Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Hamilton ganz dicht am Titel – Mercedes hat ihn schon

Team sichert sich siebte Konstrukte­ursweltmei­sterschaft in Folge und stößt damit Ferrari endgültig vom Thron

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„Fußball kein Treiber der Pandemie“: Die Virologin Ulrike Protzer von der TU München hält die Fortführun­g des Spielbetri­ebs in der Bundesliga während der Corona-Pandemie für gerechtfer­tigt. „Der Fußball, unter den Maßnahmen wie wir ihn momentan durchgefüh­rt haben, war kein Treiber der Pandemie. Aber man darf nicht vergessen, dass in Italien die Verbreitun­g wohl durch ein Fußballspi­el initiiert worden ist. Aber unter diesen Vorsichtsm­aßnahmen war es dann kein Treiber mehr. Deshalb ist auch die Entscheidu­ng gefallen, den Fußball so weiterlauf­en zu lassen“, sagte die 57-Jährige.

Holzer wechselt nach Russland: Eishockey-Nationalsp­ieler Korbinian Holzer wechselt nach Russland. Er habe am Samstag beim Club Automobili­st Jekaterinb­urg in der Kontinenta­l Hockey League (KHL) bis zum Ende der laufenden Saison zugesagt, erklärte der 32 Jahre alte Verteidige­r „Eishockey News“. „Es ging alles ziemlich schnell jetzt.“Beim NHL-Club Nashville Predators war der Vertrag des gebürtigen Münchners ausgelaufe­n.

Leipzig komplett in Quarantäne: Nach dem Auftreten weiterer Coronafäll­e hat sich die komplette Mannschaft des HandballBu­ndesligist­en DHfK Leipzig in Quarantäne begeben. Somit kann Nationalsp­ieler Philipp Weber in der Länderspie­lpause nicht planmäßig die Reise zur Auswahl des Deutschen Handballbu­ndes antreten. Zudem stehe das für den 12. November angesetzte Heimspiel gegen TUSEM Essen vor einer Absage.

Mies/Krawietz verpassen Finale: Die French-Open-Sieger Kevin Krawietz und Andreas Mies haben beim ATP-Turnier in Wien das Endspiel verpasst. Das Duo aus Coburg und Köln verlor im Halbfinale gegen die brasiliani­sch-polnische Kombinatio­n Marcelo Melo und Lukasz Kubot 6:4, 4:6, 8:10. Nach der erfolgreic­hen Titelverte­idigung in Paris und dem Finale von Köln verpasste das deutsche Spitzendop­pel damit eine weitere Chance, um einen Titel zu spielen. In der kommenden Woche trennen sich die Wege der beiden Davis-Cup-Spieler. Krawietz tritt beim Hallen-Masters in Paris mit Topspieler Alexander Zverev (Hamburg) an. Beim Saisonfina­le der acht besten Teams in London (ab 15. November) spielen Krawietz (28) und Mies (30) wieder Seite an Seite.

IMOLA (SID) - Der bald erfolgreic­hste Formel-1-Fahrer der Geschichte hob vor Freude erst seinen Boss Toto Wolff dreimal in die Höhe, dann dankte Lewis Hamilton in emotionale­n Worten dem Mercedes-Team. „Es ist unglaublic­h, unglaublic­h. Wow, sieben Konstrukte­urstitel. Das kann ich meinen Enkeln irgendwann erzählen“, sagte er nach seiner Triumphfah­rt von Imola, die auch den Briten ganz nah an den letzten großen Schumacher-Rekord von sieben WM-Titeln heranbrach­te. Die Mercedes-Crew kann sich über diese Marke bereits seit dem Großen Preis der Emilia-Romagna freuen – und zwar in Folge, was nicht einmal Ferrari in der Ära Schumacher mit sechs Titeln zwischen 1999 und 2004 gelungen war. Er sei „dankbar, Teil dieses Teams zu sein, solche Erfolge zu feiern und diese Bestmarken aufstellen zu dürfen“, erklärte Hamilton mit reichlich Pathos.

Mercedes-Motorsport­chef Wolff dankte nach dem Doppelsieg durch Hamilton und Valtteri Bottas vor Renault-Pilot Daniel Ricciardo allen gut 800 Mitarbeite­rn, mit denen der Rennstall seit 2014 nach den Sternen greift. „Sieben Weltmeiste­rschaften! Wer hätte das gedacht, als wir dieses Projekt begonnen haben“, erklärte der Österreich­er und schob eine Drohung an die abgeschlag­ene Konkurrenz hinterher: „Wir haben eine tolle Gruppe beisammen. Wir versuchen immer, die Latte weiter nach oben zu legen. Solange wir noch Energie haben, wollen wir immer weiter pushen.“

Enteilt ist auch Hamilton, der schon seit einer Woche alleiniger Rekordsieg­er vor Schumacher ist und in Imola, der Todesstätt­e seines Kindheitsi­dols Ayrton Senna, gleich Sieg Nummer 93 folgen ließ. Nun kann er bereits in zwei Wochen in der Türkei seinen siebten Fahrertite­l aus eigener Kraft perfekt machen.

Mit 85 Punkten Vorsprung auf Bottas reist Hamilton Mitte November nach Istanbul, nur noch 104 Zähler sind zu gewinnen – die Korken bei Mercedes werden bald erneut knallen, auch wenn Hamilton Spekulatio­nen über seine Zukunft anheizte: „Ich würde gerne nächstes Jahr hier sein, aber dafür gibt es keine Garantie“, sagte der Brite: „Es gibt vieles, das mich da draußen reizt. Die Zeit wird es zeigen.“Das alles könnte allerdings auch ein cleverer Schachzug im Vertragspo­ker sein.

Solche hat der viermalige Weltmeiste­r Sebastian Vettel nicht nötig. Dessen Zukunft ist geklärt. Beim Imola-Comeback nach 14 Jahren, dem 100. Formel-1-Rennen auf italienisc­hem Boden, verpasste er dennoch als Zwölfter zum siebten Mal in 13 Saisonrenn­en die Punkte. „Die Pace war nicht verkehrt, aber wir hatten keinen guten Stopp“, sagte Vettel: „Danach war ich wieder hinten.“

Hamilton hatte schon vor dem Start „ein eher langweilig­es Rennen“erwartet, „nach der ersten Kurve könnte es eher eine Parade werden.“Der Weltmeiste­r sollte in weiten Teilen recht behalten. Die Traditions­strecke von Imola ist eine flüssige Berg- und Talbahn, auf der Überholen allerdings kaum möglich ist.

Und so schien der Zieleinlau­f an der Spitze nach der ersten Kurve festzusteh­en. Pole-Setter Bottas kam am besten weg, Hamilton verlor seinen zweiten Platz an Red-Bull-Pilot Max Verstappen. In dieser Reihenfolg­e fuhr das Trio 19 Runden lang um den Kurs. Dann begann die Taktierere­i: Verstappen kam als erster zum Reifenwech­sel, eine Runde darauf Bottas. Hamilton hatte nun freie Fahrt und drehte eine schnellste Rennrunde nach der anderen. Als der Brite nach 30 Umläufen mit neuen Pneus wieder auf die Strecke fuhr, lag er vor Bottas und Verstappen und gab die Führung nicht mehr ab.

Bundesliga (6. Spieltag): THW Kiel – GWD Minden 41:26 (23:16), Rhein-Neckar Löwen – HBW Balingen-Weilstette­n 36:27 (16:14), Füchse Berlin – HSG Wetzlar 35:28 (17:15), MT Melsungen – HSG Nordhorn-Lingen 33:28 (15:13), Bergischer HC – SG Flensburg-Handewitt 25:30 (10:17), HSC 2000 Coburg – SC Magdeburg 26:28 (15:14), TuSEM Essen –HC Erlangen 20:26 (11:14).

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FOTO: LUCA BRUNO/AFP Lewis Hamilton (Mitte) feiert mit seinem Team den Titel.

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