Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bad Wurzacher Tafelladen hat geöffnet
Mit einem Hygienekonzept kann der Betrieb weiterhin gewährleistet werden
Zum Bericht „Wir brauchen keinen Mobilfunkmasten“(SZ von 9. November): Schon zwei Jahre zurück wird in Friesenhofen ein neues Baugebiet für 15 Einfamilien- und 2 Mehrfamilienhäuser erschlossen. Für teures Geld (165 Euro pro Quadratmeter) verkauft die Stadt Leutkirch die Grundstücke.
Ende September dieses Jahres, als bereits fünf Häuser fast bezugsfertig sind, wird das Geheimnis auf öffentlicher Ortschaftsratssitzung gelüftet: dass in unmittelbarer Nachbarschaft in einer Entfernung von 150 Metern ein 5G-Funkturm – mit Antenne 46 Meter hoch – errichtet werden soll.
Die jetzigen und künftigen Anwohner fühlen sich nicht nur alleingelassen, sondern auch von der Stadt Leutkirch mit dem Argument „privilegiertes Bauen für Sendemasten“abserviert und im Regen stehen gelassen. Als untere Bauaufsichtsbehörde fungierend kann die Stadt Leutkirch nicht mit verschränkten Armen versuchen, ihre betroffenen Bürger nur mit Argumenten „Standortwechsel des Mastens abhängig von Freiwilligkeit des Turmbauers und Grundstücksvermieters oder Genehmigungszwang aus rechtlichen Gründen“zufriedenzustellen.
Leutkirch
Naturzerstörung ist kein Kavaliersdelikt, sie wird auch nicht durch den damit verbundenen Spaß entschuldigt. Sanfter Tourismus ade. DAV, wie hast du dich verändert!
Was sagt hierzu der Naturschutzreferent der Sektion? Er schweigt. An den Bikerausflügen nehmen sicher auch Jugendliche teil. Lernen sie bei solchem Vorbild Lustverzicht zugunsten höherer Werte? Bis die DAVBiker die Kreisquadratur lösen, daran arbeitet Alexander Herr ja heftig, muss der Wanderer um Ravensburg auf schmalem Pfad die aufdringlichen Bikerhorden und einzelne Biker auf Fußwegen ertragen, bloß weil diese klassischen Sportler ihre Lust am Ritt im Gefahrenbereich nicht steuern, ihren Übermut nicht zügeln können. Also keine Ausflucht in die geometrische Utopie – das Bild der Kreisquadratur vermittelt hier die Unlust zur Verhaltensänderung – sondern Verzicht auf Selbstverwirklichung zu Lasten von Umwelt und Mitmenschen, so sieht die Problemlösung aus. Natur- und Landschaftsschutz fangen vor der Haustüre an.
Leutkirch querfeldein durch Jungbestände von Bäumen zu fahren, genauso wenig sucht er Streit. Überzogenen Behauptungen wie „erodieren ganzer Steilhänge“, „Wildtiere werden aufgescheucht“oder „Bäume sterben durch das Überfahren von Wurzeln ab“tauchen immer wieder auf. Obwohl diese Folgen nicht ausschließlich dem Mountainbiken zuzuschreiben sind, wird es so dargestellt. Auf den ersten Blick handelt es sich um einleuchtende, lobbyistische Argumente die aber in Relation gesehen werden müssen. Wie zahlreich sind denn großflächige, besorgniserregende Erosionen? Viele Radfahrer, auch Behördenmitarbeiter und ich sehen dies nicht übermäßig kritisch. Den zitierten Personen ist ein „gesunder“Wald vor allem aufgrund wirtschaftlicher Interessen wichtig. Ob dieser wirklich gesund und ökologisch wertvoll (Monokultur) ist, spielt keine Rolle.
Leutkirch
BAD WURZACH - Im Gegensatz zum bayerischen Landkreis Lindau, bleiben die Tafelläden in Bad Wurzach, Isny, Leutkirch und Wangen, für ihre Kunden geöffnet. Mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept sieht Susanne Pfeffer, Koordinatorin der ehrenamtlichen Helfer, derzeit kein erhöhtes Infektionsrisiko für alle Beteiligten.
Der Verkaufsraum der Tafel im Kloster Maria Rosengarten ist zu klein, um einen herkömmlichen Kundenverkehr zu ermöglichen, deshalb diene derzeit ein Tisch als notwendiger Abstandshalter, erläuterte Pfeffer die Vorkehrungen, die getroffen wurden. Die Kunden können dabei das Warenangebot einsehen und die benötigten Produkte werden von den Mitarbeiterinnen gepackt und über den Tisch gereicht. Diese Maßnahmen gewährleisten die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben der Kunden und gewährleisten dennoch einen Schutz vor einer Infektion. Damit es im Außenbereich nicht zu größeren Menschenansammlungen kommt und die Wartezeit entsprechend verkürzt wird, sei ein Einlasssystem
entwickelt worden, das die Einkaufszeit in einem Zeitfenster definiert, führte die Koordinatorin weiter aus.
Besonders dankbar ist Susanne Pfeffer den vielen Bad Wurzacher Bürgern, die mit zahlreichen und immer wiederkehrenden Spenden, das Sortiment bereichern. „Wir verfügen momentan, Gott sei Dank, über die gleiche Warenpalette wie sonst auch, unseren Kunden stehen weiterhin frisches Obst und Gemüse, Brot und Milchprodukte zur Verfügung“, sagte sie, bemerkte jedoch auch, dass der momentane Überhang an frischen Produkten nicht so groß ist, wie sonst üblich. Immer benötigt werden haltbare Lebensmittel wie Mehl, Zucker und dergleichen und ebenfalls stets willkommen sind Körperpflegeprodukte aller Art.
„Durch den ersten Lockdown während der Pandemiewelle im Frühjahr haben wir uns auf eine steigende Nachfrage eingestellt, die allerdings ausblieb“, berichtete Pfeffer und sagte weiter: „Viele unserer Kunden vermieden Kontakte und haben auf einen Bringservice zurückgegriffen“. Mittlerweile habe sich die Situation jedoch wieder einigermaßen normalisiert und die Kundenfrequenz wieder eingependelt.
Damit dem Bad Wurzacher Tafelladen ausreichend helfende Hände zur Verfügung stehen, sucht Susanne Pfeffer dringend Verstärkung für ihr Team. Die Tafel hat immer am Mittwochnachmittag geöffnet; für die Abgabe der Waren an die Kunden sucht die Ehrenamtskoordinatorin Unterstützung.