Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kommunen bekommen Geld für Kontakt-Nachverfolgung
Städte und Gemeinden unterstützen den Landkreis bei Corona-Maßnahmen
KREIS RAVENSBURG (knf) - Der Landkreis Ravensburg zahlt an seine Städte und Gemeinden Geld für deren Aufwendungen bei der Nachverfolgung von Corona-Kontaktpersonen. Das hat der Ravensburger Kreistag in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.
Um Infektionsketten zu unterbrechen, werden seit Beginn der Pandemie Kontaktpersonen von positiv getesteten Personen nachverfolgt. Einen wesentlichen Beitrag würden hierzu die Städte und Gemeinden leisten, wie es in der Sitzungsvorlage hieß. Zu Beginn der Pandemie hätten die Kommunen dazu Personal eingesetzt, das durch die Schließung von öffentlichen Einrichtungen von seinen eigentlichen Aufgaben freigestellt war. Zwischenzeitlich sei dies nicht mehr möglich, und die Städte und Gemeinden müssten zur Erfüllung dieser freiwilligen Aufgaben zusätzliche Aushilfskräfte und Personal einstellen.
Die Kommunen sind weiterhin bereit, die Kontaktpersonen-Nachverfolgung zu übernehmen, wollen dafür aber einen finanziellen Ausgleich. Die Verwaltung sehe dazu keine Alternative, hieß es in der Vorlage. Bei der Einstellung und Unterbringung von eigenem Personal stoße die Kreisverwaltung schon derzeit an ihre Grenzen.
Laut einstimmigem Beschluss der Kreisräte sollen die Städte und Gemeinden deshalb rückwirkend zum
1. Oktober 2020 finanzielle Unterstützung bekommen. Das dafür zur Verfügung gestellte Gesamtbudget beträgt 400 000 Euro. Dieser Betrag soll jedoch nicht als maximale Deckelung verstanden werden. Das heißt, dass im Bedarfsfall auch mehr Geld ausbezahlt werden kann. Befristet ist das Ganze zunächst bis
30. Juni 2021. Die Finanzierung soll über die Corona-Soforthilfen des Landes erfolgen.