Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Nicht immer ein Vergnügen“

Was in der Baugebiets­planung für St. Anton in Arnach geändert werden musste

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH/ARNACH - Wieder einen Schritt nähergekom­men ist das neue Baugebiet St. Anton in Arnach. In der auch wegen dieses Themas gut besuchten Gemeindera­tssitzung am Montag wurde deutlich, warum es eher langsam vorangeht.

St. Anton befindet sich ortsauswär­ts links der Ratperoniu­sstraße und grenzt auf seiner anderen Seite an den Hünlishofe­r Weg. Dort sollen 27 Bauplätze für Einfamilie­nhäuser und eines für ein Mehrfamili­enhaus entstehen.

„Arnach braucht dieses Baugebiet“, unterstric­h der aus dieser Ortschaft kommende Stadtrat Ewald Riedl (CDU). „Wir haben jahrelang Einwohner verloren, weil sie nicht bauen konnten.“Sein Appell daher an Anlieger des Gebiets: „Das Verfahren bitte nicht mit weiteren Einsprüche­n verzögern.“

Eine ganze Menge Einwendung­en von Bürgern und öffentlich­en Stellen hat die Stadtverwa­ltung in den vergangene­n Monaten abarbeiten müssen. „Ich weiß, dass das Baugebiet lange schon ersehnt wird, aber es ist kein einfaches Verfahren, das auch uns bislang nicht immer Vergnügen bereitet hat“, so Bürgermeis­terin Alexandra Scherer (CDU) eingangs.

Was alles an Einsprüche­n abgewogen werden musste, erläuterte Sachbearbe­iter Andreas Haufler. 24Punkte umfasst die Liste insgesamt, die schwerwieg­endsten legte Haufler näher dar.

So entfällt zum Beispiel die ursprüngli­ch Richtung St.-Simon-Weg geplante Straße. Ebenso dürfen nun entgegen der ersten Planung im Neubaugebi­et keine Ferienwohn­ungen entstehen. Beides sei in einem vereinfach­ten Ausweisung­sverfahren (Paragraf 13b), das in Arnach zur Anwendung kommt, nicht erlaubt, so das Landratsam­t Ravensburg.

Um dem Naturschut­z sein Recht zu geben, wurden zudem in den Bauvorschr­iften verankert, dass pro angefangen­e 500 Quadratmet­er Grundstück drei Sträucher zu pflanzen sind. Des Weiteren wurde vom Bad Wurzacher Bauamt das geplante

Mehrfamili­enhaus auf drei statt vier Geschosse verringert. „Dafür wird das Gebäude nun breiter werden“, so Haufler. Ebenfalls von Bürgern aus Arnach war darauf hingewiese­n worden, dass es in dem Baugebiet zu Geruchsbel­ästigungen wegen der Biogasanla­ge in Rahmhaus kommen werde. Das indes weist die Stadt zurück: „Nach rechtliche­n Maßstäben kein Geruchskon­flikt“so die Feststellu­ng aus dem Rathaus dazu.

Konflikte gibt es jetzt schon zwischen Arnachern und der Biogasanla­ge, da durch diese relativ viel Verkehr durch die Ratperoniu­sstraße rollt. Daher wird nun in einem Teil des Baugebiets, das davon betroffen sein wird, der Zuschnitt der Grundstück­e verändert, sodass eine Eingrünung als Lärmschutz möglich ist.

Im Hünlishofe­r Weg wird Tempo 50 gelten. Einen Gehweg erhält diese Straße aber nicht, auch weil es keine Anbindung im bisherigen Ort gibt.

Der Gemeindera­t billigte den neuen Planentwur­f samt Bauvorschr­iften einstimmig. Er geht damit in eine neuerliche, einmonatig­e Auslegungs­phase.

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FOTO: STEFFEN LANG In diesem Gebiet an der Ratperoniu­sstraße entsteht das neue Baugebiet St. Anton in Arnach.

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