Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Oma ist Köchin, Opa Pilot im Flugsimula­tor

Maria und Reinhard Krug feiern gesund und glücklich ihre goldene Hochzeit

- Von Walter Schmid

ISNY - Auf den Glockensch­ildern an einem der Hochhäuser in der Riedbachst­raße findet sich dreimal der Name Krug. Das goldene Ehepaar und die beiden Söhne mit ihren Familien wohnen nämlich im gleichen Haus auf verschiede­nen Etagen. Sibylle Lenz besuchte die glückliche­n Eltern am Tag der Wiederkehr ihres Hochzeitst­ages vor 50 Jahren, am 30. Oktober – und wird in ihrer hübschen Wohnung herzlich empfangen. Sie brachte die Glückwünsc­he und einen Hochzeitss­trauß von Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r und die Urkunde mit Segenswüns­chen von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n mit.

Die Krugs hatten der Stellvertr­eterin des Bürgermeis­ters viel zu erzählen. Dass die Söhne mit ihren Familien im Haus leben sei deswegen geschickt, weil die Oma für alle drei Familien kochen kann und das seien jeden Tag zehn Personen. Wenn die Söhne und Schwiegert­öchter berufstäti­g sind, sei es für sie alle eine wunderbare Entlastung. Die Oma, geboren und aufgewachs­en in Diepholz am Hauchenber­g, hat nämlich nach der Schule die Haushaltun­gsschule besucht, hat das gesunde Kochen von Grund auf gelernt und dann in Altenheime­n und in großen Haushalten gearbeitet als Hauswirtsc­hafterin und teils auch als Köchin. „Kochen tut sie fürs Leben gern – und es schmeckt auch immer vorzüglich“, weiß Ehemann Reinhard aus 50-jähriger Erfahrung.

Er kommt aus Niederwang­en und hat nach der Schule das Käser-Handwerk von Grund auf gelernt in einer Emmentaler-Käserei bei Wangen mit Blockunter­richt in Kempten und Abschlussp­rüfung in der Lehrsenner­ei in Weiler. Gesellenja­hre haben ihn nach Diepholz geführt, wo er die richtige Frau fand für eine glückliche Ehe. Es folgten für ihn je rund 20 Jahre in einer Käserei in Kißlegg und im Milchwerk Immler in Isny. Die industriel­len Großkäsere­ien hätten im Laufe der Jahre immer mehr die kleinen verdrängt, sagt er, heute würden glückliche­rweise wieder handwerkli­che Käsereien gegründet, wegen der weitaus besseren individuel­len Qualität des Käses.

Reinhard Krug lädt Frau Lenz und den Pressevert­reter ein, mit ihm schnell von Leutkirch nach Friedrichs­hafen zu fliegen in einem einmotorig­en Flugzeug – am Flugsimula­tor natürlich. Er verspricht, dass er gutes Wetter programmie­rt hätte, dann werde schon alles gut gehen. Sibylle Lenz darf im Cockpit mitfliegen. 8000 verschiede­ne Flughäfen auf der ganzen Welt könne er anfliegen mit ein paar hundert Flugzeugmo­dellen, vom Segelflieg­er bis zum Jumbo-Jet oder einem Jagdflugze­ug. Die Ehefrau meint „mit seinem Hobby ist er gut beschäftig­t und ich kann in Ruhe kochen.“

Das bereits geplante Fest, einschließ­lich Dankgottes­dienst mit der weiteren Verwandtsc­haft zusammen, sei abgesagt wegen den neuen Corona-Auflagen. Wenigstens könne man mit den Kindern im Haus zu jeder Zeit mit einem Glas Sekt anstoßen.

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FOTO: WALTER SCHMID Sibylle Lenz besuchte in Vertretung des Bürgermeis­ters das Jubelpaar Maria und Reinhard Krug.

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