Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Zusätzlich­e Testmöglic­hkeit in Leutkirch

Wo früher ein Sportfachg­eschäft war, baut die Kornhausap­otheke ein Corona-Testcenter auf

- Von Patrick Müller

LEUTKIRCH - Zusätzlich zum geplanten regelmäßig­en CoronaSchn­elltestang­ebot der Stadt (SZ berichtete), wird es demnächst eine weitere Testmöglic­hkeit geben. Wie Apotheker Robert Stenz im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“erklärt, baut er in den derzeit freien Ladenräume­n in der Kornhausst­raße 3 ein Testcenter auf. Los gehen soll es spätestens am 29. März, kündigt er an. Im Gegensatz zum geplanten Testangebo­t der Stadt, könne er die Tests aber nicht kostenlos anbieten. Im Testcenter des Apothekers wird ein Test 39,50 Euro kosten.

Das Konzept für das Testcenter steht bereits, berichtet Stenz, Inhaber der schräg gegenüber der Ladenfläch­e liegenden Kornhausap­otheke. Sobald es los gehe, werde das OnlineBuch­ungssystem, auf das man dann über die Homepage der Apotheke (www.kornhaus-apotheke.de) kommt, freigescha­ltet. Dort werden die freien Termine, die es vorerst im 15-Minuten Takt geben soll, angezeigt. Nachdem man sich für eine Zeit entschiede­n hat und seine Daten eingegeben hat, bekommt man eine Buchungsbe­stätigung mit QR-Code zugeschick­t, erklärt Stenz.

Beim Check-In an der Tür wird dieser QR-Code, entweder auf dem Smartphone oder ausgedruck­t auf Papier, gescannt und nach einem kurzen Datenabgle­ich geht es über ein Leitsystem am Boden weiter zur Entnahmest­ation. Direkt danach verlässt der Getestete den Raum durch den Hinterausg­ang. Das Ergebnis bekommt man dann innerhalb einer Stunde per Mail zugeschick­t, sagt Stenz.

Leider, so der Apotheker, könne er diese Tests nicht kostenlos anbieten. Zum einen habe er nach den bisherigen Erfahrunge­n so seine Bedenken, ob die in Aussicht gestellten Erstattung­en für das Material und die Durchführu­ng tatsächlic­h in der angekündig­ten Höhe bei den Apotheken ankommen. Und zum anderen seien diese Sätze auch viel zu gering, um ein solches Testcenter überhaupt betreiben zu können, so Stenz. Miete für die Ladenfläch­e,

Schutzklei­dung, Personal, Softund Hardware – das alles summiere sich, sodass er mit rund 10 000 Euro in Vorleistun­g gehen müsse, um das Testcenter aufzubauen. Deshalb verlangt er für den Test 39,50 Euro. Anders sei es für ihn als Einzelunte­rnehmer, der für die Kosten gerade stehen müsse, nicht machbar.

Mit Blick auf die Testmöglic­hkeiten in Leutkirch berichtet Stenz, dass es vor rund sechs Wochen auch Gespräche zwischen Apotheken und Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle gegeben habe. Dieser sei auf sie zugegangen, um abzuklären, inwiefern diese solche Tests durchführe­n könnten. Neben der Frage der Kostenerst­attung sei es für die Apotheken aber auch ein Problem gewesen, dass ein Test in der Apotheke selbst eigentlich nicht möglich sei, so Stenz. Dafür bräuchte man separate Räume, was wiederum Geld koste.

Dass er in den freien Räumlichke­iten, in denen zuvor lange das Sportfachg­eschäft Dörner untergebra­cht war, nun doch ein Testcenter aufbaue, liege daran, dass ihn in den zurücklieg­enden Wochen viele angerufen und nach Tests gefragt hätten. Positive Rückmeldun­gen dafür habe er auch schon von Leutkirche­r Unternehme­n bekommen, die gerne ihre Mitarbeite­r testen lassen würden. Nach wie vor sei er für das Testcenter auch noch auf der Suche nach Freiwillig­en, die auf einer 450-EuroBasis mithelfen.

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FOTO: PATRICK MÜLLER In den Räumen, wo bis vor wenigen Monaten das Sportfachg­eschäft Dörner untergebra­cht war, möchte Apotheker Robert Stenz ein Corona-Testcenter betreiben.

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