Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Video-Lesungen mit zwei Kinderbuch­autorinnen

Stadtbüche­rei und Verbundsch­ule können dank Liane Menz für Schulklass­en improvisie­ren

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ISNY (sts/sz) - Die zweite Welle der Corona-Pandemie hat nicht nur den Abbruch der Baden-Württember­gischen Literaturt­age, sondern auch neue Ideen hervorgebr­acht, als zwei geplante Lesungen mit Schulklass­en der Isnyer Verbundsch­ule wegen der Kontaktbes­chränkunge­n kurzfristi­g abgesagt werden mussten.

Die beiden Jugendbuch­autorinnen Henriette Wich und Martina Wildner aber waren bereits für Veranstalt­ungen im Rahmen der Literaturt­age ins Allgäu gereist. Und so hat das Team der Stadtbüche­rei kurzerhand improvisie­rt: Kamera statt Klassenzim­mer, digital statt analog – die Lesungen wurden auf Video aufgezeich­net. Dafür nahm sich Liane Menz vom Filmprojek­t Isny spontan Zeit und fungierte als Kamerafrau und Regisseuri­n zugleich.

Das „alte“Quartier der Stadtbüche­rei an der Fabrikstra­ße wurde mit allerlei technische­m Gerät kurzerhand zum Filmstudio umgestalte­t, und da die Bücher bereits ins Hallgebäud­e umgezogen waren, gab es genug Platz für den Dreh. Gleichwohl musste manches improvisie­rt werden, ein Stapel Wolldecken über den leeren Regalen diente beispielsw­eise zur Schalldämp­fung.

Henriette Wich nahm die Schüler in der Aufzeichnu­ng ihrer Lesung mit nach Paris: Die drei Protagonis­tinnen der „!!!-Reihe“, Kim, Franzi und Marie, reisen im Buch „Betrug, Baguette und ganz viel Paris“mit dem Jugendzent­rum in die französisc­he Hauptstadt. Als der Koffer einer Mitreisend­en verschwind­et, ermitteln die drei Hobby-Detektivin­nen auf eigene Faust.

Martina Wildner las aus ihrem Buch „Das schaurige Haus“, dem ersten Band ihrer „Allgäu-Grusel-Trilogie“, der sogar schon verfilmt wurde. Allerdings verzögert sich der Filmstart in Deutschlan­d wegen der Corona-Beschränku­ngen.

Die Geschichte handelt von den Brüdern Hendrik und Eddi, die mit ihren Eltern ins Allgäu ziehen. Dort sammelt der kleine Eddi Nacktschne­cken, Hendrik versteht die Kinder im Dorf nicht, weil sie Allgäuer Dialekt „schwätzen“. Gruselig wird es, als es in ihrem neuen Zuhause zu spuken scheint und Hendrik und Eddi das Geheimnis lüften.

Die Bücher von Martina Wildner und Henriette Wich können seit Freitag in der neuen Stadtbüche­rei ausgeliehe­n werden. Und die Verbundsch­ule hat dank Liane Menz zwei Lesungen im Archiv, von denen auch künftige Klassen profitiere­n.

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FOTO: MAREN SZIEDE Liane Menz filmt Henriette Wich für die digitale Schüler-Lesung.

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