Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Künftig doppelt so viele Parkplätze
Eistobel: Corona-Sommer hat beliebtem Ausflugsziel so viele Besucher beschert wie noch nie
GRÜNENBACH/MAIERHÖFEN/ISNY - Seit Anfang der Woche rollen die Baumaschinen: Am Eistobel zwischen Grünenbach und Maierhöfen entstehen für 115 000 Euro neue Parkplätze. Zugleich baut die Fördergemeinschaft Eistobel eine neue Zufahrt. Dafür steuert die Gemeinde Grünenbach 35 000 Euro bei. Voraussichtlich Ende November sollen die Arbeiten bereits abgeschlossen sein. Insgesamt bis zu 120 Fahrzeuge sollen künftig Platz finden – doppelt so viele wie bislang. Hinzu kommen die Flächen bei der ehemaligen Kiesgrube sowie weitere Parkplätze am Eistobel-Eingang in Schüttentobel.
Der Sommer 2020 hat dem Eistobel einen neuen Rekord beschert: 90 000 zahlende Besucher kamen zwischen Mai und Ende Oktober, um das Naturschutzgebiet der Argen an seiner wohl schönsten Stelle zu erleben. Im vorigen Jahr waren es noch 85 000 Besucher.
Erstmals hat die Fördergemeinschaft Eistobel, in der die Gemeinden Grünenbach und Maierhöfen sowie die Stadt Isny zusammengeschlossen sind, Parkplatzwächter eingestellt. Zuvor gab es entlang der Staatsstraße rund um den Eistobel insbesondere an Wochenenden Verkehrschaos durch dort parkende Fahrzeuge.
Dass die Parkplatzwächter das Parken dort unterbanden und Autofahrer auf den vorhandenen Parkflächen einwiesen, kam überwiegend gut an. „Es gab nur in wenigen Fällen Unverständnis“, sagt Maierhöfens Bürgermeister Martin Schwarz, der Vorsitzende der Fördergemeinschaft ist.
Obgleich der Verein die Parkmöglichkeiten in den vergangenen Jahren immer wieder erweitert hat – zuletzt um gepachtete Flächen im Bereich der ehemaligen Kiesgrube – reichten die Kapazitäten nicht mehr aus. „Das wussten wir bereits vor diesem Rekordsommer“, sagt Schwarz.
Deshalb hat die Fördergemeinschaft schon vor einigen Monaten ein knapp 3000 Quadratmeter großes Grundstück erworben. Es grenzt direkt an den vorhandenen Parkplatz. Die gesamte Fläche ist nun Baustelle. „Sie wird komplett neu gestaltet“, kündigt Schwarz an. Allerdings erhält der Bereich nur eine Kiesabdeckung: „Wir verzichten bewusst auf Asphalt.“
Auch eine konkrete Markierung der einzelnen Parkflächen gibt es nicht, lediglich Holzmarkierungen als grobe Orientierung. Das schaffe Flexibilität. So können bei Bedarf beispielsweise auch Wohnmobile auf der Fläche parken. Einen speziellen Bereich für sie gibt es allerdings nicht. Mithilfe der Parkplatzeinweiser soll insbesondere an Spitzentagen, an denen bis zu 1300 Besucher in den Eistobel kommen, Autos möglichst eng stehen.
Finanzieren kann die Fördergemeinschaft den Grundstückskauf und die Arbeiten rund um die Parkplätze mithilfe der Eintrittsgelder. Seit einigen Jahren zahlen Erwachsene 2,50 Euro und Kinder 1,50 Euro Eintritt. „Das reicht uns für alle anstehenden Investitionen“, stellt Schwarz fest. Insbesondere für Familien solle der Eistobel ein attraktives Ausflugsziel bleiben. Deshalb soll der Eintrittspreis nicht steigen. Und nicht zuletzt sollen auch die neuen Parkplätze kostenfrei bleiben.
Auch während der laufenden Arbeiten können Besucher derzeit in den Eistobel. Offiziell ist er allerdings bis zum Frühjahr 2021 geschlossen.
„Den Wegeunterhalt im Winter können wir nicht leisten“, sagt Schwarz. Nicht zuletzt aus rechtlichen Gründen gilt bis dahin „Besuch auf eigene Gefahr“.