Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bauherren brauchen noch Geduld
In Arnach wird’s ein Baugebiet geben, über das Wann hält sich die Verwaltung bedeckt
BAD WURZACH - Wie geht es weiter mit dem geplanten großen Baugebiet in Arnach? Danach erkundigte sich Klaus Ringer in der Bürgerfragestunde der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Der Arnacher, der auch Ortschaftsrat ist, berichtete Gremium und Verwaltung davon, dass die Nachfrage nach Bauplätzen in der Ortschaft groß sei. Viele hofften, so Ringer, dass 2021 das Gebiet erschlossen würde und dann ab 2022 gebaut werden könnte. Er erinnerte auch daran, dass das bislang letzte Baugebiet in Arnach vor 22 Jahren erschlossen worden ist.
„Wir arbeiten dran“, versicherte Bürgermeisterin Alexandra Scherer (CDU). Der zuständige Sachbearbeiter Andreas Haufler sei „zügig und stringent“am Bebauungsplan. „Aber nicht immer geht alles so schnell, wie man es sich wünscht“, bremste Scherer verfrühte Vorfreude. „Ich kann heute keine Jahreszahl versprechen. Es sind noch einige Schritte nötig, bis Bauherren loslegen können, und wir brauchen ja auch Rechtssicherheit.“Grundsätzlich seien ihr aber Bauplätze „sehr wichtig“, betonte die Bürgermeisterin, „und zwar in allen Ortsteilen“.
Am südöstlichen Ortsrand sollen um die 25 Bauplätze entstehen, so hatte es Ortsvorsteher Michael Rauneker im Februar 2019 im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“gesagt. Damals hatte er noch auf einen Baubeginn im Herbst 2020 gehofft.
Bald losgehen dürfte es in Arnach für einen Grundstückseigentümer an der Hohbühlstraße. Der Gemeinderat billigte am Montag den Entwurf einer Erweiterung des bestehenden Bebauungsplans Hohbühl I und II. Der Eigentümer will dort zwei zweigeschossige Häuser für den Eigenbedarf bauen. Der Entwurf wird nun einen Monat lang öffentlich ausgelegt.
Der Beschluss dazu fiel ebenso einstimmig und ohne Diskussion wie der über die Vergabe der Straßensanierung von Ziegelbach nach Himbach. Er ging für rund 283 000 Euro an die Langenargener Firma Strabag. „Die Tiefbaufirmen suchen jetzt wieder nach Aufträgen“, begründete Stadtbaumeister Matthäus Rude das relativ günstige Angebot. Zudem konnte die Maßnahme gemeinsam mit der Erschließung des Baugebiets St. Leonhard ausgeschrieben werden. Kalkuliert worden war mit Kosten von 415 000 Euro für die Deckenerneuerung.
Baubeginn wird wohl erst im kommenden Jahr sein. Klaus Schütt (CDU) ärgerte sich über diesen Vorgriff auf den Haushalt 2021. „Das ist so von uns nicht gewünscht.“Kämmerer Stefan Kunz merkte allerdings an, dass die Maßnahme bereits im aktuellen Etat verankert ist, es sich also nicht um eine neue Maßnahme, sondern um einen Übertrag handelt.
Aufgehoben hat der Gemeinderat das Sanierungsgebiet Unterschwarzach. Das war 2015 im Zuge des Förderprogramms Schwerpunktgemeinde festgesetzt worden. Innerhalb des Gebiets hätten private Bauherren bei Sanierungen und Erweiterungen steuerrechtliche Vorteile genossen. Genutzt hat diese Möglichkeit aber nur ein Eigentümer, berichtete Sachbearbeiter Andreas Haufler. Und dies, obwohl Ortsvorsteherin Silvia Schmid sehr für diese Chance geworben habe, wie Stadträtin Gisela Brodd (FW) hervorhob.
Angesichts des hohen Aufwandes, solch ein Sanierungsgebiet festzulegen einerseits und der sehr geringen Resonanz andererseits riet Haufler dazu, „so etwas künftig nicht mehr zu machen“.