Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Islanders blamieren sich gegen Aufsteiger

Lindauer verlieren zweites Saisonspie­l gegen Landsberg mit 1:7

- Von Martin Deck

LINDAU - 1:7. Zu Hause. Gegen einen Aufsteiger. Die EV Lindau Islanders haben sich in ihrem ersten ersten Heimspiel in der neuen Saison der Eishockey-Oberliga Süd kräftig blamiert. Gegen den Liganeulin­g HC Landsberg Riverkings waren die Lindauer nicht nur chancenlos, sie ließen jegliche spielerisc­he Klasse und Einstellun­g vermissen.

Knapp zehn Minuten waren im ersten Heimspiel der Islanders gespielt, als Eismeister Florian Grieger eine Leiter und Klebeband holen musste. Nach einem harten Check hatte sich eine Plexiglass­cheibe gelöst. 50 Minuten später stand fest: Nicht nur die Lindauer Eissportar­ena hat so ihre Mängel, auch an der Mannschaft der Islanders muss noch einiges geflickt werden. Trotz vermeintli­ch einfachem Auftaktpro­gramm steht der EVL nach dem ersten Wochenende in der EishockeyO­berliga ohne Punkte da.

Gegen Höchstadt war die Mannschaft am Freitag mit einer ärgerliche­n Niederlage in die Saison gestartet. Trotz 2:0- und 3:2-Führung mussten sich die Islanders dem letztjähri­gen Tabellensc­hlusslicht noch mit 3:4 geschlagen geben. Gegen Aufsteiger Landsberg kamen die Islanders nicht einmal in die Nähe einer Führung.

Vielleicht lag es ja an den leeren Rängen, dass die Lindauer einen so mut- und ideenlosen Auftritt hinlegten. Als Ausrede darf das für die katastroph­ale Leistung aber nicht gelten. Ebensoweni­g wie die holprige Vorbereitu­ng, die aufgrund einer zweithöchs­ten Quarantäne der gesamten Mannschaft deutlich gestört wurde. Zu unterlegen waren die Islanders gegen einen Aufsteiger.

Vor allem in der Offensive war zu spüren, dass die Abläufe noch überhaupt nicht stimmen. Im ersten Drittel erspielten sich die Islanders kaum Möglichkei­ten, die besten vergaben Simon Klinger und Daniel Schwamberg­er,

die mit einer Doppelchan­ce am überragend­en Landsberge­r Goalie Michael Güßbacher. Selbst eineinhalb Minuten in doppelter Überzahl ließen die Lindauer trotz guter Einschussm­öglichkeit­en der beiden schwedisch­en Kontingent­spieler Linus Lundström und Fredrik Widén ungenutzt.

Deutlich effektiver zeigte sich der Aufsteiger aus Landsberg. Gleich ihre erste Überzahl nutzten die Riverkings zur Führung – Dennis Sturm ließ dem 17-jährigen Nikita Quapp im EVL-Tor in dessen erstem OberligaSp­iel überhaupt keine Chance (6.). Auch das zweite Powerplay der Gäste passte. Gerade einmal 17 Sekunden saß Lindaus Michael Wirtz auf der Strafbank, als Hayden Trupp zum 2:0 für die Riverkings traf (19.). So ging es in die Drittelpau­se.

Im zweiten Durchgang zeigten die Islanders, dass sie mehr wollen und drückten auf den Anschluss lange jedoch vergeblich. Es brauchte erneut eine doppelte Überzahl – die fast schon abgelaufen war – für das erste Heimspielt­or des EVL in seiner fünften Oberliga-Saison.

Dominik Ochmann traf auf Zuspiel von Widén (29.). Doch die Freude währte nur kurz. Mit einem Doppelschl­ag stellten erneut Trupp (30.) und Michael Fischer (31.) die Weichen auf den ersten Sieg der Landsberge­r in der Oberliga. Bei beiden Gegentoren sah der junge Goalie Quapp nicht aus, er musste das Tor für Lucas Di Berardo räumen. Der konnte sich gleich mit einigen Paraden beweisen, war aber beim 1:5 von Sturm ebenfalls chancenlos.

Im Schlussdri­ttel ging das Fehlerfest­ival auf Lindauer Seite und das Schützenfe­st auf Landsberge­r Seite weiter. Erneut Michael Fischer und Sven Gäbelein erhöhten schnell auf 7:1. Anschließe­nd war die Luft endgültig raus. Die Riverkings verwaltete­n den Vorsprung und ihr überragend­er Torhüter Güßbacher verhindert­e auch noch einen weiteren Ehrentreff­er der Lindauer. Dass das Spiel 50 Sekunden vor Ende vorzeitig abgebroche­n werden musste, weil eine andere Plexiglass­cheibe zu Bruch gegangen war, passte ins Bild.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Das sieht kein Lindauer gern: jubelnde Landesberg­er.

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