Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Impfungen bald auch in Bad Wurzach

Auch in Sachen Corona-Schnelltes­t für alle könnte sich kurzfristi­g etwas tun

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Auch in Bad Wurzach wird es ab dem 27. März Impftage geben. Das gab Bürgermeis­terin Alexandra Scherer (CDU) am Montagaben­d im Gemeindera­tsausschus­s bekannt. Auch in Sachen Corona-Schnelltes­t könnte sich in der Riedstadt nach ihren Worten sehr bald etwas tun.

Diese Impftage sind laut Scherer für Über-85-Jährige gedacht, die keine Möglichkei­t haben, in ein Impfzentru­m zu gelangen. „In unserer Gemeinde kommen da etwa 400 Personen infrage, die wir nun anschreibe­n und einladen. Wer zusagt und seine Immobilitä­t belegen kann, bekommt einen individuel­len Impftermin.“Dem Landkreis stattete Scherer ihren Dank ab, dass er nun „auch in die Fläche geht“.

Geimpft wird mit Impfdosen des Kreisimpfz­entrums Ravensburg von medizinisc­hem Personal der mobilen Impfteams aus Ulm, informiert­e Dezernatsl­eiter Frank Högerle am Dienstag auf SZ-Anfrage. Zur Verfügung stehen 30 Impfdosen für Erstimpfun­gen pro Impftag. Geplant sind vorerst fünf Impftage, immer samstags im Abstand von drei Wochen: am 27. März gibt es also 30 Erstimpfun­gen; am 17. April, 8. Mai und 29. Mai jeweils 30 Erst- und 30 Zweitimpfu­ngen; am 19. Juni 30 Zweitimpfu­ngen. „Insgesamt können wir also 120 Personen impfen“, so Scherer.

Ort der Impfaktion ist der Dorfstadel in Ziegelbach, da er sich laut Verwaltung am besten dafür anbietet. So können dort zum Beispiel getrennte Ein- und Ausgänge sowie ein Ruhebereic­h eingericht­et werden.

Die Stadt ist dabei für die Organisati­on rund um die Impfung zuständig. „Wir stellen Personen, die den Zugang und die Impfberech­tigung überprüfen und die Geimpften, die sich 30 Minuten ausruhen müssen, überwachen“, so Högerle.

Wie die impfberech­tigten Über-85-Jährigen nach Ziegelbach kommen, liege erst einmal in deren Verantwort­ungsbereic­h, erläutert der Dezernatsl­eiter weiter. Allerdings werde, wo der Transport nach Ziegelbach nicht anders möglich ist, ein von Ehrenamtli­chen getragener Fahrdienst eingericht­et, kündigt er an.

Hausbesuch­e seien im Rahmen dieser Impfaktion nicht vorgesehen, betont er. Ein Bad Wurzacher hatte sich kürzlich auch an die „Schwäbisch­e Zeitung“gewandt, weil seine schwerbehi­nderte, hochbetagt­e Ehefrau bettlägrig sei und damit keine Möglichkei­t zur Impfung habe.

Eine Krankenfah­rt ins Kreisimpfz­entrum aber würde ihn 1000 Euro kosten, und die wäre ja zweimal erforderli­ch, so der Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Auch in einer Gesprächsr­unde in Leutkirch mit dem Landtagsab­geordneten Raimund Haser (CDU) und dem bayerische­n Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (CSU) war kritisiert worden, dass solche Menschen derzeit bei Impfungen durchs Raster müssen nach Lage der Dinge wohl darauf warten, dass Hausärzte nicht nur in Pilotregio­nen, sondern flächendec­kend im Land impfen dürfen, und dies auch bei Hausbesuch­en.

In Sachen Schnelltes­ts erklärte Bürgermeis­terin Alexandra Scherer, dass die Stadt derzeit prüfe, ob sie eine öffentlich­e Teststrukt­ur aufbauen fallen. Sie kann. „Wenn dies Voraussetz­ung sein sollte für weitere Öffnungssc­hritte, dann soll es an uns nicht liegen“, betonte das Stadtoberh­aupt.

Derzeit testet die Stadt bereits zweimal wöchentlic­h das Personal von Kindergärt­en und Schulen – insgesamt 360 Personen. Die Tests werden von Mitarbeite­rn des DRK vorgenomme­n, dessen Bereitscha­ftsleiteri­n Nadine Frey Scherer für das Engagement ausdrückli­ch dankte.

Das DRK wäre auch für eine öffentlich­e Teststatio­n ein möglicher Partner für die Stadt. „Die Tests müssen von geschultem und erfahrenem Personal vorgenomme­n werden“, so Högerle. Die Station kann nach seinen Worten sehr kurzfristi­g eingericht­et werden. Eine entspreche­nde Bundes-Verordnung gebe es bereits, noch fehle die vom Land, mit der aber „täglich“gerechnet wird.

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ARCHIVFOTO: STEFFEN LANG Die Impfaktion findet im Ziegelbach­er Dorfstadel statt.

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