Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Mut und Mumm dank Mom
Mikaela Shiffrin gelingt beim Doppelsieg Petra Vlhovas ein starkes Slalom-Comeback
Schwenningen verkauft sich gut: Der achtmalige Eishockeymeister Adler Mannheim hat im MagentaSport Cup dem Überraschungsteam Schwenninger Wild Wings die erste Niederlage zugefügt. Die Nordbadener setzten sich im Südwestderby nach einiger Mühe mit 4:2 (1:0, 1:1, 2:1) durch und zogen – punktgleich mit Schwenningen – an die Tabellenspitze der Gruppe B. Für die Wild Wings trafen in einem starken Auswärtsspiel Tyson Spink zum 1:1 und Daniel Pfaffengut zum 2:3.
LEVI (SID) - Mikaela Shiffrin kämpfte verbissen – doch gegen ihre Emotionen war die Rückkehrerin genau so machtlos wie gegen Dauerrivalin Petra Vlhova. Sie müsse so vielen Menschen danken, sagte die Skikönigin nach ihrem Weltcup-Comeback neun Monate nach dem Unfalltod von Vater Jeff bewegt, eine Person stehe aber über allen: Mutter Eileen. „Sie ist der einzige Grund, warum ich hier bin!“
Hier, das war nach den schwierigsten Monaten im so erfolgreichen Leben der 25-jährigen Amerikanerin Platz zwei beim ersten von zwei Weltcup-Slaloms im finnischen Levi – nach 300 Tagen Rennpause und dem schweren Schicksalsschlag. Weil sich Mikaela Shiffrin damit selbst überrascht hatte, schob sie via Social Media noch eine Liebeserklärung für die Frau Mama hinterher. „Du und ich ... wir haben es hierher geschafft. So weit. Wir machen es ... und zwar verdammt gut“, schrieb sie: „Aber das Wichtigste ist: Wir machen es zusammen. Ich liebe dich, Mom!“
Dass Shiffrin „noch nicht ganz die Alte“war, wie ARD-Experte Felix Neureuther beobachtete, und im zweiten Rennen beim nächsten Vlhova-Sieg „nur“Fünfte wurde – geschenkt. Wichtig war allein die Rückkehr der Königin. „Sie ist technisch so eine Augenweide“, schwärmte Neureuther, „es macht einfach so viel Spaß ihr zuzuschauen.“
Und vor allem: Shiffrin selbst empfand große Freude – endlich wieder. Ganz anders als die sieben deutschen Starterinnen. Nur Lena Dürr (Germering) punktete zweimal – die Ränge 17 und 21 sind jedoch nicht das, wo die Teamleaderin hin will. „Wir haben zu wenig attackiert. Einfach runterfahren – da gewinnst du keinen Blumentopf“, sagte Cheftrainer Jürgen Graller kritisch.
Mikaela Shiffrin dagegen war regelrecht befreit. „Es fühlt sich an wie mein erster Sieg“, sagte sie nach Rang zwei; nur 0,18 Sekunden fehlten ihr auf Vlhova. „Vielleicht“, sinnierte sie, „bedeutet das, dass ich nicht alles verloren habe. Meine Fähigkeit, schnell zu fahren, stark zu sein, hungrig und wettbewerbsfähig.“Ihr Erfolgsrezept? Sie habe vor der Rückkehr durchgespielt: „Was ist das Schlimmste, das passieren kann, wenn ich nicht gewinne?“Ihre Erkenntnis: „Dass die Medien oder meine Freunde und Familie enttäuscht sind. Aber das ist ja nicht schlimm! Das weiß ich jetzt.“Auch dank Mama Eileen, die ihr in den Monaten der Trauerarbeit vom Aufhören abgeraten hatte. „Sie gibt mir Mumm und Inspiration – und sie erleuchtet den Himmel für mich“, sagte Shiffrin.
Angesichts der langen Abwesenheit und der nervenaufreibenden Rückkehr durfte nicht verwundern, dass sie im zweiten Rennen etwas mehr zu kämpfen hatte. Stolze 0,93 Sekunden betrug ihr Rückstand da auf Vlhova, die ihren 16. Weltcupsieg holte. Schlechter platziert war Mikaela Shiffrin in ihrer Spezialdisziplin zuletzt vor genau sechs Jahren als Elfte, ebenfalls in Levi.
Von einer solchen Bilanz können die Athletinnen des Deutschen Skiverbandes nur träumen. Trainer Graller zählte „viel zu wenige WeltcupPunkte“, Experte Neureuther vermisste die letzte Risikobereitschaft – auch bei Lena Dürr. Sein ernüchtertes Fazit: „Der Anspruch muss ein anderer sein.“
Bundesliga (3. Spieltag)
Giessen 46ers – Ratiopharm Ulm 81:106 (33:60). – Beste Werfer: Bowman (17), Thomas (17), Hamilton (11), James (10); Osetkowski (21), Holman (19), Obst (18), Günther (14), Petrucelli (11).
Außerdem: Löwen Braunschweig – Rasta Vechta 96:78 (44:46), Baskets Oldenburg – Fraport Frankfurt 86:69 (55:38), Niners Chemnitz – BG Göttingen 99:103 n.V. (92:92, 47:47), Alba Berlin – Baskets Bonn 97:74 (48:38), s.Oliver Würzburg – Hamburg Towers 61:90 (31:46), medi Bayreuth – MBC Weißenfels 99:81 (48:43), Bayern München – Riesen Ludwigsburg 93:70 (38:38). – Tabelle: 1. Ulm 300:234/6:0, 2. München 258:200/6:0, 3. Berlin 265:226/6:0, 4. Hamburg 168:136/4:0, 5. Ludwigsburg 256:248/ 4:2, 6. Oldenburg 283:241/4:2, 7. Bayreuth 258:262/4:2, 8. Göttingen 255:275/4:2,
9. Crailsheim 84:66/2:0, 10. Bamberg 168:164/2:2, 11. Braunschweig 255:268/2:4,
12. Würzburg 226:260/2:4, 13. Giessen 81:106/0:2, 14. Chemnitz 185:196/0:4,
15. Weißenfels 147:183/0:4, 16. Bonn 233:266/0:6, 17. Vechta 236:274/0:6,
18. Frankfurt 187:240/0:6.