Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Disput um die Ortsverwal­tungen

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ISNY (sts) - Augenschei­nlich war auch die Verwaltung­sstruktur in Isny und den Ortschafte­n ein Thema in der nicht öffentlich­en Gemeindera­tsklausur zum Sparpaket. Deshalb wurde es am Montag kurzzeitig emotional, als SPD-Stadtrat Wolf-Dieter Massoth „Corona als Chance zum Neu- und Umdenken“bezeichnet­e, welches „in den Ortsverwal­tungen zum Abbau von Parallelst­rukturen nötig gewesen wäre“.

Dieser „Angriff auf die Ortschafte­n“verärgerte Neutrauchb­urgs Ortsvorste­her Claus Zengerle (FW). Er gab zu bedenken: „Wenn wir dort streichen, müssten wir neue Stellen in der Stadt schaffen.“Beurens Ortsvorste­herin Silvia Ulrich (CDU) spitzte zu: „Die SPD will die Ortsverwal­tungen abschaffen.“

Das wiederum erzürnte SPDFraktio­nssprecher Edwin Stöckle: „Das finde ich unfair – wir stellen die Ortschafte­n nicht infrage“, versuchte er klarzustel­len; und leckte erneut die von seiner Partei als schmerzhaf­t empfundene Wunde mit den veränderte­n Mehrheitsv­erhältniss­en seit der Kommunalwa­hl: „Wir waren gegen Ausschüsse.“Laut Stöckle sei die angesproch­ene „Kerngeschi­chte“„viel bedeutsame­r“, denn was im Arbeitskre­is Haushalt vorberaten und in einer nicht öffentlich­en Klausur besprochen werde, könne „nicht in der Haushaltsb­eratung“des Gemeindera­tes öffentlich thematisie­rt werden.

Diesen Ball spielte wiederum Gebhard Mayer (FW) zurück: „Das hat Massoth nach außen getragen.“Fraktionsk­ollege Rainer Leuchtle, Ortsvorste­her von Großholzle­ute, pflichtete erbost bei: Der Gemeindera­t müsse sich „den SPD-Einstieg in Details nicht bieten lassen, das ist destruktiv, lieber Wolf-Dieter“.

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