Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Weihnachten in Wisla
Markus Eisenbichler startet mit seinem zweiten Weltcup-Sieg in die Skisprungsaison, Karl Geiger wird Zweiter
Weltcup Frauen in Levi
1. Saison-Slalom: 1. Vlhova (Slowakei) 1:50,11 Min. (54,19+55,92), 2. Shiffrin (USA) 0,18 Sek. zur. (54,34+55,95), 3. Liensberger (Österreich) 0,57 (54,71+55,97), 4. Holdener (Schweiz) 1,35 (55,35+56,11), 5. Gisin (Schweiz) 1,41 (55,26+56,26), 6. St. Germain (Kanada) 1,42 (55,43+56,10), 17. Dürr (Germering) 2,89 (55,90+57,10), 23. Filser (Wildsteig) 3,44 (55,89+57,66), 24. Wallner (Inzell) 3,47 (56,28+57,30); nicht qualifiziert für den 2. Lauf: 46. Schmotz (Leitzachtal), 48. Hilzinger (Oberstdorf); ausgeschieden im 1. Lauf: Ostler, Mangold (beide Garmisch-Partenkirchen).
2. Saison-Slalom: 1. Vlhova 1:49,05 (54,32+ 54,73), 2. Gisin 0,31 (54,32+55,04), 3. Liensberger 0,50 (54,89+54,66), 4. Holdener 0,79 (54,55+55,29), 5. Shiffrin 0,93 (54,69+ 55,29), 6. Gritsch (Österreich) 0,94 (54,99+ 55,00), 21. Dürr 2,72 (56,13+55,64); nicht qualifiziert für den 2. Lauf: 32. Hilzinger,
37. Wallner, Filser, 42. Schmotz, 58. Ostler; ausgeschieden im 1. Lauf: Mangold. Gesamtweltcup-Stand (3 von 34 Wettbewerben): 1. Vlhova 260 Punkte, 2. Gisin 175,
3. Shiffrin 125, 25. Dürr 24, 43. Filser 8,
45. Wallner 7.
WISLA (SID) - Markus Eisenbichler fiel Karl Geiger nach dem deutschen Doppelsieg wild jubelnd um den Hals, auf dem Trainerturm riss Stefan Horngacher ungläubig die Arme in den Himmel: Mit einer furiosen Skisprung-Gala haben die DSV-Adler im polnischen Wisla für einen Traumstart in den WM-Winter gesorgt. Der überragende Eisenbichler schlüpfte als Krönung nach seinem erst zweiten Weltcupsieg in das Gelbe Trikot.
„Das ist so geil. Über das Gelbe Trikot freue ich mich wie an Weihnachten. Das hätte ich nicht erwartet“, sagte Eisenbichler, der zuvor nur das Weltcup-Skifliegen in Planica im März 2019 gewonnen hatte. Nun gewann er mit zwei starken Sprüngen auf 137,5 und 134 Meter und 267,6 Punkten vor seinem Teamkollegen Geiger (258,7). Dritter wurde der Österreicher Daniel Huber (255,7).
„Ich habe zwar gewusst, dass ich gut drauf bin, aber damit habe ich nicht unbedingt gerechnet“, sagte Eisenbichler. Auch der Tournee-Dritte Geiger jubelte: „Ich find’s mega, ich freue mich riesig. Ich wüsste nicht, ob wir jemals so in den Winter gestartet sind.“Tatsächlich hatte es nur 2000 durch Martin Schmitt und Sven Hannawald in Kuopio einen deutschen Doppelsieg zum Auftakt gegeben.
Dreifach-Weltmeister Eisenbichler (Siegsdorf) ist zudem der erste Deutsche seit Severin Freund 2012, der mit einem Sieg in den Winter startet. Der Bayer ist nun nach Manfred Deckert, Jens Weißflog, Dieter Thoma, André Kiesewetter, Schmitt, Hannawald, Freund, Richard Freitag und Geiger der zehnte Deutsche an der Spitze des Gesamtweltcups.
Für Aufsehen an der Adam-Malysz-Schanze sorgte auch Martin Hamann (Aue), der im zweiten Durchgang mit 138,5 Metern nur einen halben Meter unter Stefan Krafts Schanzenrekord aus dem Jahr 2013 blieb.
Der Zweite der Deutschen Meisterschaften konnte seinen Traumflug zwar nicht stehen, blieb aber unverletzt und landete am Ende auf Rang 18. „Der war Wahnsinn, eine ziemliche Granate“, sagte der 23-Jährige. Olympiasieger Andreas Wellinger verpasste dagegen in seinem ersten Weltcup seit 20 Monaten als 39. den zweiten Durchgang klar. „Ich war schon nervös – deutlich mehr, als ich es von mir kenne“, sagte der 25-Jährige. Stark verbessert indes präsentierte sich Freund (Rastbüchl). Der lange verletzte Ex-Weltmeister kam auf Rang 25. Auch Pius Paschke (Kiefersfelden) überzeugte als Zwölfter. Bereits nach einem Sprung musste Constantin Schmid (Oberaudorf ) als 42. seine Sachen packen. Das gleiche Schicksal ereilte überraschend auch Titelverteidiger Kraft aus Österreich, der viel Pech mit dem Wind hatte.
Eisenbichler, Geiger, Schmid und Paschke hatten schon am Samstag mit
Rang zwei im Teamwettbewerb überzeugt. Nacht acht Sprüngen fehlten dem DSV-Quartett umgerechnet keine fünf Meter auf den Rivalen Österreich, bei dem Trainer Andreas Widhölzl einen Start nach Maß feierte.
6. Spieltag
Ravensburg – Kassel 2:4 (0:1, 0:3, 2:0). – Tore: 0:1 Mo. Müller (18:08; Überzahl), 0:2 Burns (25:09), 0:3 Trivino (29:46; Überzahl), 0:4 Cameron (38:19), 1:4 Driendl (45:52), 2:4 Driendl (51:01). – Strafminuten: 8; 18. Außerdem: Bad Tölz – Lausitzer Füchse 7:1 (3:0, 2:1, 2:0), Bietigheim – Frankfurt 7:2 (3:1, 2:1, 2:0), Dresden – Bad Nauheim 2:3 n.V. (0:2, 0:0, 2:0/0:1).