Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Debatte um längere Weihnachts­ferien

Nordrhein-Westfalen gibt Schülern früher frei – Auch Südwest-Ministerin offen dafür

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BERLIN (dpa/AFP/KNA) - Wenige Tage vor den Bund-Länder-Gesprächen zu den Corona-Maßnahmen gibt die Bundesregi­erung noch keine Entwarnung. Es sei zu früh, von einer Trendwende zu sprechen, sagte Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU). Die Dynamik des Infektions­geschehens habe sich aber in den vergangene­n Tagen reduziert. „Es steigt noch, aber es steigt weniger stark.“Bundeskanz­lerin Angela Merkel rechnet damit, dass die Pandemie das Land noch länger beschäftig­t. Wie es vor rund 100 Jahren bei der Spanischen Grippe der Fall gewesen sei,

„muss man jetzt davon ausgehen, dass die zweite Welle härter ist“, sagte die CDU-Politikeri­n am Mittwoch. Sie falle in die schlechter­e Jahreszeit und werde „uns noch den ganzen Winter über beschäftig­en“.

Die seit Anfang vergangene­r Woche geltenden Einschränk­ungen haben aus Sicht der Regierung damit noch nicht zum erwünschte­n Rückgang der Infektions­zahlen geführt. Über die Frage, ob weitere Maßnahmen notwendig sein könnten, wollen Merkel und die Ministerpr­äsidenten am kommenden Montag beraten. Nach Spahns Worten dürfte es dann auch darum gehen, die Weihnachts­ferien vorzuverle­gen. NordrheinW­estfalen hat am Mittwoch bereits entschiede­n, alle Schüler zwei Tage früher in die Ferien zu schicken. Auch Baden-Württember­gs Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) zeigte sich am Mittwoch offen dafür. Hintergrun­d der Überlegung­en ist, dass die Menschen vor Weihnachte­n die Kontakte beschränke­n sollten, damit es bei den Familienfe­iern nicht zu Ansteckung­en kommt.

Die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) forderte die Kultusmini­ster der Länder auf, den

Schutz vor dem Coronaviru­s in den Schulen generell zu verbessern. „Für uns ist klar: Die Infektions­zahlen sind in großen Teilen Deutschlan­ds längst so, dass in den Klassenzim­mern Abstände eingehalte­n werden müssen“, sagte GEW-Chefin Marlies Tepe dem RND. Sie schlug eine Teilung der Klassen vor: „Je eine Gruppe wäre dann in der Schule, eine zu Hause.“

Unterdesse­n hat die EU-Kommission formal den Rahmenvert­rag mit den Pharmaunte­rnehmen Biontech und Pfizer für bis zu 300 Millionen Dosen des vielverspr­echenden Corona-Impfstoffs gebilligt.

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