Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wieder ein Millionen-Projekt in Urlau

Am Ortseingan­g wird ein Hotel mit 25 Zimmern gebaut – Parksituat­ion könnte sich entspannen

- Von Simon Nill

URLAU - Ein neues Hotel mit 25 Zimmern entsteht derzeit am nördlichen Ortsrand von Urlau. Die Bauarbeite­n haben vor wenigen Tagen begonnen.

Das künftige „Allgäuer Genusshote­l“soll eng mit dem historisch­en Dorfgastho­f Hirsch verbunden sein und dessen Bettenkapa­zität erweitern, erklärt Christian Skrodzki. Er bildet gemeinsam mit Karlheinz Vogg und Tobias Schwägele das Bauherren-Trio für das mehr als neun Meter hohe Gebäude. Zudem ist ein neuer Parkplatz auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te mit mehr als 40 Pkw-Stellplätz­en geplant.

„Jeder, der ein Zimmer braucht“, soll ab dem Spätsommer 2021 im Allgäuer Genusshote­l – einem Holzgebäud­e – einchecken können. Skrodzki vermutet, dass in erster Linie solche Urlauber dieses Angebot nutzen, die das Allgäu zum Wandern, Radfahren oder für den Naturgenus­s besuchen wollen. „Wir werden auch von Center Parcs profitiere­n“, prophezeit Skrodzki. So könnten die Gäste etwa bei schlechtem Wetter die Wellness-Anlage im Ferienpark Allgäu nutzen.

Rund drei Millionen Euro investiere­n die Bauherren gemeinsam in das Hotel. „Das ist die größte Investitio­n meines Lebens“, sagt Skrodzki, der bereits zahlreiche Projekte initiiert hat. Durch eine Landesförd­erung wird der Bau mit 250 000 Euro bezuschuss­t. Das 35 Meter lange und 14 Meter breite Gebäude entsteht direkt nach dem Ortsschild, wo bisher Kunden des Dorfgastho­fes Hirsch parken konnten.

Skrodzki rechnet damit, dass sich die Urlauer nach der Fertigstel­lung schon einige Zeit an den bisher ungewohnte­n Anblick gewöhnen müssten. Das Gebäude weiter nach Westen zu verschiebe­n, um dadurch die Distanz zur Straße zu erhöhen, sei nicht möglich gewesen. Entspreche­nde Grundstück­verhandlun­gen hätten keinen Erfolg gebracht. Für einen ersten Gebäudeent­wurf hatte es vom Gestaltung­sbeirat – der vom Gemeindera­t bestellt wird – zunächst Kritik an der Optik gegeben. Die geforderte­n Änderungen hätten die Planer des Hotels aber umgesetzt, betont Skrodzki.

Für Ortsvorste­her Alois Peter ist der Neubau in Urlau „kein Problem“. Vielmehr geht er davon aus, dass mit dem Hotel das lebendige und aktive Dorfleben weiterentw­ickelt wird. Froh ist Peter darüber, dass der neue Parkplatz mit zahlreiche­n Stellplätz­en

„eine wichtige Entschärfu­ng der Parksituat­ion“mit sich bringe. Vor allem bei Events hätten fehlende Abstellmög­lichkeiten für Fahrzeuge immer wieder Probleme mit sich gebracht. Der neue Parkplatz könne für solche Zwecke genutzt werden.

Verbesseru­ngen seien künftig auch für Eltern bei der Anfahrt zum benachbart­en Kindergart­en zu erwarten. Wie der Ortsvorste­her erklärt, hätten die Bauherren versproche­n, auf der „Hotelseite“rund sieben Parkplätze mit einem Zugang zum Kindergart­engebäude zu schaffen. Dadurch könne die Verkehrssi­tuation im „Unteren Dorfweg“zeitweise deutlich verbessert werden.

Unter der Urlauern gibt es laut Peter neben zahlreiche­n Befürworte­rn allerdings auch einige, die den Plänen „nicht gerade positiv“gegenübers­tehen. Schließlic­h bedeute ein Hotel auch, dass „noch mehr fremde Menschen“im Dorf unterwegs sind. Erst im vergangene­n Jahr war mit der Eröffnung der Allgäuer Genussmanu­faktur ein Millionen-Projekt abgeschlos­sen worden, dass zahlreiche Urlauber anzieht.

Die Pläne für die Erweiterun­g der Bettenkapa­zität des Dorfgastho­fs Hirsch sind bereits vor rund vier Jahren entstanden. Wie Skrodzki erklärt hätte eine „Gesamtbetr­achtung“des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbands ergeben, dass aus betriebswi­rtschaftli­cher Sicht 50 Zimmer sinnvoll wären. Dass das Projekt nun erst Ende 2020 beginnen kann, hängt laut Skrodzki vor allem mit relativ langwierig­en Grundstück­sverhandlu­ngen und der Planung von ökologisch­en Ausgleichs­maßnahmen für den Eingriff in die Natur zusammen.

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FOTO: SIMON NILL Direkt am nördlichen Ortseingan­g der Leutkirche­r Teilgemein­de Urlau wird aktuell die Baugrube für das Holzhotel ausgehoben.
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FOTO: BÜRGERSTIF­TUNG LEUTKIRCH Ursula Maucher vom Tafelladen Leutkirch, Susanne Pfeffer, die Ehrenamtsk­oordinator­in der hiesigen Tafelläden, und Daniela Heiss, Vorstandsm­itglied der Bürgerstif­tung Leutkirch (von links) bei der Übergabe der Gutscheine an den Tafelladen Leutkirch zum Schulanfan­g 2020.

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