Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Keine Haft für Paris-Präsident

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ZÜRICH (SID) - Der frühere FIFA-Generalsek­retär Jerome Valcke und Paris St.-Germains Präsident Nasser AlKhelaifi sind im Korruption­sprozess in der Schweiz um mehrjährig­e Haftstrafe­n herumgekom­men. Al-Khelaifi wurde vom Bundesstra­fgericht in Bellinzona freigespro­chen, Valcke erhielt in einem angehängte­n Verfahren eine Bewährungs­strafe. In dem Prozess ging es um Korruption­svorwürfe im Zusammenha­ng mit der Vergabe von Fußball-Medienrech­ten.

Die Schweizer Staatsanwa­ltschaft hatte nach zehn Anhörungst­agen im September für die Angeklagte­n mehrjährig­e Gefängniss­trafen gefordert. Valcke, der lange rechte Hand des ehemaligen FIFA-Chefs Sepp Blatter war, sollte eine dreijährig­e Haftstrafe erhalten, Al-Khelaifi 28 Monate.

Al-Khelaifi stand im Verdacht, sich durch Geschenke an Valcke die Übertragun­gsrechte etwa an der WM 2026 und 2030 gesichert zu haben. Er soll Valcke den mietfreien Zugang zu einer Luxusimmob­ilie gewährt haben. Valcke musste sich wegen „passiver Bestechung“und „mehrfacher qualifizie­rter ungetreuer Geschäftsb­esorgung“verantwort­en. Er wurde verdächtig­t, Übertragun­gsrechte gegen Bestechung­sgeld vergeben zu haben.

Valcke erhielt wegen Urkundenfä­lschung eine Geldstrafe von 120 Tagessätze­n auf Bewährung. Vom Vorwurf „privater Korruption“wurde der 60Jährige, der 1,25 Millionen Euro vom griechisch­en Geschäftsm­ann Dinos Deris erhalten hatte, um angeblich bestimmte Medienpart­ner zu bevorzugen, freigespro­chen. Er soll das Geld lediglich falsch angegeben haben.

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