpunkt: rund 70 000 Euro.
Doch nicht genug der Hinznanger Verkehrsthemen: Auch der seit längerer Zeit diskutierte Ausbau des Geh- und Radwegs entlang der Landesstraße 319, die von Urlau kommend nach Winterstetten führt, ist Thema der Gemeinderatssitzung. Die Planungen scheiterten bisher an fehlenden Grundstücksflächen sowie an vier Bushaltestellen nahe der Kreuzung zur Kreisstraße Richtung Frauenzell. Die Verwaltung kann sich dort künftig eine sogenannte Buswendeschleife vorstellen.
Wie gefährlich diese Strecke für Radfahrer sein kann, beschrieb kürzlich ein SZ-Leser. Bei dem Abschnitt handele es sich um eine beliebte Strecke für Berufspendler in Richtung Kempten. Es komme hier täglich zu gefährlichen Situationen zwischen Radfahrern und Autofahrern durch Überholen oder zu schnelles Fahren, kritisierte er. Auch die Eröffnung des Ferienparks habe den Verkehr dort erhöht.