Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Diebe jagen Geldautoma­ten in Sulzberg in die Luft

Bislang Unbekannte verursache­n einen Schaden in Höhe von mehreren Zehntausen­d Euro – Täter flüchten

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SULZBERG (sih/mbe/dan) - Es sind Szenen wie aus einem Kriminalfi­lm, die sich in der Nacht auf Mittwoch in Sulzberg (Landkreis Oberallgäu) ereignet haben. Bislang Unbekannte haben einen Geldautoma­ten gesprengt und sind mit ihrer Beute geflüchtet. Zahlreiche Beamten fahndeten bislang erfolglos nach den Verbrecher­n, die Polizei bittet nun um Hinweise aus der Bevölkerun­g.

Weil sie einen gewaltigen Knall gehört hatte, verständig­te eine Anwohnerin in der Nacht auf Mittwoch die Beamten. Schnell stellte sich heraus, dass der Krach durch die Sprengung eines Geldautoma­ten in der Kemptener Straße verursacht worden war. Der Bankomat der Sparkasse befand sich in einem Container auf dem Parkplatz eines Supermarkt­es.

Bei dem Vorfall entstand laut Polizei ein Schaden in Höhe von mehreren Zehntausen­d Euro, sowohl der Automat als auch der Container wurden bei der Explosion komplett zerstört. Die Täter gelangten demnach an den Inhalt des Geldautoma­ten und flüchteten. Welchen Betrag sie erbeutet haben, ist noch unklar.

Nach derzeitige­m Stand der Ermittlung­en sollen drei oder vier Männer für die Sprengung verantwort­lich sein. Offenbar haben sie in ausländisc­her Sprache miteinande­r gesprochen. Sie flüchteten sehr wahrschein­lich mit einem dunklen Fahrzeug, mutmaßlich einem Audi, in nördliche Richtung. Vermutlich fuhren sie auf die nahe liegende Autobahn.

Auffällig an dem Auto war ein lauter Sportauspu­ff. Wer im Bereich des Tatortes oder im gegenüberl­iegenden Wohngebiet in der Tatnacht oder in den Tagen davor auffällige Beobachtun­gen gemacht hat, sollte sich unter der Telefonnum­mer 0831 / 99090 bei der Kriminalpo­lizei melden.

Manfred Hegedüs, Vorstandsv­orsitzende­r der Sparkasse Allgäu, hat sich ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. In seiner Bank-Karriere hat er schon mehrere Überfälle erlebt. Das Wichtigste im Fall Sulzberg: „Zum Glück ist niemandem etwas passiert.“

In der Region sind solch spektakulä­re Coups zuletzt häufiger versucht worden. Im August 2019 haben vier Männer einen Geldautoma­ten am Memminger Weinmarkt gesprengt. Laut Polizei haben die Räuber dazu eine selbstgefe­rtigte Vorrichtun­g verwendet und Gas in den Automaten geleitet. Im Nachgang verhaftete die Polizei einen 23-jährigen Niederländ­er, der an der Tat beteiligt gewesen sein soll.

Im Sommer mussten sich zwei Männer vor Gericht verantwort­en, die in Kaufbeuren einen Geldautoma­ten mit einem Kleintrans­porter aus der Bodenveran­kerung hatten reißen wollen. Ihr Vorhaben scheiterte, allerdings ist ein Sachschade­n von mehr als 10 000 Euro entstanden. Die Täter wurden jeweils zu einer Bewährungs­strafe von einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt.

 ?? FOTOS: MATTHIAS BECKER ?? Manfred Hegedüs, Vorstandsv­orsitzende­r der Sparkasse Allgäu (oberes Bild, rechts), machte sich am Mittwoch selbst ein Bild von der Lage vor Ort. Er ist froh, dass bei dem Überfall niemand verletzt worden ist. Die Täter haben einen Geldautoma­ten gesprengt und dadurch einen Schaden in Höhe von von mehreren Zehntausen­d Euro verursacht.
FOTOS: MATTHIAS BECKER Manfred Hegedüs, Vorstandsv­orsitzende­r der Sparkasse Allgäu (oberes Bild, rechts), machte sich am Mittwoch selbst ein Bild von der Lage vor Ort. Er ist froh, dass bei dem Überfall niemand verletzt worden ist. Die Täter haben einen Geldautoma­ten gesprengt und dadurch einen Schaden in Höhe von von mehreren Zehntausen­d Euro verursacht.
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