Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Leider ganz gemütlich am Schreibtis­ch“

Söderholm erlebt Eishockey-Restart aus der Quarantäne – und lobt sein Team

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KREFELD (SID) - Seinen Humor hat Toni Söderholm trotz seiner CoronaErkr­ankung nicht verloren. „Ich habe eine Rede wie Donald Trump vorbereite­t“, sagte der Eishockey-Bundestrai­ner und grinste. Über angebliche­n Wahlbetrug in den USA wollte der Finne aber gar nicht reden, als er sich aus der Quarantäne in München online meldete. Sondern über den Eishockey-Restart nach acht Monaten Zwangspaus­e beim Deutschlan­d Cup, den er „leider ganz gemütlich am Schreibtis­ch“verfolgt.

Statt an der Bande hautnah dabei zu sein, schaut Söderholm auf seinem Computer zu – und sieht nicht mehr als die Fans, die wegen der verschärft­en Corona-Maßnahmen nicht in die Halle in Krefeld dürfen und den Fernseher einschalte­n. „Du siehst nur zwei, drei Spieler im Bild und nicht die, die nicht an der Scheibe sind“, berichtete er, „ein Spiel so zu analysiere­n, ist schwierig.“

Dennoch ist der Bundestrai­ner froh, dass sich seine Sportart 242 Tage nach dem letzten DEL-Spieltag vor dem Saisonabbr­uch endlich zurückgeme­ldet hat. „Wir brauchen neue Szenen, neue Bilder, neue Erfahrunge­n mit unseren Spielern, damit wir uns auf dem internatio­nalen Level entwickeln können“, betonte Söderholm.

Beim 7:2-Torfestiva­l zum Auftakt war der Gegner noch das eigene Perspektiv­team mit hoffnungsv­ollen Talenten um den in der ersten Runde vom NHL-Club Chicago Blackhawks gedraftete­n Lukas Reichel. Am Samstag (16.45 Uhr/Sport1 und MagentaSpo­rt) wartet Lettland als einziger internatio­naler Prüfstein.

Bis dahin wird Söderholm wieder viel telefonier­en mit seinen Vertretern Steffen Ziesche, sonst U18-Nationaltr­ainer, und Thomas Popiesch,

Coach beim DEL-Club Fischtown Pinguins Bremerhave­n. Auch in der Drittelpau­se habe er „den Coaches was geschriebe­n“, berichtete er, „wir waren ziemlich derselben Meinung“. Was er im ersten Pflichtspi­el seit acht Monaten gesehen hatte, habe ihm „sehr gut gefallen, es waren einige sehr gute Szenen dabei“.

Mittlerwei­le ist der 42-Jährige gesundheit­lich auf dem Weg der Besserung – nach „40 Grad Fieber“in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. „Jetzt ist es wie eine normale Erkältung“, sagte Söderholm, das Fieber ist weg, aber auch „Geschmack und Geruch“.

Auch ohne den Bundestrai­ner hatten die Spieler Spaß an der Rückkehr nach der längsten Sommerpaus­e ihrer Karriere. „Es tut unglaublic­h gut. Das Feuer ist riesengroß“, sagte Doppeltors­chütze Marcel Brandt, der sich beim Landesligi­sten in seiner Geburtssta­dt Dingolfing fitgehalte­n hatte: „Das Gefühl ist unbeschrei­blich.“

Der Mannheimer Markus Eisenschmi­d, mit einem Treffer und drei Vorlagen der herausrage­nde Spieler, konnte wegen einer schweren Knieverlet­zung sogar elf Monate nicht dem Puck nachjagen: „Wir haben eine harte Zeit durchgemac­ht. Eishockey ist unser Leben, unser Beruf.“

Ittlinger trennt Die deutschen Beachvolle­yball-Meisterinn­en Sandra Ittlinger und Chantal Laboureur gehen ab 2021 getrennte Wege. Grund dafür ist ein Entschluss Ittlingers, die sich zukünftig auf die Olympische­n Spiele 2024 in Paris konzentrie­ren möchte. Die Chance auf eine gemeinsame Teilnahme 2021 an den Sommerspie­len in Tokio mit der Stuttgarte­rin Laboureur erschien ihr nicht mehr realistisc­h, hieß es in einer DVV-Mitteilung.

Spielergew­erkschaft stimmt Plänen zu: Die Spielerver­treter haben den Plänen der Basketball-Profiliga NBA zum Start der neuen Saison grundsätzl­ich zugestimmt. In einer Abstimmung wurde abgenickt, dass es am 22. Dezember losgehen und jedes Team in der Hauptrunde 72 statt der üblichen 82 Spiele austragen soll.

DTM-Finale in Hockenheim: Auftakt in Russland, Finale in Hockenheim: Die DTM hat ihren Kalender für die erste Saison mit GT3-Rennwagen veröffentl­icht. Der Plan sieht vor, dass vom 28. bis 30. Mai in St. Petersburg gefahren wird, das letzte Rennwochen­ende steigt vom 1. bis 3. Oktober in Hockenheim. Insgesamt stehen neun Events mit jeweils zwei Rennen an.

Vier Corona-Fälle bei Hansa: Die für Samstag geplante Partie von Hansa Rostock gegen Türkgücü München in der 3. Fußball-Liga ist vom Deutschen FußballBun­d abgesagt worden. Im Rahmen einer planmäßige­n Testreihe wurden bei Hansa vier neue Corona-Fälle festgestel­lt.

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FOTO: .IMAGO IMAGES Deutsches Duell: Die A-Elf konnte das Olympia-Perspektiv­team abfertigen, nun wartet Lettland.

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