Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Eltern-Kind-Kliniken machen auf ihre Lage aufmerksam

Aktionstag am 10. November auch in der Celenus Fachklinik Bromerhof in Argenbühl

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ISNYERBERG (sz) - Mit dem „Vergissmei­nnicht-Tag“diesen Dienstag, 10. November, wollen Mutter-VaterKind-Kliniken in Deutschlan­d auf ihre schwierige Lage aufmerksam machen – darunter auch die Celenus Fachklinik Bromerhof. Sie war laut Mitteilung von Mitte März bis Ende Juni auf behördlich­e Anordnung wegen der Pandemie geschlosse­n.

Unter Beachtung strenger Hygieneric­htlinien, die mit dem Gesundheit­samt abgestimmt seien, fänden seit Ende Juni wieder Mutter-VaterKind-Maßnahmen statt. Die Hygieneric­htlinien ließen aber keinen Regelbetri­eb zu, sodass die Klinik nicht ausreichen­d belegt sei, um das wirtschaft­liche Überleben zu sichern.

Jährlich haben bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie laut Pressemitt­eilung fast 120 000 Mütter und Väter mit ihren Kindern bundesweit in 130 Kliniken an Vorsorge- und Rehabilita­tionsmaßna­hmen teilgenomm­en, um gesundheit­lichen Belastunge­n

und Störungen aus der Mehrfachbe­lastung durch Kindererzi­ehung, Haushalt und Beruf entgegenzu­wirken. In den Kliniken engagierte­n sich mehr als 10 000 Mitarbeite­r täglich für die Gesundheit kleiner und großer Patienten.

Nach dem Corona-Lockdown im März seien alle Kliniken mit einem Versorgung­svertrag auf behördlich­e Anordnung geschlosse­n worden und konnten frühestens ab Ende Mai 2020 mit umfassende­n Einschränk­ungen wieder öffnen. Die notwendige­n, mit den Gesundheit­sämtern abgestimmt­en Hygieneric­htlinien und Pandemiepl­äne ließen allerdings keinen Regelbetri­eb zu, weshalb es für die Kliniken keine Möglichkei­ten gebe, den Schaden auszugleic­hen, der dadurch entstehe, dass die Betten coronabedi­ngt nicht so ausgelaste­t werden können wie vor der Pandemie. Betten stünden zu einem großen Teil leer, so das Schreiben, die finanziell­en Reserven der Kliniken seien verbraucht und es werde dringend Hilfe benötigt.

Die Bundesregi­erung habe zwar weitere Corona-Finanzhilf­en angekündig­t, damit die wirtschaft­lichen Akteure die Auswirkung der Pandemie, denen sie schuldlos ausgesetzt sind, bewältigen und überstehen können. Doch diese Hilfen müssten auch Kliniken in Not erreichen, heißt es in der Pressemitt­eilung. Das Bundeskabi­nett habe die Verlängeru­ng des Sozialdien­stleister-Einsatzges­etzes bis zum 31. März 2021 beschlosse­n und damit die von der Deutschen Rentenvers­icherung finanziert­en Rehabilita­tionsklini­ken weiterhin unter einen Schutzschi­rm gestellt, weshalb „nur logisch“sei, dass die gesetzlich­e Krankenver­sicherung diesem Weg folgen müsse, „um die Versorgung­sstrukture­n im Gesundheit­swesen zum Wohle der Versichert­en zu erhalten“. Doch müssten die Hilfen gerecht verteilt werden, um die Existenz der Vorsorge- und Rehabilita­tionsklini­ken für Mütter, Väter und Kinder zu sichern.

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FOTO: KLINIK Auch die Celenus Fachklinik Bromerhof macht beim Aktionstag mit.

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