Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Laptops von Verallia, Licht vom HGV
Trotz Pandemie-Einschränkungen gibt’s im Bad Wurzacher Rat auch gute Nachrichten
BAD WURZACH - Keine Ratssitzung in dieser Zeit, in der nicht die Corona-Pandemie eine Rolle spielt. So auch in der jüngsten Sitzung in Bad Wurzach, bei der aber auch Erfreuliches zur Sprache kam.
Der, vorerst, bis zum Monatsende verordnete Teil-Lockdown betrifft auch das Rathaus. Darauf wies Bürgermeisterin Alexandra Scherer (CDU) nochmals hin. Die Bürger sollten, so bat sie, soviel wie möglich per E-Mail oder Telefon abklären. Was unbedingt persönlich erledigt werden muss, geht nur nach Terminvereinbarung.
Ausgenommen von den verschärften Einschränkungen sind derzeit die Schulen. Um für einen eventuell wieder nötigen Fernunterricht aber gerüstet zu sein, hat die Stadt mittlerweile 173 Notebooks an die weiterführenden Schulen verteilt. Sie sollen Jugendlichen zur Verfügung gestellt werden, die sonst keine hätten. 150 hat die Stadt aus Mitteln der staatlichen Soforthilfe angeschafft, Geld für weitere 23 Geräte hat die Firma Verallia AG Deutschland für die Realschule zur Verfügung gestellt, wofür Scherer dem Unternehmen nochmals ausdrücklich dankte.
Etwa 15 Prozent der Bad Wurzacher Jugendlichen an den weiterführenden Schulen könne man nun ausstatten, freute sich Scherer. „Wir hoffen alle, dass es an den Schulen zu keinem Lockdown kommt, aber wenn doch, sind wir vorbereitet.“
Den Kontaktbeschränkungen geschuldet hat bekanntlich auch der Handels- und Gewerbeverein (HGV) den traditionellen Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende abgesagt. Stattdessen werde der HGV an allen Adventswochenenden das Schloss und die Pfarrkirche beleuchten lassen, kündigte Scherer erfreut an. „So wird trotz allem eine weihnachtliche Stimmung in die Stadt und hoffentlich auch in die Herzen kommen. Da freuen wir uns sehr.“
Gefreut hat sich Scherer auch über die Erlebniswoche „70 Jahre Bad“Ende Oktober. Zwar liege sie schon etwas zurück, „aber sie war so gut, dass man sie nochmal erwähnen kann“. Die Bad Wurzach Info habe mit ihren Partnern ein gutes Angebot bereitet und toll organisiert. Alles habe gepasst, lobte die Bürgermeisterin, und Bad Wurzach habe damit auch überregional mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. „Das könnte man öfter machen“, so Scherer lächelnd.
Nicht nur, aber gerade in CoronaZeiten ist die Fürsorge für den Mitmenschen wichtig. Und so übermittelte Gisela Brodd (FW) im Gremium die Bitte von Gemeinwesenarbeiterin Susanne Baur um eine besonders sorgsame Nachbarschaft. Vor allem die älteren Mitmenschen möge man im Blick haben und ihnen bei Bedarf Hilfe anbieten.
Als Schulleiter des Gymnasiums Salvatorkolleg ist Klaus Amann schon seit dem Sommer Nachfolger von Pater Friedrich Emde. Nun beerbt der Pädagoge ihn ein zweites Mal. Einstimmig wählte ihn der Gemeinderat zum Vorstandsmitglied der Stiftung Friedrich-Schiedel-Literaturpreis. Das Gremium folgte damit der einstimmigen Empfehlung von Vorstand und Beirat der Stiftung. Amann sei „eine bekannte und allseits geachtete Person, es gibt wenige Bad Wurzacher, die Sie nicht kennen“, so Bürgermeisterin Scherer an Amann gewandt. Ihr Dank ging auch an Pater Friedrich für die Zusammenarbeit.
Einstimmig und ohne Diskussion hat der Gemeinderat die Jahresrechnung 2019 des städtischen Abwasserbetriebs genehmigt. Dieser war bereits im Ratsausschuss für Technik und Umwelt behandelt worden.
Die Abwassergebühr bleibt, wie damals berichtet, unverändert bei 2,20 Euro pro Kubikmeter Abwasser, 1,3 Euro Zählergebühr pro Monat und bei 32 Cent pro Quadratmeter für die Niederschlagswasserberechnung. Für die Jahre 2022/2023 freilich soll eine neue Gebührenkalkulation erstellt werden. Dann sind leicht steigende Gebühren zu erwarten.
Für 2019 hat der kommunale Betrieb einen Jahresgewinn von rund 376 000 Euro verbucht. Das gute Ergebnis resultiert vor allem aus geringeren Ausgaben. Seinen Schuldenstand verringerte der Abwasserbetrieb im vergangenen Jahr um etwa 110 000 Euro. Damit hat die Abwasserbeseitigung nun noch 1,5 Millionen Euro Kredite bei Banken laufen sowie 6,8 Millionen Euro bei der Stadt als Trägerdarlehen.
Kämmerer Stefan Kunz nutzte die Gelegenheit, um zum einen seiner Mitarbeiterin Patricia Wiedenmann zu danken und zum anderen die Beschäftigten des Betriebs zu loben. „Die vier Männer der Kläranlage erbringen einen wertvollen Dienst“, so Kunz, und hätten in den vergangenen Monaten trotz Corona den Betrieb stets am Laufen gehalten.