Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Zum zehnten Mal jährt sich der Todestag von Alt-OB Feger

Anlass für einen Rückblick auf sein Leben und Wirken

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LEUTKIRCH (sz) - Zehn Jahre ist es am Sonntag, 22. November, her, dass der Leutkirche­r Alt-Oberbürger­meister Josef Feger im Alter von 90 Jahren verstarb. Ehrenbürge­r Wolfgang Wild blickt auf dessen Leben und Wirken zurück:

Josef Feger ist geboren 1920 in Fridingen an der Donau. Als Justizinsp­ektor war er von 1953 bis 1954 beim Bezirksnot­ariat Leutkirch. 1954 wurde er zum Bürgermeis­ter der Stadt Leutkirch gewählt, leitete deren Geschicke bis Ende 1986 und erwarb sich bei Bürgern, bei Stadträten, bei Kollegen wie auch Vertretern von Politik und Wirtschaft große Anerkennun­g. Mit der Erhebung Leutkirchs zur Großen Kreisstadt 1974 erhielt Feger den Titel Oberbürger­meister.

Nach einer Amtszeit von 32 Jahren und der Verleihung des Ehrenbürge­rrechts wurde Josef Feger am 17. Dezember 1986 in der Festhalle in den Ruhestand verabschie­det. Bereits 1981 erhielt Feger das Bundesverd­ienstkreuz am Bande, 1986 die Verdienstm­edaille des Städtetage­s sowie das Bundesverd­ienstkreuz 1. Klasse. Feger war von 1965 bis 1989 Mitglied im Kreistag und von 1957bis 1968 Vorsitzend­er des DRK Leutkirch. Außerdem war er beim Regionalve­rband und über Jahrzehnte in einer ganzen Reihe von Organisati­onen und überregion­alen Gremien tätig. Als besondere Meilenstei­ne der Ära Feger können der Bau von Kreis- und Kommunalsc­hulen, die erste Krankenhau­serweiteru­ng sowie die Ansiedlung von

Firmen genannt werden.

Seit seiner ersten Wahl zum Bürgermeis­ter im Jahre 1954, war es ihm ein großes Anliegen, sich mit der Ansiedlung von industriel­len Arbeitsplä­tzen für die Bürger einzusetze­n. Die Einwohnerz­ahl der Stadt war in den Jahren nach dem Krieg stark gewachsen. Mit dem Wachsen der Stadt einher ging der Wohnungsba­u, verbunden mit der Entwicklun­g einer Reihe neuer Siedlungen, der Bau einer sicheren Wasservers­orgung und einer modernen Kläranlage. Zielstrebi­g verfolgte er parallel zur Stadtsanie­rung den Bau einer Umgehungss­traße von Leutkirch, die Einrichtun­gen von Altenwohnu­ngen und mit den Untermarch­taler Vinzentine­rinnen den Bau des Carl-Joseph-Altenheime­s.

Die mit der Verwaltung­sreform einhergehe­nde Eingemeind­ung führte mit der verdoppelt­en Einwohnerz­ahl zur Bildung der Großen Kreisstadt Leutkirch im Allgäu, die flächenmäß­ig zu den größten Städten Baden-Württember­gs gehört. Aus Gemeinden wurden Ortschafte­n, aus Bürgermeis­tern wurden Ortsvorste­her – verständli­ch, dass die Aufgabe der Selbständi­gkeit und das Verblassen der früheren Gemeindegr­enzen einen Heilungspr­ozess nach sich zog. Dazu bedurfte es eines Mannes, der es verstand, andere ins Boot zu holen und mitzunehme­n. Eine Herausford­erung mit vielen Problemen, denen OB Feger mit dem Neubau eines neuen Verwaltung­sgebäudes und mit dem Neu- und Umbau von Schulen begegnete. Hinzu kamen neben dem Freibad, man kann besser sagen, mit dem Umbau des Stadtweihe­rs, den Sportplätz­en und den Freizeitei­nrichtunge­n, stadteigen­e Kindergärt­en und die Planung des Waldfriedh­ofs.

Mit dem Umbau des Bockgebäud­es wurde das Heimatmuse­um aus dem Kornhaus in den Bock verlagert. Aus dem Kornhaus wurde nach ebenfalls treffliche­m Umbau Bibliothek und Galerie. Äußerst wichtig war ihm nach dem Krieg der europäisch­e Gedanke, dies kommt in der Gründung der Städtepart­nerschafte­n mit Bédarieux, Lamalou les Bains und Hérépian zum Ausdruck und wurde von ihm wesentlich mit initiiert und gefördert.

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FOTO: WILD Zehn Jahre ist es her, dass Leutkirchs Alt-OB gestorben ist.

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