Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
JU kritisiert „oberflächliche und inhaltslose Grundsatzdiskussion“
Neubau Feuerwehrhaus: Junge Union macht sich für zeitnahe Umsetzung stark – Was sie Verwaltung und Gemeinderat vorwirft
LEUTKIRCH (sz) - Die Junge Union Leutkirch-Aichstetten kritisiert Stadtverwaltung und Gemeinderat in Sachen Neubau eines Feuerwehrhauses. Es würden „seit Jahren nur eine oberflächliche und inhaltslose Grundsatzdiskussion geführt“, schreibt Vorsitzender Matthias Hau als Reaktion auf den Artikel der „Schwäbischen Zeitung“am vergangenen Samstag. Das Thema drohe durch die scheinbare Untätigkeit der Stadt zu einer Farce zu werden.
„Der thematisierte Neubau des Feuerwehrhauses ist seit Jahren eine Never-ending-Story“, so Hau. „Anstatt in konkrete Planung zu gehen wird seit Jahren nur eine oberflächliche und inhaltslose Grundsatzdiskussion geführt.“
Der JU-Vorsitzende sieht zwar auch, dass es viele notwendige Projekte in Leutkirch gebe und nennt als Beispiele die Schulsanierung oder die Sanierung der Eschach. „Es wird aber immer wichtige Projekte in unserer Stadt geben“, stellt er indes fest. Für die Junge Union ist daher klar: Die Umsetzung „dieses für Leutkirch sicherheitsrelevanten Bauvorhabens“müsse zeitnah angegangen werden. „Eine weitere Verzögerung können wir uns im Rahmen der Gesundheit und Sicherheit der Feuerwehrleute
und der Stadt Leutkirch nicht erlauben.“
Im Folgenden zählt er nochmals die derzeitigen Missstände auf. Feuerwehrfrauen und -männer müssen in der Fahrzeughalle ihre Einsatzkleidung anziehen. „Die Folgen sind abgasverseuchte Einsatz- und Privatkleidungen.“Duschen oder gar getrennte Umkleiden gibt es nicht und können wegen der beengten Verhältnisse nicht nachgerüstet werden. „Gerade die Tatsache, dass die Feuerwehrleute beim Anrücken den bereits ausrückenden Fahrzeugen ausweichen müssen, ist nicht hinnehmbar.“
Standardfahrzeuge passen wegen Platzmangels nicht in die Fahrzeughalle. „Die Folgen sind immense Mehrkosten bei Fahrzeugbeschaffungen, weil Sonderanfertigungen durchgeführt werden müssen“, so Hau.
Bei einer Zahl von über 180 Einsätzen im Jahr 2020 sei ein Neubau „keine utopische und weltfremde Vorstellung der Feuerwehrleute. Es geht um die Sicherheit der Einsatzkräfte und die der Bürger der Stadt Leutkirch.“
Die JU bricht dabei eine Lanze für den von der Feuerwehr selbst favorisierten Standort am bisherigen Bauhof.
„Unter Berücksichtigung der Ausrückezeiten“gebe es derzeit keine bessere Möglichkeit. Die Junge Union fordert die Stadtverwaltung und Gemeinderäte daher auf, diesen als favorisierten Standort weiterzuverfolgen. Damit einhergehend ist eine Alternative für den Bauhof und eine Nachnutzung für das Gerätehaus zu finden. „Dies ist der Stadtverwaltung seit Jahren bekannt, aber getan wurde scheinbar nichts.“
„Wie lange wollen wir noch ergebnislose Diskussionen führen, die diese Geschichte zu einer Farce werden lassen?“, so Matthias Hau abschließend.