Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Mehr Tests in Firmen, mehr Masken für Schulen

CDU-Landtagsfr­aktion stellt sich hinter die Forderunge­n von Raimund Haser

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ISNY (sts) - Wörtlich „mehr Kreativitä­t und Lokalität bei den Themen Impfen und Testen“, fordert Raimund Haser in einer Presseerkl­ärung. „Allein über die schleppend anlaufende­n Impfzentre­n und über mobile Teams in Heimen erreichen wir insbesonde­re vulnerable Gruppen nur unzureiche­nd“, moniert der hiesige CDU-Landtagsab­geordnete und fragt: „Was ist zum Beispiel mit alleinsteh­enden Senioren? Was ist mit denen, die keine Kinder in der Nähe haben, die sich um sie kümmern? – Eine Telefonnum­mer und eine Internetse­ite sind da zu wenig.“

Sobald der weniger komplizier­t zu transporti­erende Moderna-Impfstoff in größeren Mengen verfügbar sei, könnte laut Haser „auch unter Mithilfe des Ehrenamtes und des Landes die Verimpfung zum Beispiel durch die medizinisc­he Begleitung ambulanter Pflegedien­ste oder durch zeitlich eng befristete lokale Angebote möglich sein“.

Seine Forderung vom Dienstag, „Personen über

80 mit einem festen Terminvors­chlag anzuschrei­ben“, scheint Gesundheit­sminister Lucha nun einen

Tag später aufgegriff­en zu haben. Am Donnerstag erklärte Haser im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“zudem, es werde „angedacht, dass Taxifahrte­n zu einem Kreisimpfz­entrum wie Dialysefah­rten über die gesetzlich­en Krankenkas­sen abgerechne­t werden können“.

Laut Haser müsse „aber auch deutlich mehr und systematis­cher getestet werden als bislang“. Und nicht nur für seinen ländlichen Wahlkreis Wangen-Illertal fordert er ein Maßnahmenp­aket von Land und Kommunen, das über den Winter hinausreic­ht. Er rechne erst im Sommer mit einer spürbaren Entlastung, wenn Impfstoffe in ausreichen­der Menge verfügbar seien.

„So lange können wir aber nicht auf aktueller Basis weitermach­en. Einzelhänd­ler und Dienstleis­ter, Schulen und Unternehme­n können nicht bis dahin auf der aktuellen Sparflamme weiter köcheln, weil es sonst zu irreparabl­en Strukturbr­üchen in Handel, Wirtschaft und Bildung

kommt“, erklärt Haser. Daraus leitet er ab, dass „wir die nun gegebene Verfügbark­eit von Schnelltes­ts nutzen sollten, um die Teststrate­gie auf kontaktint­ensive Unternehme­n, Schulen und soziale Einrichtun­gen ausweiten“. Die aktuelle Impfstrate­gie verspreche „eine Rückkehr zur Normalität erst im Herbst“, wogegen „eine konsequent­e Teststrate­gie schon viel früher Öffnungspe­rspektiven bescheren“könnte.

Er wisse „aus Gesprächen vor Ort, dass Mediziner und der Katastroph­enschutz bereit wären, entspreche­nde Pilotproje­kte im Bereich Impfen und Testen zu begleiten“. Als Beispiel nennt Haser das Deutsche Rote Kreuz, das „Arbeitgebe­r durch entspreche­nde Schulungen dabei unterstütz­en könnte, regelmäßig Schnelltes­ts im Unternehme­n durchzufüh­ren“.

Eine Ausweitung könne auch bedeuten, dass beispielsw­eise jeden Tag ein Fünftel der Schüler einer Schule getestet wird, sodass Schüler am Ende alle sieben Tage mindestens einmal getestet werden, sofern die Eltern zustimmen. „Ermöglicht werden könnte dies durch neue Antigentes­ts, die in den vergangene­n Wochen auf den Markt gekommen sind und die weitaus erschwingl­icher und sicherer sind als bisherige Angebote.“

Unterm Strich geht es Raimund Haser vor allem darum, „jetzt in den Aktivitäte­n nicht nachzulass­en und so zu tun, als könne man auf den Sommer warten. Nur zu sagen, irgendwann werden wir alle geimpft sein, und dann ist alles gut, ist angesichts der wirtschaft­lichen Lage vieler Unternehme­n und angesichts der schwierige­n Bildungssi­tuation zu wenig“, betont Haser.

Die CDU-Landtagsfr­aktion habe sich seine Forderunge­n diesen Donnerstag zum Großteil zu eigen gemacht und wolle sie in die Landesregi­erung tragen. Kontinuier­liche Reihen-Schnelltes­ts für Unternehme­n und flächendec­kend FFP 2-Schutzmask­en für Schulen zu finanziere­n, sei wichtig und unabdingba­r, „weil das Teuerste ein neuerliche­r, totaler wirtschaft­licher Shutdown wäre“, ist Raimund Haser überzeugt.

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FOTO: CDU Raimund Haser

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