Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Effizienzf­allen im Homeoffice

Wenn Teams von zu Hause arbeiten, sollten sie Organisati­on und Kommunikat­ion anpassen

- Von Amelie Breitenhub­er

Im März 2020 ging Deutschlan­d zum ersten Mal in den Lockdown. Das führte viele Beschäftig­te ins Homeoffice, einige sind dort bis heute. Manches läuft aber zu Hause noch immer nicht so rund wie gewohnt. Der Unternehme­nsberater, Autor und Effizienze­xperte Jürgen Kurz nennt drei Effizienzf­allen, die Teams auf jeden Fall angehen sollten.

Bevor viele Beschäftig­te ins Homeoffice umgezogen sind, lagen Daten in der Regel im Unternehme­n – oft auf einem zentralen Fileserver. Inzwischen würden Daten verstärkt in einer Cloud abgelegt. Das habe viele Vorteile, es gebe aber auch Risiken. „Die Teammitgli­eder arbeiten auf ihrer Insel“, sagt Kurz. Auf dieser Insel werde dann zwar untereinan­der kommunizie­rt, häufig würden andere Teams davon nichts mitbekomme­n. Kurz rät daher dazu, Cloud-Lösungen nur mit einer Struktur für die Dateiablag­e einzuführe­n: „Sonst hat das Doppelabga­ben, Rückfragen und enorme Suchzeiten zur Folge.“

„In über 90 Prozent der Projekte wurden bereits vor Corona Termine und Kosten nicht eingehalte­n“, sagt

Kurz. Wenn Mitarbeite­r dezentral arbeiten, wird das nicht einfacher. Viel Zeit gehe für die Projektste­uerung verloren. Auch hier der Tipp: gemeinsame Spielregel­n für die Dokumentat­ion der Ergebnisse vereinbare­n. Gut ist es, sich auf ein gemeinsame­s Tool zur Zusammenar­beit und Projektste­uerung zu einigen.

Schon vor der Pandemie haben Beschäftig­te viel Zeit mit der Bearbeitun­g von E-Mails verbracht. Mit dem Umzug ins Homeoffice sind für viele Unternehme­n neue Kommunikat­ionskanäle hinzugekom­men. „Auf die Frage, wie viele Kommunikat­ionswerkze­uge er im Einsatz hat, antwortete der Abteilungs­leiter eines mittelstän­dischen Unternehme­ns: „Neun: E-Mail, Telefon, Skype, Fax, Teams, WhatsApp, …“, erzählt Kurz aus seinem Beratungsa­lltag. „Mein Tipp ist hier: Klare Spielregel­n zu vereinbare­n, wie kommunizie­rt und wie die Ergebnisse festgehalt­en werden“, rät der Experte. Videokonfe­renzen sollten im Regelfall nur mit Vorlauf stattfinde­n und nur in Ausnahmen spontan erfolgen. Für effiziente Meetings lohnt es sich außerdem, den Personenkr­eis möglichst klein zu halten, immer einer Agenda zu folgen und vorab einen Zeitrahmen zu definieren. (dpa)

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