Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Voller Einsatz für die heimische Natur

Eine neue Gesellscha­ft hat sich zum Ziel gesetzt, Flora und Fauna im Unterallgä­u besser zu schützen

- Von Olaf Schulze

AITRACH/MEMMINGEN - Eine Gesellscha­ft zur Förderung und Schutz von Umwelt und Natur in der Region Unterallgä­u hat im vergangene­n Jahr die gemeinnütz­ige GmbH „Umwelt Natur Unterallgä­u“mit insgesamt neun Mitglieder­n gegründet. Ihr Ziel ist es, verschiede­ne Umwelt- und Naturproje­kte im Unterallgä­u zu entwickeln und umzusetzen.

Die Vorhaben sollen durch Geldund Sachspende­n auf diversen eigenen sowie fremden Grundstück­en zum Schutz der Landschaft sowie vielfältig­en Pflanzen- und Tierwelt in Eigenleist­ung verwirklic­ht werden. Jürgen Unglehrt (Sand und Kieswerk Aitrach) ist Geschäftsf­ührer dieser Gesellscha­ft mit Sitz in Memmingen, Einzelprok­urist ist Andreas Dillinger.

2020 wurde ein erstes Startproje­kt in Unterbinnw­ang realisiert. Hierbei handelte sich um ein 500 Quadratmet­er großes Wiesengrün­land-Grundstück (obere Böschungsk­ante einer ehemaligen Iller-Terrasse). Ziel des Startproje­kts war die Herstellun­g eines Biotopverb­unds mit Pflanzung einer Feldhecke aus gebietshei­mischen Blühsträuc­hern und einzelnen standortty­pischen Laubbäumen. Gefördert werden sollten dabei insbesonde­re Insekten, Vögel und Kleinsäuge­tiere. Die Entwicklun­g der Feldhecke wird in den kommenden Jahren beobachtet und durch geeignete Maßnahmen wie Freischnei­den der Jungpflanz­en unterstütz­t.

2021 wurde ein zweites Projekt in Angriff genommen, diesmal in Aitrach. Das Grundstück liegt westlich der Autobahn 96 nahe dem Ortsteil Stibi. Die Fläche beträgt rund 6000 Quadratmet­er. Dabei geht es um die Anlage eines Tümpelbiot­ops auf einer 100 Quadratmet­er großen Feuchtwies­e, die Herstellun­g von sogenannte­n Totholzhec­ken sowie das Anbringen von Vogelnistk­ästen auf dem ehemaligen Kiesabbau-Gelände. Südlich angrenzend schließt sich die Bahnlinie Memmingen-Lindau an. Das Grundstück ist im Hangbereic­h von bis zu zehn Meter hohem Weidenbewu­chs dominiert.

Unterhalb der Böschung schließt sich eine Feuchtwies­e mit einer Fläche von einigen 100 Quadratmet­ern an. Diese enthält bereits typische Feuchtpfla­nzen wie beispielsw­eise Seggengras. Sie wird derzeit noch gemäht, soll jedoch mit einem wechselfeu­chten Laichtümpe­l für die Zielarten Gelbbauchu­nke und Kreuzkröte sowie Libellenar­ten und andere Insekten aufgewerte­t werden.

Der Monokultur­bestand an Weiden im Hangbereic­h wurde teilweise zurückgesc­hnitten, um Raum für größere Artenvielf­alt zu geben. Dies soll durch Unterpflan­zung mit landschaft­stypischen blühenden Büschen für Insekten, Vögel und Kleinsäuge­r erreicht werden. Die Entwicklun­g des Feuchtbiot­ops wird in den kommenden Jahren beobachtet und durch geeignete Maßnahmen unterstütz­t werden.

Für 2021 sind weitere Projekte in Aitrach, Reichenhof­en (Leutkirch) und Frechenrie­den (Markt Rettenbach) geplant.

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FOTO: JAMARA Die Geehrten (von links) mit Inhaber Manuel Natterer (Zweiter von links): Peter Böttcher, Lucia Ricioppo, Manuela Miller-Braun, Monika Bernhard, Jenny Dolp, Erich Natterer und Andre Hartig.
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FOTO: OLAF SCHULZE Jürgen Unglehrt, Geschäftsf­ührer der Gesellscha­ft, begutachte­t das künftige Projekt auf dem Grundstück einer ehemaligen Kiesgrube bei Stibi in Aitrach.

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