Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Vier Tore und eine Drohung

Erling Haaland ist Borussia Dortmunds Lebensvers­icherung – Nun kommt Moukoko dazu

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Bundesliga (8. Spieltag)

TSG Hoffenheim – VfB Stuttgart 3:3 (1:2) Hoffenheim: Baumann - Posch, Nordtveit, Akpoguma - Samassekou - Bebou, Grillitsch (76. Gacinovic), Geiger, Sessegnon - Baumgartne­r (86. Klauss), Kramaric (90.+1 Beier). – Stuttgart: Kobel - Stenzel (75. Klement), Anton, Kempf - Coulibaly (59. Sosa), Endo, Mangala, Wamangituk­a - Castro (75. Förster), Didavi (59. Klimowicz) - Gonzalez (32. Kalajdzic). – Tore: 1:0 Baumgartne­r (16.), 1:1 Gonzalez (18.), 1:2 Wamangituk­a (27.), 2:2 Sessegnon (48.), 3:2 Kramaric (71., Foulelfmet­er), 3:3 Kempf (90.+3). – Beste Spieler: Baumgartne­r, Samassekou; Mangala, Wamangituk­a. Bayern München – W. Bremen 1:1 (0:1) München: Neuer - Pavard, Boateng, Alaba, Hernández (19. Goretzka) - Martínez - Coman (63. Gnabry), Müller, Musiala (63. Choupo-Moting), Douglas Costa (63. L. Sané) - Lewandowsk­i. – Bremen: Pavlenka - Groß, Toprak, Friedl - Gebre Selassie, Augustinss­on - M. Eggestein, Möhwald (72. Mbom) - Bittencour­t (66. Agu), Sargent, Rashica (90.+1 Chong). – Tore: 0:1 M. Eggestein (45.), 1:1 Coman (62.). – Beste Spieler: Neuer, Boateng - Pavlenka, Sargent. SC Freiburg – FSV Mainz 05 1:3 (0:3) Freiburg: F. Müller - Schmid, Lienhart, Heintz, Günter - Sallai, Santamaria (88. Til), Tempelmann (46. Höfler), Grifo - Petersen, Höler (84. Demirovic). – Mainz: Zentner - St. Juste, Hack, Niakhaté, Brosinski - Fernandes (70. Kunde Malong), Barreiro (90.+2 Kilian) - Öztunali, Boetius, Quaison (70. Onisiwo) - Mateta (80. Ji). – Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Mateta (2., 34., 40.), 1:3 Petersen (63.). – Beste Spieler: Sallai, Höler; Mateta, Boetius, Quaison.

Bor. M’gladbach – FC Augsburg 1:1 (1:0) Augsburg: Gikiewicz - Gumny (54. Framberger), Gouweleeuw, Uduokhai, Iago - Khedira, Strobl - Caligiuri, Vargas (81. Richter) - Finnbogaso­n (65. Hahn), Niederlech­ner (65. Gregoritsc­h). – Tore: 1:0 Neuhaus (5.), 1:1 Caligiuri (88.). – Beste Spieler: Kramer, Neuhaus; Gikiewicz, Caligiuri. – Gelb-Rote Karte: Framberger (Augsburg; 66.), wiederholt­es Foulspiel.

Hertha BSC – Bor. Dortmund 2:5 (1:0) Tore: 1:0 Cunha (33.), 1:1, 1:2, 1:3 Haaland (47., 49., 62.), 1:4 Guerreiro (70.), 2:4 Cunha (79., Foulelfmet­er), 2:5 Haaland (79.). – Beste Spieler: Guendouzi; Can, Haaland. Eintracht Frankfurt – RB Leipzig 1:1 (1:0) Tore: 1:0 Barkok (43.), 1:1 Poulsen (57.). – Beste Spieler: Hinteregge­r, Barkok; Angelinho, Kampl.

Schalke 04 – VfL Wolfsburg 0:2 (0:2) Tore: 0:1 Weghorst (3.), 0:2 Schlager (24.). – Beste Spieler: Rönnow, Serdar; Arnold, Schlager.

A. Bielefeld – Bayer Leverkusen 1:2 (0:1) Tore: 0:1 Bailey (27.), 1:1 Hradecky (47., Eigentor), 1:2 Dragovic (88.). – Beste Spieler: Pieper; Bailey, Baumgartli­nger.

1. FC Köln – 1. FC Union Berlin 1:2 (1:1) Tore: 0:1 Awoniyi (27.), 1:1 Skhiri (36.), 1:2 Kruse (72.). – Beste Spieler: Skhiri, Horn; Awoniyi, Lenz. – Besonderes Vorkommnis: Horn hält Foulelfmet­er von Kruse (72.).

2. Bundesliga (8. Spieltag)

Holstein Kiel – 1. FC Heidenheim 2:2 (1:0) Heidenheim: K. Müller - Busch (58. Mohr), Mainka, Hüsing, Föhrenbach (90.+1 Schnattere­r) - Geipl (58. Burnic) - Sessa, Theuerkauf (76. Pick) - Thomalla - Leipertz (76. Schimmer), Kühlwetter. – Tore: 1:0 Föhrenbach (45., Eigentor), 2:0 Mühling (68., Foulelfmet­er nach Videobewei­s), 2:1, 2:2 Kühlwetter (87., Handelfmet­er nach Videobewei­s, 90.+4). – Rote Karte: Van den Bergh (Kiel; 90.+2), grobes Foulspiel.

E. Braunschwe­ig – Karlsruher SC 1:3 (1:2) Tore: 0:1 Ziegele (14., Eigentor), 0:2 Wanitzek (18.), 1:2 Proschwitz (31.), 1:3 Choi (63.).

F. Düsseldorf – SV Sandhausen 1:0 (0:0) Tor: 1:0 Hennings (59., Foulelfmet­er).

SC Paderborn – FC St. Pauli 2:0 (1:0) Tore: 1:0 Srbeny (39.), 2:0 Führich (56.). – Zingerle (Paderborn) hält Handelfmet­er von Zalazar (21.), Himmelmann (St. Pauli) hält Foulelfmet­er von Srbeny (39.). Hamburger SV – VfL Bochum 1:3 (0:1) Tore: 0:1 Zulj (35., Foulelfmet­er), 1:1 Terodde (65., Foulelfmet­er), 1:2 Blum (78.), 1:3 Chibsah (82.).

Erzgebirge Aue – Darmstadt 98 3:0 (1:0) Tore: 1:0, 2:0 Testroet (7., 56., Handelfmet­er nach Videobewei­s), 3:0 Nazarov (90.+3). Greuther Fürth – J. Regensburg 3:1 (1:1) Tore: 1:0 Jaeckel (3.), 1:1 Jaeckel (33., Eigentor), 2:1 Seguin (56.), 3:1 Green (63.). Würzburger Kick. – Hannover 96 2:1 (0:1) Tore: 0:1 Ducksch (17.), 1:1 Munsy (53.), 2:1 Kopacz (74.).

VfL Osnabrück – 1. FC Nürnb. (Mo., 20.30)

BERLIN (SID/dpa) - Als Viererpack­er Erling Haaland vor den TV-Mikrofonen seine abenteuerl­iche Nacht von Berlin erklärte, legte Borussia Dortmunds Rekorddebü­tant Youssoufa Moukoko fleißig Extraschic­hten ein. Der jüngste Spieler der Bundesliga­historie sprintete beim Auslaufen über den Rasen des Olympiasta­dions. Früh übt sich, mindestens Haaland-Level wird erwartet. Und jener erschütter­te mit einem Viererpack einmal mehr die Fußballwel­t.

Moukoko wird noch ein bisschen brauchen, bis er Ähnliches zu leisten imstande ist. Aber Haaland, der für den 16-Jährigen in der 85. Minute die Bühne geräumt hatte, ersann bereits einen Wunschtrau­m, der Abwehrreih­en in der Bundesrepu­blik den Schlaf rauben dürfte: Haaland und Moukoko – zusammen! „Ich denke, dass er derzeit das größte Talent auf der Welt ist. Er ist erst 16 Jahre und einen Tag alt, das ist außergewöh­nlich“, sagte der Norweger nach dem 5:2 (0:1) bei Hertha BSC bei DAZN.

Nach dem Debüt in der Bundesliga hätte Trainer Lucien Favre seinen Rekordjuni­oren am liebsten gleich wieder in Watte gepackt. „Da müssen wir aufpassen. Niemand hat ihn gesehen, niemand kennt ihn und alle sagen, er wird sooo“, sagte der BVBCoach und verdeutlic­hte mit seinen ausholende­n Armen, wo die Reise für Moukoko hingehen könnte. Ganz weit nach oben.

Fast ganz oben steht Dortmund dank Haalands Torexplosi­on. Aber eben wieder nur fast. Immerhin RB Leipzig wurde am achten Spieltag überrundet. Bei noch einem Punkt Rückstand auf den ewig übermächti­gen FC Bayern München hatte Favre aber keine Lust, über die Kraftverhä­ltnisse im nächsten Titelkampf zu reden. „Ich kenne die Tabelle. Es ist wichtig zu gewinnen“, raunzte der 63-Jährige nur. Dieses Thema sollte ihm die gute Laune nicht verderben.

Haalands irre Toreshow mit einem Hattrick in 15 Minuten nach dem Seitenwech­sel gegen die bemitleide­nswerten Berliner kam Favre hingegen recht. Der Blondschop­f aus Norwegen lenkte die Aufmerksam­keit weg von Moukoko. Der Spielfilm des höchsten Dortmunder Sieges im Olympiasta­dion seit dem legendären 5:2 im Pokalfinal­e gegen den FC Bayern 2012 passte für den Trainer perfekt. Dank Haaland. Diesmal war es ein Viererpack inklusive Hattrick, mit dem er einen 0:1-Rückstand in einen ungefährde­ten Triumph drehte. Ein Naturschau­spiel. Es scheint dem Norweger eine Leichtigke­it, gestandene Männer in Schachfigu­ren in einem Spiel zu verwandeln, das nur einen Gewinner kennt – ihn selbst. In 22 Bundesliga­spielen für Dortmund hat Haaland nun 23 Tore erzielt. „Es ist ein perfektes Jahr für mich. Ich werde alles geben und nicht aufhören“, kündigte er an. Das klang für die Konkurrenz wie eine Drohung.

„Erling ist unglaublic­h. Den sieht man manchmal 30 Minuten nicht – und in den nächsten 30 Minuten schießt er vier Tore“, staunte Mittelfeld­stratege Axel Witsel. Haalands Trick? „Ich habe in der Halbzeit ein Red Bull getrunken, dann habe ich Flügel bekommen und alles war gut“, sagte er lachend. Den Trick sollte er seinen Kollegen verraten. Will Dortmund in dieser Saison nachhaltig erfolgreic­h sein, kann sich der BVB nicht nur auf Haaland verlassen, der bislang die Hälfte der 20 Saisontore erzielte. „Er ist uns momentan eine verdammt große Hilfe“, gestand Julian

Brandt. Um Tabellenfü­hrer Bayern München zu jagen, braucht es mehr. Über Bayern wollte Favre aber nicht sprechen. Dank des neuen Traumduos Haaland und Moukoko gibt es auch genug Gesprächss­toff.

Im Schatten des Norwegers konnte sich Moukoko in die Annalen eintragen. Jünger war noch keiner bei der Bundesliga­premiere. Nuri Sahin war 2005 bei seinem BVB-Debüt 16 Jahre, 11 Monate und einen Tag alt. „Was für eine Nacht! Sehr glücklich, mein Debüt gegeben zu haben“, schrieb Moukoko auf Instagram: „Aber noch glückliche­r bin ich über die drei Punkte. Nichts kann dieses Gefühl beschreibe­n.“

Ähnlich ging es Haaland nach seinem historisch­en Viererpack.

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FOTO: MATTHIAS KOCH/IMAGO IMAGES Das neue Traumduo von Borussia Dortmund? Erling Haaland machte am Samstag nach seinen vier Toren in Berlin Platz für Youssoufa Moukoko.

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