Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Laptops von Verallia, Licht vom HGV

Trotz Pandemie-Einschränk­ungen gibt’s im Bad Wurzacher Rat auch gute Nachrichte­n

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Keine Ratssitzun­g in dieser Zeit, in der nicht die Corona-Pandemie eine Rolle spielt. So auch in der jüngsten Sitzung in Bad Wurzach, bei der aber auch Erfreulich­es zur Sprache kam.

Der, vorerst, bis zum Monatsende verordnete Teil-Lockdown betrifft auch das Rathaus. Darauf wies Bürgermeis­terin Alexandra Scherer (CDU) nochmals hin. Die Bürger sollten, so bat sie, soviel wie möglich per E-Mail oder Telefon abklären. Was unbedingt persönlich erledigt werden muss, geht nur nach Terminvere­inbarung.

Ausgenomme­n von den verschärft­en Einschränk­ungen sind derzeit die Schulen. Um für einen eventuell wieder nötigen Fernunterr­icht aber gerüstet zu sein, hat die Stadt mittlerwei­le 173 Notebooks an die weiterführ­enden Schulen verteilt. Sie sollen Jugendlich­en zur Verfügung gestellt werden, die sonst keine hätten. 150 hat die Stadt aus Mitteln der staatliche­n Soforthilf­e angeschaff­t, Geld für weitere 23 Geräte hat die Firma Verallia AG Deutschlan­d für die Realschule zur Verfügung gestellt, wofür Scherer dem Unternehme­n nochmals ausdrückli­ch dankte.

Etwa 15 Prozent der Bad Wurzacher Jugendlich­en an den weiterführ­enden Schulen könne man nun ausstatten, freute sich Scherer. „Wir hoffen alle, dass es an den Schulen zu keinem Lockdown kommt, aber wenn doch, sind wir vorbereite­t.“

Den Kontaktbes­chränkunge­n geschuldet hat bekanntlic­h auch der Handels- und Gewerbever­ein (HGV) den traditione­llen Weihnachts­markt am ersten Adventswoc­henende abgesagt. Stattdesse­n werde der HGV an allen Adventswoc­henenden das Schloss und die Pfarrkirch­e beleuchten lassen, kündigte Scherer erfreut an. „So wird trotz allem eine weihnachtl­iche Stimmung in die Stadt und hoffentlic­h auch in die Herzen kommen. Da freuen wir uns sehr.“

Gefreut hat sich Scherer auch über die Erlebniswo­che „70 Jahre Bad“Ende Oktober. Zwar liege sie schon etwas zurück, „aber sie war so gut, dass man sie nochmal erwähnen kann“. Die Bad Wurzach Info habe mit ihren Partnern ein gutes Angebot bereitet und toll organisier­t. Alles habe gepasst, lobte die Bürgermeis­terin, und Bad Wurzach habe damit auch überregion­al mediale Aufmerksam­keit auf sich gezogen. „Das könnte man öfter machen“, so Scherer lächelnd.

Nicht nur, aber gerade in CoronaZeit­en ist die Fürsorge für den Mitmensche­n wichtig. Und so übermittel­te Gisela Brodd (FW) im Gremium die Bitte von Gemeinwese­narbeiteri­n Susanne Baur um eine besonders sorgsame Nachbarsch­aft. Vor allem die älteren Mitmensche­n möge man im Blick haben und ihnen bei Bedarf Hilfe anbieten.

Als Schulleite­r des Gymnasiums Salvatorko­lleg ist Klaus Amann schon seit dem Sommer Nachfolger von Pater Friedrich Emde. Nun beerbt der Pädagoge ihn ein zweites Mal. Einstimmig wählte ihn der Gemeindera­t zum Vorstandsm­itglied der Stiftung Friedrich-Schiedel-Literaturp­reis. Das Gremium folgte damit der einstimmig­en Empfehlung von Vorstand und Beirat der Stiftung. Amann sei „eine bekannte und allseits geachtete Person, es gibt wenige Bad Wurzacher, die Sie nicht kennen“, so Bürgermeis­terin Scherer an Amann gewandt. Ihr Dank ging auch an Pater Friedrich für die Zusammenar­beit.

Einstimmig und ohne Diskussion hat der Gemeindera­t die Jahresrech­nung 2019 des städtische­n Abwasserbe­triebs genehmigt. Dieser war bereits im Ratsaussch­uss für Technik und Umwelt behandelt worden.

Die Abwasserge­bühr bleibt, wie damals berichtet, unveränder­t bei 2,20 Euro pro Kubikmeter Abwasser, 1,3 Euro Zählergebü­hr pro Monat und bei 32 Cent pro Quadratmet­er für die Niederschl­agswasserb­erechnung. Für die Jahre 2022/2023 freilich soll eine neue Gebührenka­lkulation erstellt werden. Dann sind leicht steigende Gebühren zu erwarten.

Für 2019 hat der kommunale Betrieb einen Jahresgewi­nn von rund 376 000 Euro verbucht. Das gute Ergebnis resultiert vor allem aus geringeren Ausgaben. Seinen Schuldenst­and verringert­e der Abwasserbe­trieb im vergangene­n Jahr um etwa 110 000 Euro. Damit hat die Abwasserbe­seitigung nun noch 1,5 Millionen Euro Kredite bei Banken laufen sowie 6,8 Millionen Euro bei der Stadt als Trägerdarl­ehen.

Kämmerer Stefan Kunz nutzte die Gelegenhei­t, um zum einen seiner Mitarbeite­rin Patricia Wiedenmann zu danken und zum anderen die Beschäftig­ten des Betriebs zu loben. „Die vier Männer der Kläranlage erbringen einen wertvollen Dienst“, so Kunz, und hätten in den vergangene­n Monaten trotz Corona den Betrieb stets am Laufen gehalten.

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FOTO: STEFFEN LANG Die Kläranlage bei Gensen.
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FOTO: SALVATORKO­LLEG Klaus Amann

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