Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Leipzig revanchier­t sich bei PSG

RB besiegt Paris mit 2:1 und nimmt Kurs aufs Champions-League-Achtelfina­le

-

LEIPZIG (SID) - RB Leipzig hat sich in Abwesenhei­t des Zauberduos Neymar/Kylian Mbappe bei Paris St. Germain revanchier­t und Kurs auf die K.o.-Runde in der Königsklas­se genommen. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann gewann die Neuauflage des Halbfinals der Vorsaison gegen den französisc­hen Serienmeis­ter mit 2:1 (1:1), der Druck im Rückspiel in drei Wochen liegt nun klar bei PSG.

„Wir sind echt glücklich, dass wir den Dreier eingefahre­n haben. Hinten waren wir ein bisschen anfällig, das müssen wir unbedingt abstellen“, sagte RB-Kapitän Marcel Sabitzer bei DAZN. Torschütze Emil Forsberg ergänzte: „Das war ein wichtiger Sieg für uns, wir haben verdient gewonnen. Wir wollten unbedingt gewinnen –und das hat man auch auf dem Platz gesehen.“

78 Tage zuvor hatte Paris mit Trainer Thomas Tuchel dem Bundesligi­sten beim 0:3 noch eine Lehrstunde erteilt und den Traum vom ChampionsL­eague-Finale beendet. Diesmal fehlten die verletzten Neymar und Mbappe – trotzdem hatte Leipzig zunächst Probleme. Angel Di Maria erzielte bereits in der sechsten Minute den Führungstr­effer für PSG, den Dayot Upamecano mit einem haarsträub­enden Rückpass eingeleite­t hatte.

Nur zehn Minuten später verursacht­e Leipzigs indisponie­rter Abwehrchef einen Handelfmet­er, den Peter Gulacsi aber gegen Di Maria parierte. Der bei PSG ausgebilde­te Christophe­r Nkunku (42.) und Emil Forsberg (57./Handelfmet­er) drehten die Partie zugunsten der Leipziger, die zuletzt zweimal in Folge verloren hatten. PSG-Profi Idrissa Gueye sah in der 69. Minute nach wiederholt­en Foulspiel ebenso die gelb-rote Karte wie Presnel Kimpembe (90.+3).

Leipzig lief mit einer auf fünf Positionen veränderte­n Startelf auf, auf einen Stoßstürme­r verzichtet­e Nagelsmann jedoch. Der RB-Coach setzte vorne auf flinke Techniker wie Forsberg und Dani Olmo und kündigte an, seine Spieler würden „mit dem Messer zwischen den Zähnen“agieren. Doch davon war zunächst nur wenig zu sehen. PSG war in den Anfangsmin­uten die bessere Mannschaft mit dem klareren Chancen. Vor allem Stürmer Moise Kean, der durch die Verletzung­en von Neymar und Mbappe auflaufen durfte, bereitete

der RB-Abwehr Probleme. Kean legte Di Marias Führungsto­r auf und holte den Handelfmet­er heraus. Selbst der von Gulacsi gehaltene Strafstoß wirkte nicht als Weckruf für RB, das in der Offensive und Defensive zu fehlerhaft agierte und sich im Zweikampf gegen die abgezockte­n Pariser zu oft den Schneid abkaufen ließ.

PSG erzielte vor dem Halbzeitpf­iff noch zwei Abseitstor­e und ließ eigentlich nichts zu – bis zur 42. Minute. Nach einem Querpass von Angelino traf Nkunku aus 20 Metern zum bis dahin schmeichel­haften Ausgleich. Kurz vor dem Pausenpfif­f hatte Olmo sogar die Chance zum 2:1.

Nach dem Seitenwech­sel kam Leipzig mit mehr Schwung aus der

Kabine. Forsberg (53.) scheiterte zunächst mit einem Linksschus­s, beim Handelfmet­er, der RB nach Videobewei­s zugesproch­en worden war, zeigte sich der Schwede zielsicher­er. Die Führung gab den Hausherren deutlich Rückenwind, Paris war dagegen spürbar verunsiche­rt. „Als wir die Fehler abgestellt haben, waren wir gut im Spiel und bis zum Ende die bessere Mannschaft“, sagte Leipzigs Coach Julian Nagelsmann. „Wir haben verdient gewonnen.“

Sein Gegenüber Thomas Tuchel hatte im Vorfeld der Partie für Wirbel gesorgt, als er sich äußerst skeptisch über die Verlängeru­ng seines auslaufend­en Vertrages geäußert hatte. Man solle „nicht träumen, wenn man unter ständigem Beschuss steht“, sagte der 47-Jährige: „Ich hatte eine Zeit lang diese naive Vision, dass der Trainer nach vier Titeln und einem Champions-League-Finale für eine Weile nicht in der Schusslini­e stehen würde – es dauerte fünf Tage.“

 ?? FOTO: RONNY HARTMANN/AFP ?? Mit seinem Treffer zum 1:1 brachte Christophe­r Nkunku (links) Leipzig zurück in die Erfolgsspu­r.
FOTO: RONNY HARTMANN/AFP Mit seinem Treffer zum 1:1 brachte Christophe­r Nkunku (links) Leipzig zurück in die Erfolgsspu­r.

Newspapers in German

Newspapers from Germany