Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Biodiversitätskonzept wird weggeblasen“
Zum Bericht „Artenvielfalt ist Thema in Isny“(SZ vom 9. November):
Vergangenen Sonntag war Volkstrauertag. Das Areal um das Kriegsopferdenkmal wurde aufgehübscht. Lautstark wurden durch die Männer vom Isnyer Bauhof die Laubgebläse angeworfen und die Rasenflächen rund um das Kriegsopferdenkmal wie geschleckt gereinigt.
Nicht nur die extreme Lärmbelästigung schadet Mensch und Tier, vor allem die Bodenbiologie wird durch den Einsatz der Geräte gravierend beeinträchtigt. Kleintiere wie Spinnen und Insekten werden getötet, Pflanzensamen zerstört, es kann nichts mehr verrotten, wodurch Humusund Nährstoffbildung verhindert wird. Würmer, Insekten und Spinnen verlieren Nahrung und Lebensraum.
Das Bundesumweltamt rät vom Einsatz der Geräte ab. Rechen und Besen sind eine wirkliche Alternative, der Mehraufwand ist für eine Kommune vertretbar, so das Bundesumweltamt.
Und zu guter Letzt, damit auch wirklich alle Kleinstlebewesen abgetötet sind, wurden von den Männern vom Bauhof auch noch alle Steinplatten, die Ritzen und das Denkmal selbst mit einem Hochdruckstrahlreiniger abgestrahlt.
Im Artikel „Artenvielfalt ist Thema in Isny“vom 9. November zeigte sich Bürgermeister Rainer Magenreuter erfreut darüber, dass Isny im Landkreis Ravensburg eine Vorreiterrolle in Sachen Biodiversitätskonzept spiele. Sieht so das Konzept aus, dass alle Kleinstlebewesen, die die Basis der Nahrungskette bilden und Einfluss auf alles haben, was danach kommt, einfach weggeblasen werden?
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