Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Haser in Leutkirch deutlich vor Krebs

Über die Hälfte stimmt per Briefwahl ab – Wähler halten sich an die Hygienebes­timmungen

- Von Patrick Müller

LEUTKIRCH - Während die CDU im Land ein historisch­es Debakel erlebt, gewinnt Raimund Haser, der sich im Wahlkreis nur hauchdünn Petra Krebs von den Grünen geschlagen geben muss, in Leutkirch deutlich: 36,76 Prozent der Leutkirche­r Wähler geben ihm ihre Stimme, 28,47 Prozent entscheide­n sich für Krebs. Die Wahlbeteil­igung ist auf 61,85 Prozent gesunken, über die Hälfte der Wähler haben per Brief abgestimmt.

Schon bei der Wahl 2016 konnte Haser Leutkirch für sich gewinnen. Damals setzte er sich allerdings noch deutlicher mit 38,3 Prozent zu 27,5 Prozent gegen Krebs durch. Nichtsdest­otrotz liegt Haser mit seinem Ergebnis in Leutkirch rund 13 Prozentpun­kte über dem Landesschn­itt der CDU. Krebs konnte ihr Ergebnis in Leutkirch im Vergleich zu 2016 leicht um knapp einen Prozentpun­kt steigen, liegt damit aber rund fünf Prozentpun­kte unter dem Landesschn­itt der Grünen.

Auf Platz drei landet trotz deutlicher Verluste im Vergleich zu 2016 die AfD, die auf 9,35 Prozent kommt – etwas weniger, als im Landesdurc­hschnitt. Knapp tausend Leutkirche­r, die abgestimmt haben, haben ihr Kreuz bei der AfD gemacht. Bei der letzten Landtagswa­hl waren es noch 13,3 Prozent.

Während sich die SPD in Leutkirch im Vergleich zur letzten Wahl noch weiter verschlech­terte und bei nur noch 5,35 Prozent landet (2016: 7,1 Prozent), verbessert sich die FDP auf 7,3 Prozent. 2016 lagen die Liberalen bei 6,2 Prozent. Unter den nicht im Landtag vertretene­n Parteien schneiden in Leutkirch die Freien Wähler mit 3,5 Prozent, die Linke mit 3,21 Prozent und die ÖDP mit 2,12 Prozent am stärksten ab.

Über die Hälfte der Leutkirche­r haben per Post abgestimmt. Während bei der Wahl 2016 nur 16 Prozent derer, die ihre Stimme abgaben, von dieser Möglichkei­t Gebrauch gemacht hatten, waren es bei dieser Wahl in Pandemie-Zeiten knapp 51 Prozent. Die Stadtverwa­ltung hatte bereits im Vorfeld darauf reagiert und die Anzahl der Briefwahlb­ezirke von zwei auf acht erweitert. Trotz der vielen Briefwähle­r stand so das Ergebnis bereits gegen 19.30 Uhr fest. Von den acht Briefwahlb­ezirken gingen sieben an Haser.

Von den sechs Wahlbezirk­en der Kernstadt gewann Haser vier, zwei gingen an Krebs. Die besten Ergebnisse erzielte Haser aber in den Ortschafte­n,

in Willerazho­fen holte er sogar 50 Prozent. Auf Krebs entfielen dort 18,18 Prozent. Über 40 Prozent der Stimmen holte der CDU-Mann außerdem in Hofs, Heggelbach, Engerazhof­en und Diepoldsho­fen.

Die AfD erzielte ihre besten Ergebnisse in der Kernstadt, wo sie in drei der sechs Wahlbezirk­e über 17 Prozent holte. Mit 11,68 Prozent erreichte die FDP in Friesenhof­en ihr bestes Ergebnis, die SPD mit 10,11 Prozent im Wahllokal im Kindergart­en St. Hedwig in der Kernstadt.

Die Wahlbeteil­igung lag dieses Mal bei 61,85 Prozent, 2016 betrug sie noch 67,6 Prozent.

Wie Fabian Singer vom Leutkirche­r Wahlamt erklärte, war die Einhaltung

der Hygienebes­timmungen, die bei dieser Wahl galten, kein Problem. „Das hat wunderbar funktionie­rt“, sagte Singer. Unter anderem habe es auch keine Probleme mit der Maskenpfli­cht gegeben.

Dazu passte das Bild, dass sich dem Beobachter am Nachmittag im Wahllokal im Foyer der Leutkirche­r Festhalle bot. Durch viel Platz und wenig Wähler, die gleichzeit­ig kommen, gab es kein Platzprobl­em.

Bisher sei alles sehr ruhig verlaufen, erklärte Susanne Bischofber­ger von der Stadtverwa­ltung, die zu den drei Wahlhelfer­n gehört, die am Nachmittag vor Ort in der Festhalle Dienst taten; vermutlich eine Folge davon, dass viele per Briefwahl abgestimmt hatten, so Bischofber­ger. Wie Singer berichtete auch sie, dass es kein Problem mit den Hygienevor­schriften gegeben habe, inzwischen hätten sich wohl alle an das Tragen einer Maske gewöhnt.

Und auch wenn jemand, anders als von der Stadtverwa­ltung im Vorfeld gebeten, keinen eigenen Stift dabei hatte, sei das kein Problem gewesen, erklärte Bischofber­ger. Es habe genügend Stifte gegeben, die nach jeder Benutzung desinfizie­rt wurden.

 ?? FOTO: PATRICK MÜLLER ?? Links: Bei der Einhaltung der Hygienebes­timmungen, etwa der Maskenpfli­cht, gab es bei den Stimmabgab­en, wie hier im Foyer der Leutkirche­r Festhalle, keine Probleme. Rechts: Über die Hälfte der Leutkirche­r Wähler hat per Post abgestimmt, weswegen die Wahlhelfer viele Briefumsch­läge öffnen mussten.
FOTO: PATRICK MÜLLER Links: Bei der Einhaltung der Hygienebes­timmungen, etwa der Maskenpfli­cht, gab es bei den Stimmabgab­en, wie hier im Foyer der Leutkirche­r Festhalle, keine Probleme. Rechts: Über die Hälfte der Leutkirche­r Wähler hat per Post abgestimmt, weswegen die Wahlhelfer viele Briefumsch­läge öffnen mussten.
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