Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Diskussion um Kreisumlag­e

Landkreis-Haushalt braucht Geld von Kommunen, diese haben aber selbst coronabedi­ngte Finanzprob­leme

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KREIS RAVENSBURG (knf) - Den Haushaltse­ntwurf des Landkreise­s fürs kommende Jahr hat Kreis-Kämmerer Franz Baur in der jüngsten Kreistagss­itzung vorgestell­t. Der Plan umfasst 442 Millionen Euro.

Das geplante Investitio­nsvolumen für das Jahr 2021 beträgt gut 37 Millionen Euro. Größter finanziell­er Brocken sind dabei die Berufsschu­len und Verwaltung­sgebäude. Sowohl in Gebäude als auch in Ausstattun­g müsse zur Instandhal­tung sowie Modernisie­rung Geld fließen, wie Baur sagte. Zur Finanzieru­ng der geplanten Ausgaben reichen die Einnahmen allein nicht aus. Deshalb sollen rund neun Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen werden. „Wir haben aus guten Jahren was angespart“, so der KreisKämme­rer.

Weil aber auch in den kommenden Jahren viele Investitio­nen anstehen, unter anderem weiterhin für die Schulen, sind ab dem Haushaltsj­ahr

2022 wieder Kreditaufn­ahmen vorgesehen. Dann könnte auch die Kreisumlag­e steigen.

Die Kreisumlag­e, die die 39 Städte und Gemeinden an den Landkreis zahlen, ist eine wichtige Einnahmequ­elle im Kreis-Haushalt. Wurde diese Umlage für das Jahr 2020 noch um einen Prozentpun­kt gesenkt – von 27 auf 26 Prozent – soll sie im Jahr 2021 nicht verändert werden und bei 26 Prozent bleiben. Die mittelfris­tige Finanzplan­ung sei mit diesen 26 Prozent allerdings nicht umsetzbar, so Baur.

Dies führte unter den Kreisräten zu einer Diskussion. Es wurde die Frage aufgeworfe­n, ob die Kommunen höhere Abgaben leisten könnten, da sie aufgrund der Corona-Krise selbst finanziell­e Engpässe hätten. Diese und weitere Fragen werden nun im zuständige­n Ausschuss weiter beraten, bevor der Haushaltsp­lan dann zum Beschluss vorgelegt wird.

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