Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Corona: Testmöglic­hkeiten werden ausgebaut

Impfen vor Ort für Härtefälle startet

- Von Jeanette Löschberge­r

ISNY - Testen und Impfen gehören zum aktuellen Konzept, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Auch Isny leistet einen Beitrag zur Einschränk­ung der Infektions­zahlen. In den Gemeindera­tssitzunge­n informiert Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r regelmäßig zum Sachstand der Virenausbr­eitung in der Stadt: „Vergangene Woche war es besonders heftig“, sagte das Stadtoberh­aupt diesen Montag.

Nun wird die neue Bundesvero­rdnung zur Schnelltes­tstrategie umgesetzt, wonach kostenlose Tests für jeden Bürger zur Verfügung stehen sollen. Und am 25. März startet das „Impfen vor Ort“für über 85-jährige, was wiederum das Umrüsten des Kurhauses für diesen Zweck notwendig macht. Hinzu kommt die Koordinati­on der Impftermin­e.

Die Fallzahlen sind in der vergangene­n Woche wieder gestiegen, „auch vor Isny machen die Mutationen nicht Halt“, sagte Magenreute­r. Die Nachverfol­gung sei für das Team im Rathaus dadurch noch komplexer geworden, der Inzidenzwe­rt in

Isny pendle derzeit zwischen 50 und 150. Der Bürgermeis­ter erklärte: „Bei einem Infizierte­n ist er (in Isny) bei sieben, bei sieben liegt er schon bei 49. Bitte achten Sie auf sich und andere“, appelliert­e Magenreute­r. Ausschlagg­ebend für Beschränku­ngen oder Lockerunge­n ist jedoch der Inzidenzwe­rt im Landkreis Ravensburg.

Testen sei zurzeit ein großes Thema: Donnerstag­s und samstags, jeweils von 10 bis 13 Uhr, gibt es kostenlose Schnelltes­ts im Gemeindeze­ntrum St. Michael – oder mit vorheriger Terminvere­inbarung in der Beilharzap­otheke. Die Stadtverwa­ltung überlege, wie das Angebot intensivie­rt werden könnte. Das Bestreben sei, das Testzentru­m von AHZ und DRK auszubauen.

Magenreute­r sagte: „Mit Frank Höfle und Wolfgang Dieing sind wir in ständigem Austausch über die Möglichkei­ten des Ausbaus der bestehende­n Testmöglic­hkeiten.“Dies habe den Vorteil, das Team kenne sich schon sehr gut aus. Und: Ein Zulassungs­verfahren zur Kostenüber­nahme der Krankenkas­sen laufe.

Stadtrat Peter Clement (SPD), selbst Allgemeinm­ediziner, ergänzte, bei den von der Regierung versproche­nen kostenlose­n Tests gebe es noch viel Diskussion­sbedarf bezüglich der geplanten Durchführu­ng bei Hausärzten. Er begrüße die Testmöglic­hkeit in Isny an zwei Vormittage­n ausdrückli­ch und biete seine Unterstütz­ung an.

So, wie von der Politik vorgesehen, die niedergela­ssenen Hausärzte als Anlaufstel­le für die kostenlose­n Schnelltes­ts einzusetze­n, sei das aber weder finanziell noch organisato­risch durchführb­ar gewesen, zeigte er sich überzeugt. „Das wären rund 1000 Tests pro Hausarzt und Woche in Isny gewesen“, sagt Clement. Daher sei er sehr dankbar, dass die Stadt das bestehende Testzentru­m ausbauen wolle. Magenreute­r ergänzte: „Die Schnelltes­ts werden weiterhin an den bekannten Stellen organisier­t. Bei positivem Befund müssen die PCR-Tests aber weiter von den Hausärzten durchgefüh­rt werden.“

Das Landratsam­t habe für Härtefälle zwei Impftage in Isny zugesagt, erklärte Magenreute­r, und anschließe­nd im dreiwöchig­en Rhythmus. Durchgefüh­rt werden soll die Impfaktion im Kurhaus am Park. Der Impfstoff werde voraussich­tlich jener von „Biontec/Pfizer“sein. Der erste Termin ist am Donnerstag nächster Woche. Zur Auswahl der Personen erklärt Magenreute­r: „Impftermin­e gibt es nur für Härtefälle ab 85 Jahren. Diese wurden alle angeschrie­ben, es gab eine Telefon-Hotline bei der Stadt, die auch rege genutzt wurde.“Es gebe zum Start 30 Impfungen am Donnerstag und weitere 30 am Ostersonnt­ag. Drei Wochen später wiederum für 30 Personen die Erstimpfun­g und 30 für die zweite Injektion.

Alle anderen Impfwillig­en, die nicht unter diese Härtefall-Regelung fallen, aber aus anderen Gründen eine Impfberech­tigung haben, werden an die Impf-Hotlines verwiesen oder müssen versuchen, über die OnlineTerm­invereinba­rung eine Impfung zu bekommen. Clement ergänzte, dass das Impfen bei den Hausärzten, das ab Mitte April durchgefüh­rt werden sollte, durch die Aussetzung des Impfstoffs von AstraZenec­a zunächst in weite Ferne gerückt sei.

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