Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Verlängeru­ng des Teil-Lockdowns droht

Einschränk­ungen wohl bis kurz vor Weihnachte­n – Staatliche Hilfen sollen weiter fließen

- Von Benjamin Wagener und dpa

BERLIN/RAVENSBURG - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie zeichnet sich eine Verlängeru­ng des TeilLockdo­wns ab. Nach mehreren Medienberi­chten, die sich allesamt auf Informatio­nen aus Länderkrei­sen beziehen, könnten die aktuell bis Ende dieses Monates befristete­n Maßnahmen bis 20. Dezember verlängert werden. Seit Anfang November sind deutschlan­dweit alle Freizeit- und Kulturange­bote auf Eis gelegt, Bars, Cafés und Restaurant­s sind geschlosse­n. Geht es nach dem Willen der SPD-geführten Länder sowie einiger CDU-Länder, könnten zudem die Winterferi­en bundesweit bis 10. Januar verlängert werden, berichtete das Wirtschaft­smagazin „Business

Insider“. Auch gebe es Vorschläge zu strikteren Maßnahmen, unter anderem eine Ausweitung der Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung, Teilungen von Schulklass­en sowie eine Verschärfu­ng der Kontaktbes­chränkunge­n. Entschiede­n darüber wird am kommenden Mittwoch, wenn die Ministerpr­äsidenten mit Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) in einer neuerliche­n Schalte über das weitere Vorgehen befinden werden.

Kanzleramt­schef Helge Braun (CDU) sprach sich mit Blick auf den Bund-Länder-Gipfel dafür aus, besonders die Schulen in den Blick zu nehmen. „Was wir für den November beschlosse­n haben, hat die Infektions­dynamik gebrochen. Aber es hat noch nicht dazu geführt, dass die Zahlen nach unten gehen“, sagte er dem RND. Nun gehe es darum, Kontakte zu reduzieren und die hohen Infektions­raten bei Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n zu senken. „Sie tragen wesentlich zur Verbreitun­g der Infektion bei“, sagte Braun. Dem Bericht zufolge plädierte er dafür, ältere Schüler vermehrt zu Hause zu unterricht­en. Laut „Berliner Morgenpost“und „Tagesspieg­el“ist im Gespräch, an Oberstufen und Berufsschu­len den Präsenzunt­erricht einzuschrä­nken. Kanzleramt­schef Braun schlug zudem vor, bei der Suche nach großen Unterricht­sräumen auch außerhalb der Schulgelän­de zu suchen und hierbei auch „auf Bürgerhäus­er und Kinosäle auszuweich­en“.

Sollte der Teil-Lockdown tatsächlic­h verlängert werden, plant die Bundesregi­erung, die ebenfalls befristete­n Novemberhi­lfen für Unternehme­n, die ihren Betrieb wegen der Corona-Pandemie einstellen mussten, zu verlängern oder durch ein ähnliches Programm zu ersetzen. „Sicher ist, dass es natürlich bei einer Schließung im Dezember eine Kompensati­on und Unterstütz­ung geben wird“, sagte Thomas Bareiß (CDU), Staatssekr­etär im Wirtschaft­sministeri­um, am Freitag der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Wir lassen keinen im Regen stehen.“Noch am Donnerstag hatte Bareiß erklärt, die Novemberhi­lfen würden auslaufen.

Unterdesse­n erreichte die Zahl der Neuinfekti­onen am Freitag einen Höchststan­d. Die Gesundheit­sämter meldeten dem Robert-Koch-Institut 23 648 neue Corona-Infektione­n binnen 24 Stunden.

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