Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Zwei Corona-Tote im Haus Catharina
Wie der Stand der Dinge im Argenbühler Pflegeheim ist
ARGENBÜHL - Der Corona-Ausbruch im Argenbühler Pflegeheim Haus Catharina hat erste Todesopfer gefordert. Mittlerweile sind zwei der 26 positiv getesteten Bewohner gestorben, wie ein Sprecher des Betreibers, der Vinzenz von Paul gGmbH, berichtet. Von den weiter stark steigenden Neuinfektionen in der Gemeinde ist indes erneut der Eisenharzer Kindergarten betroffen, dort sind derzeit zwei Gruppen samt deren Betreuerstab in Quarantäne.
Was ist bislang im Haus Catharina passiert?
Nach einem Verdachtsfall Ende der vorvergangenen Woche hatte es im Haus Catharina in Eisenharz eine Reihentestung gegeben. Das ernüchternde Ergebnis: 26 der 28 Bewohner waren Corona-positiv. Auch zehn Beschäftigte hatten sich mit dem Virus infiziert, sie mussten sich in Quarantäne begeben.
Wie ist die aktuelle Situation in dem Argenbühler Pflegeheim?
Seit den ersten Testergebnissen gibt es zwar keine weiteren Neuinfizierten, wie Vinzenz-von-Paul-Sprecher Dennis Wolpert am Montag sagte. Aber: „Leider sind zwei der positiv getesteten Bewohner mittlerweile verstorben.“Zu den Krankheitsverläufen der anderen Infizierten könne man erst nach der Quarantänezeit gesichert etwas sagen. Derweil könne der Betrieb unter den gegebenen Hygienebestimmungen aus „eigener Kraft“weitergehen. Heißt: Pflegepersonal aus dem Haus muss die fehlenden zehn, sich in Quarantäne befindlichen Mitarbeiter ersetzen. „Corona verschärft die ohnehin schon schwierige Situation noch“, so Wolpert. Bislang negativ auf das Virus getestete Beschäftigte dürften – obwohl Kontaktperson – mit einer Ausnahmegenehmigung dennoch weiter Dienst im Haus Catharina tun, um den Betrieb weiter zu gewährleisten. Besuch im Pflegeheim sei weiterhin nur in seltenen, begründeten Fällen möglich.
Wie wirkt sich Corona aktuell noch in der Gemeinde aus?
Seit dem Corona-Ausbruch im Haus Catharina vor gut einer Woche ist die Zahl der Neuinfektionen in der Gemeinde sprunghaft nach oben gestiegen. Davon abgesehen sind es seit einigen Wochen aber auch generell „tendenziell mehr Fälle“, wie Argenbühls Bürgermeister Roland Sauter auf SZ-Anfrage sagt. Er spricht bei den Ansteckungen von einem „heterogenen, diffusen Bild“.
Auch am Wochenende sind laut der aktuellen Kreisstatistik des Landratsamts Ravensburg vier neue Positiv-Befunde dazugekommen, wodurch die Gesamtzahl der Neuinfektionen in der Gemeinde auf 79 steigt (Stand 23. November). Von drei der vier neuen Fälle weiß Sauter, dass sie sich bei bereits in Quarantäne befindlichen Personen infiziert hätten. Mit der Kontaktverfolgung sind in der Argenbühler Verwaltung aktuell rund fünf Personen beschäftigt.
Wie ist der Eisenharzer Kindergarten derzeit betroffen?
Schon im Sommer war der Eisenharzer Kindergarten von der CoronaKrise betroffen gewesen, als eine Gruppe geschlossen werden musste – damals im Zusammenhang mit einem Reiserückkehrer. Nun hat es die Argenbühler Betreuungseinrichtung ein weiteres Mal „erwischt“: Nach einem positiven Test im Umfeld der Beschäftigten sind seit Ende der vergangenen Woche zwei Gruppen mit insgesamt etwa 40 Kinder samt deren Betreuungspersonal in Quarantäne.
Am Sonntag gab es das Angebot einer Reihenuntersuchung bei der Abstrichstelle in Wangen, wie Roland Sauter weiter berichtet. Bis Montagnachmittag lagen der Verwaltung aber noch keine Informationen über möglicherweise weitere Infizierte vor.