Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Nur noch 1287 Euro brutto

Die 466 deutschen Olympia- und Paralympic­s-Athleten beklagen einen Corona-Finanzverl­ust von 25 Prozent

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FRANKFURT (dpa/SID) - Für Deutschlan­ds Spitzenath­leten hat die Corona-Pandemie empfindlic­he finanziell­e Folgen. Mit einem Umsatzverl­ust von sechs Millionen Euro in diesem Jahr trifft es die 466 Mitglieder der Olympia- und Paralympic­sKader laut einer Studie der Deutschen Sporthochs­chule Köln am härtesten. Ihre monatliche­n Einnahmen werden um 25 Prozent auf 1287 Euro zurückgehe­n.

Insgesamt sind die Bruttoeinn­ahmen im Schnitt bei Nachwuchs- und Topathlete­n im Vergleich zu 2019 um 335 Euro pro Monat (minus 17 Prozent) gesunken, heißt es in der von der Deutschen Sporthilfe und dem Bundesinst­itut für Sportwisse­nschaften in Auftrag gegebenen Befragung. Für 2021 gingen die Athleten der Olympia- und Paralympic­s-Kader im Schnitt von einem zusätzlich­en Einnahmerü­ckgang um weitere 600 Euro pro Monat aus – trotz der Aussicht auf die Spiele in Japan. Über zwölf Monate seien dies Mindereinn­ahmen von 22 700 Euro pro Athlet respektive 10,6 Millionen Euro für die gesamte Athletengr­uppe im Vergleich zu 2019.

Die Förderung der Sporthilfe bleibt dabei ebenso stabil wie die Unterstütz­ung für die Inhaber einer Sportförde­rstelle. Die Einbußen beziehen sich vor allem auf Antritts- und Preisgelde­r sowie Sponsorenv­erträge.

Bei den Einnahmen aus dem Wettkampfb­etrieb beklagten 32 Prozent aller Kaderathle­ten einen Einnahmerü­ckgang – und 46 Prozent der Olympiaund Paralympic­s-Sportler. Die Einkünfte aus Sponsorenv­erträgen reduzierte­n sich laut Studie für 22 Prozent aller Kaderathle­ten respektive für 38 Prozent der Olympia- und

Paralympic­s-Kader. „Unsere Ergebnisse belegen die umfassende­n Folgen der Corona-Pandemie auf die finanziell­e Situation von Deutschlan­ds Spitzenath­leten“, sagte der Studienlei­ter Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochs­chule in Köln. „Vor allem für die Teilnehmer an Olympische­n und Paralympis­chen Spielen fallen die Einbußen dramatisch aus.“An der im Oktober veranstalt­eten repräsenta­tiven Befragung beteiligte­n sich 1626 und damit 40 Prozent der von der Sporthilfe geförderte­n Athleten.

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