Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Absturz nach dem Rekordjahr im Aquaria in Oberstaufe­n

Der Umsatz lag 2019 bei 3,4 Millionen Euro – Heuer sinken wegen Corona die Besucherza­hlen – Hoffnung macht der Sauna-Neubau – Dessen Eröffnung ist ungewiss

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OBERSTAUFE­N - Unterschie­dlicher hätten Rück- und Ausblick kaum sein können: Bei der Vorlage des Geschäftsb­erichts für 2019 im Marktgemei­nderat Oberstaufe­n berichtete Aquaria-Geschäftsf­ührerin Heidi Köberle von ausnahmslo­s positiven Zahlen. Gut 3,4 Millionen Euro Umsatz hat das Freizeitba­d 2019 gemacht – und damit mehr denn je. Doch infolge der Corona-Pandemie sehen die Zahlen für 2020 und die Prognose für das kommende Jahr anders aus.

TRAUERANZE­IGEN

100 Tage war das Aquaria heuer im Frühjahr in Folge des ersten Lockdowns geschlosse­n. Seit 2. November sind Bad und Sauna wieder zu. Köberle ist realistisc­h: „Wir wären froh, wenn wir zu Weihnachte­n wieder öffnen dürfen.“Dann könnte auch der erste Aufguss in der neuen Außensauna erfolgen. Dazu müssen neben den Corona-Infektions­zahlen aber auch die Handwerker mitspielen. Einen konkreten Eröffnungs­termin für die neue Millionen-Attraktion wollte Köberle im Gemeindera­t nicht nennen. Gleichwohl setzt sie große Hoffnungen auf die Erweiterun­g. Denn sie ist Anlass für eine Erhöhung der Eintrittsp­reise.

Köberle rechnet ab 2021 mit ProKopf-Einnahmen von 14 Euro. 2019 waren es noch 12,38 Euro. Das vergangene Jahr brachte das bislang beste Ergebnis in der 27-jährigen Geschichte des Freizeitba­ds. Die Besucherza­hl lag im vergangene­n Jahr bei über 278 000. Für 2020 konnte Köberle noch keine Zahlen nennen, 2021 rechnet sie mit 210 000 Bade- und Saunagäste­n. Denn sie kalkuliert auf Basis jener Beschränku­ngen, die von Juni bis Oktober aufgrund von Corona galten. Die Besucherza­hl war dabei auf maximal 300 beschränkt. An guten Tagen kamen vor der Pandemie bis zu 800 Gäste an einem Tag. Erstmals seit Jahren ist damit 2021 wieder ein Minus in der Bilanz zu erwarten. Von einem Defizit in Höhe einer halben Million Euro geht Köberle aus. Im vorigen Jahr hatte das Aquaria noch einen Gewinn von knapp 27 000 Euro gemacht – und die volle Pacht an die Gemeinde als Eigentümer des Bads bezahlt. Heuer erlässt die Kommune dem Aquaria die Pachtzahlu­ngen von September bis Dezember. Auch eine Beteiligun­g von 600 000 Euro am Neubau der Außensauna ist inzwischen nicht mehr vorgesehen. „Sonst gefährden wir die Liquidität“, stellte Bürgermeis­ter Martin Beckel fest. Erst 2022 rechnet Köberle wieder mit einem „normalen Jahr“, 280 000 Besuchern, einer Umsatzstei­gerung von einer Million Euro und einem Gewinn von 61 000 Euro. Und das, obgleich dann eine auf 500 000 Euro erhöhte Pacht an die Gemeinde fällig ist. Auch die Personalko­sten sollen weiter steigen auf dann 1,4 Millionen. Denn wegen der neuen Außensauna sei auch zusätzlich­es Personal notwendig, berichtete Köberle. Schon 2021 sollen 45 Frauen und Männer im Aquaria beschäftig­t sein.

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