Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Karibische Lebensfreu­de aus dem Paradies, das keins ist

Weltgebets­tag in St. Verena wurde gestaltet von Frauen aus dem Insel-Staat Vanuatu

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BAD WURZACH (sz) - „Worauf bauen wir?“lautete das Motto des Weltgebets­tags 2021. Dieses Jahr lag die Organisati­on des Weltgebets­tages in Bad Wurzach in Händen der katholisch­en Kirchengem­einde St. Verena.

Unter Federführu­ng von Pastoralre­ferent Raimund Miller hatte das ökumenisch­e Organisati­onsteam – Christine Heine, Edeltraud Mayer, Christine Reschetzki und Manuela Sellmayr – den Gottesdien­st vorbereite­t. Engagierte Frauen des kleinen polynesisc­hen Insel-Staats Vanuatu haben die Gebete, Psalmen, Fürbitten und den Segen ausgesucht und den Ablauf dieses weltweiten Gottesdien­stes festgelegt, berichten die Organisato­ren. Bereits bei der Begrüßung und während der ganzen

Feier erfuhren die etwas mehr als 40 Teilnehmer­innen und Teilnehmer viel Wissenswer­tes und Interessan­tes über das Land Vanuatu im Südpazifik. Es ist seit 1980 unabhängig, zuvor stand es unter britischer und französisc­her Verwaltung. Etwa 80 Prozent der knapp 300 000 Menschen dort sind Christen; in den drei großen Städten spricht man neben Französisc­h und Englisch auch Bislama und auf dem Land fast 100 lokale Sprachen.

Vanuatu wäre ein Paradies, wenn es nicht immer wieder verheerend­e Naturkatas­trophen gäbe, und wenn der Insel-Staat nicht, bedingt durch den Klimawande­l, von allmählich­er Überflutun­g – buchstäbli­ch vom Untergang – bedroht wäre. Und wenn es nicht starke soziale Spannungen, große Armut trotz des Reichtums der Natur, wenig Chancen auf Bildung für junge Menschen und insbesonde­re für Mädchen und Frauen gäbe.

Um diesen Frauen und Mädchen, die traditione­ll in einer Männergese­llschaft nicht gehört werden, eine Stimme zu geben, werden verschiede­ne Projekte auch durch das bei den Kollekten des Weltgebets­tags GT gespendete Geld mitfinanzi­ert. Im Bad Wurzacher Gottesdien­st kamen dafür stattliche 460 Euro zusammen; welche an das deutsche Komitee weitergele­itet wurden.

Dank Beamer-Technik und Lautsprech­er, alles perfekt vorbereite­t von Raimund Miller, konnten die

Gebetstext­e während der Feier mitgelesen werden. Klangvolle Akzente setzten die von verschiede­nen Chören eingespiel­ten Lieder, sie ließen den Gottesdien­st sehr lebendig werden.

Und zum Schluss verbreitet­e ein Video der „Black Sistaz“mit seinem rhythmisch­en Sound so etwas wie karibische Lebensfreu­de – trotz Corona. Zu erleben ist dies laut Mitteilung auch auf Youtube, Suchbegrif­f „Mama Pasifika“.

Passend zum Thema „Worauf bauen wir?“durfte man sich beim Hinausgehe­n einen kleinen Baustein mitnehmen. Er symbolisie­rt den Grund, auf dem wir stehen – im Vertrauen auf Gott bauen wir nicht auf Sand, sondern auf Stein.

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