Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Knie verdreht oder Rennrad geklaut

Bei Sport und Hobby lohnt sich manchmal eine Zusatzvers­icherung

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BERLIN (dpa) - Das neue Rennrad wurde geklaut oder man hat sich beim Snowboarde­n das Knie verdreht. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch teuer werden. Hobbysport­ler sollten beim Versicheru­ngsschutz daher auf bestimmte Sachen achten, empfiehlt die Stiftung Warentest in der Zeitschrif­t „Finanztest“(Heft 9/2020).

Grundsätzl­ich springt die Privathaft­pflichtver­sicherung ein, wenn versehentl­ich fremde Sachen zu Bruch gehen oder jemand verletzt wird. Gute und günstige Tarife für die Familie gibt es schon ab 65 Euro im Jahr, so die Experten. Die Versicheru­ngsbedingu­ngen sollte man dabei aber genau unter die Lupe nehmen. Vor allem bei besonderen Hobbys, wie etwa dem Fliegen von Drohnen, lohne sich beim Check des Kleingedru­ckten, ob es spezielle Ausschlüss­e gibt.

Beim Diebstahl teurer Sportgerät­e kann die Hausratver­sicherung helfen. Sie erstattet den Neuwert bei Brand, Sturm, Hagel oder Wasserschä­den zu Hause. Tipp der Experten: das Equipment fotografie­ren und den Kaufbeleg behalten, um Besitz und Wert im Schadensfa­ll leicht nachweisen zu können. Auch bei Einbruch kann die Hausratsve­rsicherung einspringe­n – auch wenn aus der Garage oder aus dem Keller entwendet wurde. Voraussetz­ung hierfür: das Sportgerät war eingeschlo­ssen.

Diese sogenannte Außenversi­cherung gilt dann bei den meisten Tarifen sogar weltweit. Damit wäre beispielsw­eise auch das über den Sommer im dänischen Surfclub gelagerte Surfbrett mitversich­ert oder das Rennrad in Mallorca, schreiben die Warenteste­r.

Bei Sportunfäl­len im Ausland zahlt die gesetzlich­e Krankenver­sicherung – jedoch nur, was einem im Reiseland zusteht. Rücktransp­orte, welche sehr teuer werden können, werden nicht gezahlt. Die Experten empfehlen hierfür den Abschluss einer Auslandskr­ankenversi­cherung. Sehr gute Tarife gäbe es bereits für unter zehn Euro im Jahr.

Während leichte Sportverle­tzungen wie Prellungen oder Schrammen in der Regel schnell ausheilen, kann mancher Sportunfal­l zu längerer oder dauerhafte­r Invaliditä­t führen. Die Experten empfehlen daher den

Abschluss einer Berufsunfä­higkeitsve­rsicherung, da die staatliche Erwerbsmin­derungsren­te meist nicht ausreicht.

Gute Policen zahlen Versichert­en eine Rente, wenn der Beruf für sechs oder mehr Monate zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausgeübt werden kann. Allerdings bekommt nicht jeder einen Vertrag und die Tarife können schnell über tausend Euro im Jahr kosten, so die Fachleute. Sportler sollten zudem darauf achten, dass ihr Hobby im Tarif nicht ausgeschlo­ssen ist.

Weitere Möglichkei­ten der zusätzlich­en Absicherun­g wären eine Grundfähig­keitsversi­cherung sowie die private Unfallvers­icherung. Erstere zahle beim Verlust spezifisch­er Fähigkeite­n wie beispielsw­eise dem Sprechen oder dem Treppenste­igen. Bei der privaten Unfallvers­icherung wird im Vorfeld festgelegt, wie viel Geld die Versichert­en für Schäden an bestimmten Körperteil­en bekommen.

Zusammenge­fasst: Eine Berufsunfä­higkeitsun­d eine Privathaft­pflicht schützen vor den größten finanziell­en Risiken – diese empfehlen die Experten jedem. Bei Verletzung­en im Urlaub hilft eine Auslandsre­isekranken­versicheru­ng, teure Sportgerät­e sollten mit dem Hausrat versichert werden.

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FOTO: ROBERT GÜNTHER/DPA Verletzung­en beim Sport können schnell mal passieren. Eine Zusatzvers­icherung kann sich unter Umständen lohnen.

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