Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
ECDC Memmingen findet keinen Gegner
Große Lücken im Spielplan der Eishockey-Oberliga Süd – Lindau Islanders bereiten Neustart vor
MEMMINGEN (mp/sz) - Die Ausbreitung des Coronavirus unter den Spielern von Mannschaften der Eishockey-Oberliga Süd wirbelt den Spielplan weiter gehörig durcheinander. Während die EV Lindau Islanders frühestens in einer Woche wieder aufs Eis dürfen, könnte der ECDC Memmingen spielen – fand aber für Freitag keinen Gegner.
Von ursprünglich sieben für Freitagabend angesetzten Oberligaspielen blieben letztlich nur noch zwei übrig, weil etliche Mannschaften entweder Corona-Fälle zu verzeichnen haben oder in Quarantäne sind. Am vergangenen Wochenende waren die Lücken im Oberliga-Spielplan nicht kleiner gewesen. So kommt es, dass Vereine aktuell zwischen zwei und sechs Partien absolviert haben. Schon zu so einem frühen Zeitpunkt in der Saison geraten die Ursprungspläne in Schieflage.
Dabei ist es nicht so, dass die Mannschaften nicht flexibel und kreativ wären. Unter der Woche etwa hatten die Indians aus Memmingen kurzfristig eine Partie mit dem EV Füssen angesetzt und diese 6:3 gewonnen. Für Freitag – ursprünglich war eine Partie gegen Landsberg angesetzt, fiel aber wegen CoronaFällen bei den Riverkings aus – fand sich letztlich kein Gegner. Wegen der anhaltenden Quarantäne der Landsberger sei der Deutsche Eishockeybund (DEB) auf Wunsch der Indians einige Tage lang auf der Suche nach alternativen Gegnern gewesen, teilten die Memminger mit. Diese Vorgehensweise werde zurzeit, aufgrund mehrerer spielunfähiger Teams, regelmäßig angewendet.
Schlussendlich sei es nicht gelungen, das Spiel mit anderem Gegner neu anzusetzen. Dies sei sehr ärgerlich, teilten die Indians weiter mit, da nun bereits am zweiten Wochenende nacheinander keine Partie im heimischen Stadion ausgetragen werden könne. Die Enttäuschung auf Memminger Seite sei umso größer, da es durchaus spielfreie und einsatzfähige Mannschaften am Freitag gegeben hätte, diese aber ein Antreten in der Maustadt abgelehnt hätten.
Die Indians spielen somit nur am Sonntag (18.30 Uhr) gegen die Blue Devils Weiden in der Oberpfalz. Memmingen bereitet sich bereits fokussiert auf das Spiel am Sonntag vor und hat die Trainingseinheiten entsprechend angepasst. Vermutlich wird Trainer Sergej Waßmiller ein sehr ähnlicher Kader wie noch am Dienstag in Füssen zur Verfügung stehen. Ob es dann zu Änderungen der Aufstellung kommt, wird wohl erst nach dem Abschlusstraining am Samstag feststehen.
Die Mannschaft der EV Lindau Islanders befindet sich derweil nach der Infektion etlicher Spieler mit dem Coronavirus noch in der Zwangspause, im Hintergrund laufen unterdessen die Planungen für den Neustart auf Hochtouren. Ein Problem sei dabei die teilweise unterschiedliche Dauer der Quarantäne, die von den jeweiligen Gesundheitsämtern der zuständigen Landkreise angeordnet werden, geht aus einer Pressemitteilung der Islanders von Freitag hervor. So verhängten die Landratsämter in Lindau, Füssen oder Ravensburg, wo die EVL-Akteure unter anderem ihre Wohnsitze haben, unterschiedliche lange Quarantänezeiten.
Schon fest eingeplant sei ein umfassender Medizincheck der kompletten Mannschaft inklusive Betreuerstab, erst wenn dieser Test erfolgreich absolviert sei, gehe es wieder zurück aufs Eis. „Außerdem legen wir Wert auf eine Vorlaufzeit von Minimum einer Woche vor dem ersten Punktspiel“, sagte der Sportliche Leiter Sascha Paul. Alle Entscheidungen würden vom EVL in enger Absprache mit den Gesundheitsämtern der Landkreise und dem DEB getroffen. Wann die EV Lindau Islanders wieder zum normalen Training zurückkehren können, entscheide sich voraussichtlich erst in der letzten November-Woche.