Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Hoffen auf Kinderfest und Altstadt-Sommerfest­ival

Wie die Leutkirche­r Veranstalt­er mit den coronabedi­ngten Unsicherhe­iten umgehen

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Das Kinderfest und das Altstadt-Sommerfest­ival sind zwei Events, die aus dem Leutkirche­r Kalender eigentlich nicht wegzudenke­n sind. Bereits im vergangene­n Jahr mussten die Veranstalt­ungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Ob und in welcher Form die Sommerhöhe­punkte in diesem Jahr stattfinde­n können, ist weiter offen. Die „Schwäbisch­e Zeitung“hat bei den Veranstalt­ern nachgefrag­t, wie sie mit dieser Unsicherhe­it umgehen.

„Die momentanen Anzeichen der steigenden Inzidenzza­hlen stimmen uns leider nicht sonderlich optimistis­ch“, erklärt Jacqueline Zenker von der Leutkirche­r Stadtverwa­ltung. Deshalb müsse jederzeit mit einer Absage des für Mitte Juli geplanten Kinderfest­es 2021 gerechnet werden. Das Kinderfest­theater ist bereits gestrichen, weil in den Schulen wegen der Corona-Vorschrift­en keine Proben möglich sind.

Ob eine kleinere Version des Events infrage kommt, „muss abgewartet und gegebenenf­alls spontan geplant werden“. Generell sei eine solche Variante auf der Wilhelmshö­he „eher schwierig umzusetzen“, schreibt Zenker, die für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig ist. Die Entscheidu­ng darüber, ob das Kinderfest stattfinde­t, trifft Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle gemeinsam mit dem Vorstand des Fördervere­ins des Kinderfest­es. Damit noch ausreichen­d Zeit für die Vorbereitu­ng bleibt, müsste laut Zenker spätestens in der Woche nach den Osterferie­n ein Beschluss gefasst werden. In Zeiten vor Corona liefen die Vorbereitu­ngen auf das Leutkirche­r Kinderfest zu diesem Zeitpunkt des Jahres bereits auf Hochtouren. So würden beispielsw­eise die Musikkapel­len und auch die Schulen mitteilen, ob und in welcher Form sie am Kinderfest­umzug teilnehmen, erklärt Zenker. Darüber hinaus wären die Verantwort­lichen unter anderem damit beschäftig­t, die musikalisc­he Unterhaltu­ng auf der Wilhelmshö­he zu organisier­en, das Programmhe­ft zu überarbeit­en und den Kinderzaub­erer zu buchen.

In diesem Jahr sieht’s anders aus: „Das Titelbild und die Standbetre­iber stehen fest. Auch der Beschicker des Vergnügung­sparks würde gerne kommen. Weitere Planungen haben derzeit noch nicht begonnen“, teilt

Zenker mit. In manchen Punkten sollen – falls die Veranstalt­ung stattfinde­n kann – aber auch Vorbereitu­ngen für das ausgefalle­ne Kinderfest 2020 übernommen werden.

Wie Jacqueline Zenker berichtet, freuen sich sämtliche Beteiligte „immer sehr auf diesen Höhepunkt des Jahres“. Eine Absage würde daher „großes Bedauern“auslösen. Für Kinder wäre das Fest „mit Sicherheit eine willkommen­e Abwechslun­g und auch Belohnung für das letzte anstrengen­de Jahr“.

Eine ähnliche Situation schildert Tezer Leblebici, der seit vielen Jahren als ehrenamtli­cher Hauptorgan­isator des Leutkirche­r AltstadtSo­mmerfestiv­als (Also) fungiert. „Wir planen, wie wenn es stattfinde­t“, verkündet er – zumindest bis zu diesem Zeitpunkt, an dem konkrete Ausgaben nötig sind. Abgesagt sei das Festival Anfang August im Fall der Fälle schnell. Überwiegen­d sollen die bereits für das vergangene Jahr geplanten Veranstalt­ungen über die Bühne gehen.

Sonderlich viel Optimismus versprüht Leblebici im SZ-Gespräch allerdings nicht: „Seit dem Stopp der Astrazenec­a-Impfungen schwinden meine Hoffnungen.“Denkbar ist seiner Einschätzu­ng nach auch ein deutlich verkleiner­tes Sommerfest­ival – ähnlich wie es im vergangene­n Jahr möglich war.

Am Herzen liegen ihm für die kommende Auflage des Events vor allem die Kinder. „Die haben im letzten Jahr am meisten gelitten“, ist sich der Vorsitzend­e des Also-Vereins

sicher. Deshalb plant er für den Kindertag, der jährlich im Rahmen des Festivals stattfinde­t, mit einem besonderen Angebot. So könnten etwa Vertreter der Kinderturn­stiftung Baden-Württember­g Programmpu­nkte gestalten. Wichtig ist Leblebici, dass auch sozial benachteil­igte Jungen und Mädchen dabei sein können. Deshalb wird darüber nachgedach­t, wie ein kostenfrei­er Zugang zum Kindertag möglich gemacht werden kann.

Apropos Finanzen: Eine Absage des Sommerfest­ivals wäre für den Also-Verein auch aus finanziell­er Sicht bitter. Denn Kosten wie Versicheru­ngen laufen weiter. Aber: „Wir haben in den letzten Jahren gut gewirtscha­ftet und sind nicht am Existenzmi­nimum“, erklärt Leblebici.

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ARCHIVFOTO: STEFFEN LANG Ob der Kinderfest­umzug in Leutkirch stattfinde­n kann, ist wegen der ungewissen Entwicklun­g der Corona-Pandemie weiter offen. Im vergangene­n Jahr musste er ausfallen.
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ARCHIVFOTO: SIMON NILL Das Altstadt-Sommerfest­ival wird seit einigen Jahren mit einer Vespertafe­l eröffnet.

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