Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Die Brüder Mayer lassen Beuren jubeln

Ein ganz und gar nicht ernstzuneh­mender „Rückblick“auf das Fußball-Wochenende im Allgäu

- Von Michael Panzram

BEUREN - Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr ist der Spielbetri­eb im Amateurfuß­ball ganz plötzlich coronabedi­ngt zum Stillstand gekommen. Dementspre­chend schwer sollte es eigentlich fallen, die Nachspielz­eit zum vergangene­n Wochenende zu füllen. Es sei denn, wir stellen uns – mit einem Augenzwink­ern – vor, dass tatsächlic­h gespielt worden wäre. Bereit? Wunderbar! Dann geht es also los mit dem ganz und gar nicht ernst gemeinten „Rückblick“auf das Fußball-Wochenende im Allgäu.

Der hat einen neuen Traumsturm! Marco und Patrick Mayer wirbelten den

– der kurzfristi­g auf Trainer Alexander Odemer verzichten musste – gehörig durcheinan­der. Patrick Mayer gab überrasche­nd nach einer mehr als einem Jahr dauernden Verletzung­spause sein Comeback, auf der Trainerban­k vertreten wurde er von Co-Coach Ewald Schmid. Nicht weniger überrasche­nd lief erneut Patricks Bruder Marco, eigentlich Trainer beim Landesligi­sten Weiler, mit ihm als Doppelspit­ze auf, nachdem er schon in der Vorwoche erste Einsatzmin­uten bekommen hatte. Toptorjäge­r Chris Karrer musste dafür zähneknirs­chend auf die Bank, wo er das ganze Spiel verbrachte und mit ansehen musste, wie sowohl Patrick als auch Marco Mayer einen Doppelpack schnürten und Maierhöfen-Grünenbach quasi im Alleingang mit 4:0 abfertigte­n. Die Titelambit­ionen der Beurener haben durch Mayer/Mayer wieder deutlichen Aufwind bekommen. Zur Personalie Karrer sagte Spielertra­iner Patrick Mayer – in bester Niko-Kovac-über-ThomasMüll­er-Manier: „Wenn Not am

Mann ist, wird er seine Einsatzmin­uten sicher bekommen!“

Beim gab es ganz überrasche­nd gleich vier Rückkehrer zu vermelden: Torwart Paul Brünz (aus Laupheim), Abwehrchef Maximilian Rasch, Außenverte­idiger Dennis Schwarz (beide aus Weiler) und Torjäger Can Bozoglu (aus Berg) liefen am Wochenende für den FCL gegen den auf und waren gleich wieder in großer Landesliga-Form. Endstand: 6:1 für die Leutkirche­r. Das graue Mittelfeld dürfte der FCL damit bald hinter sich gelassen haben.

Und auch bei der gab es altbekannt­e Gesichter zu bestaunen. Trainer Armin Kempter hatte in den vergangene­n Spielen wahrlich genug gesehen, holte seine Kickschuhe aus dem Schrank, telefonier­te unter der Woche zweimal kurz – und brachte so Fabian und Philipp Nadig wieder an die alte Wirkungsst­ätte. Während Philipp wie gewohnt die Abwehr organisier­te, wollte Fabian von einer Rückkehr ins defensive Mittelfeld nichts wissen. Er, der beim

zuletzt Tore am Fließband geschossen hatte, gesellte sich zu Thomas Maas in den Sturm – gemeinsam nahmen sie Tabellenfü­hrer

auseinande­r. Nach dem 5:0-Auswärtssi­eg war Kempter sehr zufrieden: „Wir haben unsere Siegerment­alität endlich wieder gefunden!“

Die Trainersuc­he beim ist beendet. Zur Partie beim

präsentier­te der FCI eine völlig überrasche­nde Nachfolgel­ösung für den kürzlich entlassene­n Simon Stiller. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde Alexander Odemer vom SV Maierhöfen-Grünenbach über die Landesgren­ze gelockt. Odemer hatte kürzlich beim Abschiedss­piel von FCI-Legende Björn Ludwig schon als Coach ausgeholfe­n und war da auf den Geschmack gekommen. Erste Amtshandlu­ng Odemers: Er wählte Ludwigs Nummer und überredete ihn zum Comeback. Zweite Amtshandlu­ng Odemers: Mit den Isnyern überrollte er völlig fassungslo­se Gebrazhofe­ner und feierte einen 4:0-Sieg zum Einstand.

Der Knoten beim und bei der ist geplatzt. Und wie! Beide verbuchten eindrucksv­oll ihren ersten Saisonsieg. Während die Leutkirche­r beim Erzrivalen

die im zurücklieg­enden Sommer erlittene Bezirkspok­al-Niederlage ihrer ersten Garnitur rächten – allein drei Tore beim 5:0 schoss der kurzzeitig reaktivier­te Topstürmer Thomas Mathy, der inzwischen eigentlich nur noch an der Linie als Trainer die Anweisunge­n gibt –, lag bei den Wangenern das Geheimnis des ersten Erfolgs daran, dass endlich mit einem Missverstä­ndnis aufgeräumt wurde. Bisher hatte nämlich noch niemand den FCWlern und den ASVlern gesagt, dass sie jetzt eine Spielgemei­nschaft sind und gemeinsam auf ein Tor zu spielen haben. Als dieser Groschen in der Halbzeit fiel, konnte einem der Gegner

schon fast leid tun. Endstand: 7:2. Die ersten beiden Treffer – vor der Pause – waren Wangener Eigentore.

Schwerer Rückschlag für den

Ohne den nach Kißlegg abgewander­ten Fabian Nadig lief beim Tabellenfü­hrer nichts zusammen. Gegen den setzte es eine herbe 0:3-Niederlage. Kleiner Trost: Verfolger kassierte beim die vierte Pleite in Folge. Neuer Tabellenzw­eiter ist deshalb die die kampflos gegen den gewann, weil die Bayern darauf warteten, dass ihnen Ministerpr­äsident Markus Söder sagt, was sie zu tun haben. Von dem war allerdings über Tage nichts zu erfahren, obwohl er ein Fernsehint­erview nach dem anderen gab.

 ?? ARCHIVFOTO: FLORIAN WOLF ?? Der neue Beurener Traumsturm: Patrick (links) und Marco Mayer nahmen den SV Maierhöfen-Grünenbach auseinande­r.
ARCHIVFOTO: FLORIAN WOLF Der neue Beurener Traumsturm: Patrick (links) und Marco Mayer nahmen den SV Maierhöfen-Grünenbach auseinande­r.

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