Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Maskenpflicht schreckt Brautpaare nicht
Was aus der Bad Wurzacher Standesamtsbilanz 2020 außerdem herauszulesen ist
BAD WURZACH - Bad Wurzach ist im vergangenen Jahr wieder ein Stück größer geworden. Das geht aus der Standesamtsbilanz hervor, die die Verwaltung auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“vorlegte.
14 876 Einwohner zählte demnach die Stadt zum 31. Dezember 2020. Das ist ein leichtes Plus von etwa 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bad Wurzach verzeichnete dabei wie schon im Vorjahr einen deutlichen Geburtenüberschuss. 154 neuen Erdenbürgern standen 115 Sterbefälle gegenüber. Im Jahr zuvor hatte das Standesamt 135 Geburten und 122 Todesfälle verzeichnet.
Zudem bleibt Bad Wurzach Zuzugsgebiet. 692 Menschen meldeten ihren Wohnsitz neu in der Stadt an. 647 Personen verließen ihren Wohnsitz in der Großgemeinde.
Nahezu konstant blieb die Zahl an Kirchenaustritten. Waren es 2019 75, so wurden im vergangenen Jahr 76 verzeichnet.
Trotz Corona wurde in Bad Wurzach 2020 genauso oft standesamtlich geheiratet wie im corona-freien Vorjahr. 89 Ehen wurden laut Standesamt geschlossen, 90 waren es im Jahr zuvor.
Dabei hatten die Paare und die Verwaltung einige Vorgaben zu beachten, die die Trauung nicht unbedingt einfacher oder feierlicher machten. Standesamtliche Trauungen mussten relativ kurzfristig geplant und an die geänderten Vorschriften angepasst werden. „In einigen Fällen musste kurz vor der Hochzeit die Gästeanzahl nochmals deutlich reduziert werden“, heißt es in der Mitteilung des Standesamts.
Zusätzlich wurden und werden Gästelisten geführt, um die Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten. Zu Beginn des Jahres und über den Sommer wurde die Personenzahlen deutlich reduziert und an die jeweiligen Raumgrößen angepasst. Im Sitzungssaal und im Schloss von 100 auf 25 beziehungsweise später sogar auf zehn Personen; im Trauzimmer von 20 zunächst auf fünf, dann auf zwei Personen. Nach den jüngsten Lockerungen sind wieder zehn Personen ab 14 Jahren erlaubt.
Auch bei Trauungen gilt dabei die Maskenpflicht. Bereits im zurückliegenden Sommer und Herbst mussten Gäste und das Brautpaar bis zum Sitzplatz Masken tragen. Seit Dezember ist dies auch während der Trauung der Fall.
Trauungen im Trauzimmer im Maria Rosengarten wurden meist in den großen Sitzungssaal oder in das Schloss verlegt, da dort die Mindestabstände eingehalten werden können.
Im Maria Rosengarten wurde jeweils der Seiteneingang als Einund Ausgang genutzt, um mit den anderen Nutzern im Gebäude nicht in Kontakt zu kommen. „Wir in Bad Wurzach haben erfreulicherweise große Räumlichkeiten, die nicht nur in der derzeitigen Situation von Vorteil sind“, heißt es dazu in der Mitteilung des Standesamts.