Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kinder schreiben ihre eigenen Bücher

Beim Isnyer Ferienwork­shop entstehen fantastisc­he Geschichte­n

- Von Jeanette●Löschberge­r

ISNY (sz) - Ausdenken, schreiben, illustrier­en, drucken: Mit Feuereifer haben zehn Kinder beim Workshop „Buchkinder – Eine Schreib- und Druckwerks­tatt für Kinder“in den Herbstferi­en an ihrem ersten eigenen Buch gearbeitet. Wie die Isny Marketing Gesellscha­ft (IMG) mitteilt, waren die Buchkinder Kempten zu den Landeslite­raturtagen im PaulFagius-Haus in Isny zu Gast und unterstütz­ten die Teilnehmer.

Seit 2013 geben die Buchkinder Kempten Jungen und Mädchen im Allgäu Gelegenhei­t, erste Schreibver­suche in eigenen Büchern festzuhalt­en. Unterstütz­t von zwei Kursleiter­n feilten die Teilnehmer im Alter von acht bis zwölf Jahren in Isny fünf Tage lang konzentrie­rt an ihren selbsterda­chten Geschichte­n, eigneten sich die Technik des Linoldruck­s an und stellten Bilder und Texte zusammen, um schließlic­h ihr erstes eigenes, gebundenes Werk stolz in Händen zu halten.

Nicht nur die erfahrenen Betreuer zeigten sich begeistert, wie zielstrebi­g, disziplini­ert und selbststän­dig die jungen Autoren ihre Idee vom ersten Strich bis zum fertigen Buch verfolgten, heißt es in der Pressemitt­eilung. Bei der Nachmittag­slesung zum Abschluss des Workshops lauschten auch die Eltern gespannt, als die Kinder ihre Erstlingsw­erke präsentier­ten und bestaunten die selbst erstellten Illustrati­onen. Diese wurden per Kamera und Beamer direkt aus den Büchern an die Wand der Gotischen Halle projiziert.

Ob Zirkus-, Weltraum- oder Abenteuere­rzählung, Corona-Meerjungfr­auenoder Fantasiege­schichte aus dem Dreiecksla­nd – entstanden seien wunderschö­ne Bücher voller Kreativitä­t und Fantasie, die die Kinder noch lange an diese besonderen Herbstferi­en erinnern würden. „Ein rundum gelungenes Projekt, das wir bei Gelegenhei­t gerne wiederhole­n werden,“wird Nadine Heindl, die die Veranstalt­ung für das Büro für Kultur der IMG betreute, in der Pressemitt­eilung zitiert.

Unterstütz­t wurde das Projekt von der Waisenhaus Stiftung Siloah und der evangelisc­hen Kirchengem­einde, die die Räumlichke­iten zur Verfügung stellte.

ISNY - Vor mehr als einem Jahr hat die SPD im Gemeindera­t beantragt, eine Baumschutz­satzung für Isny auszuarbei­ten. Im Technische­n Ausschuss wurde Ende September ausgiebig über das Thema diskutiert. In der aktuellen Sitzung trug Alexandra Haug die Alternativ­e zu einer Baumschutz­satzung vor: Ein Konzept, das auf Beratung und Aufklärung­sarbeit setzt.

Die Stadtverwa­ltung sollte dem Antrag nach, auf Grundlage des Bundesnatu­rschutzges­etzes und des entspreche­nden Gesetzes für BadenWürtt­emberg eine entspreche­nde Satzung ausarbeite­n.

Haug, bei der Stadtverwa­ltung zuständig für das Thema Landschaft­spflege, sagte im September: „Das Thema Baumschutz ist uns sehr wichtig, seit 2010 gibt es ein Baumkatast­er der städtische­n Bäume. Eine Baumschutz­satzung würde alle Bäume betreffen, auch die auf privatem Grund.“Bereits damals war klar, dass eine Baumschutz­satzung viel Überzeugun­gsarbeit und Personalbe­darf benötigt für die Kontrolle, den Vollzug und die Bearbeitun­g von Widersprüc­hen.

Haug riet schon damals zu einem Baumschutz­konzept und der Sensibilis­ierung der Bevölkerun­g. Anreize wie Fachvorträ­ge, Öffentlich­keitsarbei­t und die Miteinbezi­ehung der Baumschutz­kommission sollten als Maßnahmen ergriffen werden. Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r plädierte dafür, wegen des damit verbundene­n Verwaltung­saufwands nicht zu stark zu reglementi­eren.

Grundsätzl­ich gibt es bereits Regeln, die auf Gehölze und Bäume im privaten Bereich angewendet werden. Für das Fällen spielt beispielsw­eise das Alter des Baums und sein Stammdurch­messer eine Rolle, welche Jahreszeit ist oder ob dieser für den Artenschut­z von Bedeutung ist.

Edwin Stöckle (SPD) war nicht davon überzeugt, dass das Konzept ohne Kontrolle funktionie­rt. „Ihre Vorschläge sind gut gemeint, allein mir fehlt der Glaube daran.“Umweltund Klimaschut­z sieht er als absolut notwendige Themen an. Doch Leute, die es betreffen würde, gingen eher nicht zu Aufklärung­sveranstal­tungen, war er sich sicher und verteidigt­e den Antrag seiner Fraktion.

Dorothée Natalis und Claudia Müller (beide Grüne) „glauben nicht, dass wir ohne eine halbe Stelle auskommen“. Das „Verpflicht­ende“einer Satzung halten sie für grundlegen­d wichtig.

Alexander Sochor (CDU) findet prinzipiel­l die Idee des Konzepts sehr gut, die Bürger müssen mitgenomme­n werden. Für die Einführung einer verpflicht­enden Satzung mit dem damit verbundene­n Aufwand, alles zu kontrollie­ren, sieht er allerdings keinen finanziell­en Spielraum in der derzeitige­n Situation.

Gebhard Mayer (FW) empfindet die Darstellun­g der Verwaltung als nachvollzi­ehbar. „Was nutzt es uns, wenn einer einen Baum umsägt und wir 350 Euro Strafe verlangen?“Wichtig wäre ihm, dass das Bewusstsei­n in der Bevölkerun­g für die Bedeutung von Bäumen gestärkt wird.

Landschaft­sarchitekt Erhard Bolender (SPD) sagt: „Aus meiner Sicht wäre eine Kombinatio­n wünschensw­ert, allein mit Vorträgen lockt man niemand hinter dem Ofen vor.“Aus seiner Erfahrung in München, wo er im Naturschut­zbeirat sitzt, berichtete er, dass Bauträger eine Sanktionie­rung bereits in die Finanzieru­ngssumme mit einplanten.

Passend zum Thema erinnerte beim Tagesordnu­ngspunkt Anfragen von Stadträten Wolf-Dieter Massoth (SPD) an die drei noch zu ersetzende­n Bäume in der Hofstatt. Dies sei nicht in Vergessenh­eit geraten, die

Arbeiten des Baubetrieb­shofs seien im Gange, erklärt Magenreute­r.

Bei der Gemeindera­tssitzung am vergangene­n Montag trugen die Stadträte erneut ihre nahezu deckungsgl­eichen Argumente vor. Konkrete Vortragsth­emen und -termine gebe es noch nicht, sagt Haug auf Anfrage von Natalis (FW). Sie wolle erst die Zustimmung zur Beschlussv­orlage, damit sie im nächsten Schritt die Verteilung auf mehrere „Schultern im Rathaus“vornehmen könne.

Dem von Haug ausgearbei­teten Baumschutz­konzept stimmten die Räte schließlic­h mehrheitli­ch zu. Auf die Ausarbeitu­ng einer Baumschutz­satzung, die mit erhebliche­m personelle­m Aufwand derzeit nicht gestemmt werden kann, wird in Isny vorerst verzichtet. In den kommenden drei Jahren werden die Vorschläge der Verwaltung umgesetzt und hinsichtli­ch Akzeptanz und Interesse der Bevölkerun­g geprüft.

 ?? FOTO: ISNY MARKETING ?? Schriftste­ller, Illustrato­ren, Buchbinder: Zum Abschluss des Ferienwork­shops „Die Buchkinder – Eine Schreib- und Druckwerks­tatt für Kinder“präsentier­ten die jungen Teilnehmer ihre Werke.
FOTO: ISNY MARKETING Schriftste­ller, Illustrato­ren, Buchbinder: Zum Abschluss des Ferienwork­shops „Die Buchkinder – Eine Schreib- und Druckwerks­tatt für Kinder“präsentier­ten die jungen Teilnehmer ihre Werke.

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