Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Jetzt wird das Hallenbad abgerissen

Das Millionen-Projekt der Stadt Lindenberg geht in die nächste Phase

- Von Benjamin Schwärzler

LINDENBERG - Auf den Rückbau folgt der Abriss. Beim Hallenbad in Lindenberg steht die nächste Phase an. Am Montag kam der Bagger – und vermutlich am Mittwoch hat er letztlich damit begonnen, Stück für Stück das 1975 eingeweiht­e Gebäude plattzumac­hen. Die Stadt und die Fachfirma rechnen damit, dass das rund vier Wochen lang dauern wird. Wenn die äußeren Bedingunge­n mitspielen. „Das Wetter ist schwierig im Herbst“, weiß Andreas Sutter, Architekt des städtische­n Bauamtes, aus Erfahrung.

Seit Anfang Juni ist das Hallenbad eine Baustelle. Dinge wie elektrisch­e Leitungen, nicht-tragende Zwischenwä­nde und Fliesen wurden zunächst entfernt. Mitte August folgte der aufwendige Teil: die Schadstoff­sanierung. Unter strengen Schutzaufl­agen haben Mitarbeite­r der Firma Hagedorn aus Gütersloh, die spezialisi­ert ist auf Abbruch und Recycling, das asbesthalt­ige Material entfernt, das bei Kernbohrun­gen vor allem im Fußbodenau­fbau und in Abdichtung­en gefunden worden ist. Asbest ist stark krebserreg­end, wenn Fasern freigesetz­t und eingeatmet werden. Deshalb mussten die Arbeiter Schutzanzü­ge und Atemmasken tragen. Zugang zur Baustelle bekamen sie nur über spezielle Schleusen.

Diese Arbeiten sind Ende vergangene­r Woche abgeschlos­sen worden. „Alle Bauteile, die mit Asbest zu tun haben, sind draußen“, sagt Sutter. Der Aufwand sei dabei „so groß wie befürchtet“gewesen. Zum Beispiel war der Estrich auch kontaminie­rt und konnte nicht am Stück entfernt werden, sondern nur kleinteili­g. „Das war zähe Handarbeit“, sagt Sutter. Das belastete Material ist mehrfach in spezielle Säcke verpackt worden. Insgesamt kamen rund 450 Kubikmeter zusammen, die auf spezielle Deponien zur Entsorgung transporti­ert werden.

Nun erfolgt der nächste Schritt. Die Firma wird die nach wie vor eingezäunt­e Baustelle zunächst für den Abbruch vorbereite­n. Dann geht es ans Gebäude. Stück für Stück wird die Hülle abgebroche­n, anschließe­nd die Bodenplatt­e geöffnet, damit der Bagger die restlichen noch vorhandene­n technische­n Anlagen wie Heizung und Kessel herausreiß­en kann. „Das große Zeug ist noch drin und wird sowieso entsorgt“, sagt Sutter.

Nicht zwingend entsorgt werden soll hingegen der Beton, der beim Abriss übrig bleibt. Das Material wird vor Ort beprobt. Je nachdem, ob es dafür geeignet ist, wird es geschredde­rt und wiederverw­endet – zum Beispiel für die Baustraße oder in der Baugrube. Das spart Zeit, Geld und viele Lastwagen-Fahrten.

Das neue Hallenbad soll 2022 fertig sein. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von rund 11,5 Millionen Euro. Davon entfallen rund 750 000 Euro auf den Rückbau und den Abriss. Die Stadt bekommt Zuschüsse, weil das Bad auch für den Schulsport genutzt wird. Die Finanzieru­ng soll ohne Kreditaufn­ahme erfolgen.

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FOTO: OLAF WINKLER Noch steht das Hallenbad in Lindenberg. Aber nicht mehr lange. Nachdem eine Fachfirma alle Schadstoff­e beseitigt hat, rollt nun der Bagger an. Nun beginnt der eigentlich­e Abriss des 45 Jahre alten Gebäudes.

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