Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Mehr zahlungskr­äftiges Klientel anlocken

So will die Stadt Bad Wurzach für Wohnmobili­sten attraktive­r werden

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Den heutigen Ansprüchen von Wohnmobili­sten genügt der städtische Stellplatz oberhalb des neuen Hallenbads schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Nun will die Stadt dies ändern und damit mehr Touristen dieser zumeist zahlungskr­äftigen Klientel anlocken.

Erste Vorstellun­gen, wie der Platz künftig aussehen soll, stellte Johanne Gaipl, Chefin der Bad Wurzach Info, nun dem Gemeindera­t vor. Demnach soll die Anzahl Stellplätz­e erhöht und der Platz insgesamt modernisie­rt werden.

Die Erhöhung der Stellplatz­zahl wird dabei ohne eine flächenmäß­ige Vergrößeru­ng des Platzes, sondern durch eine Optimierun­g des vorhandene­n Raums erreicht. Am Ende werden es 26 statt bisher 17 Stellplätz­e sein. 14 Plätze sollen dabei sogenannte Standardpl­ätze mit einer Größe von an die 40 Quadratmet­er sein. Dazu kommen zwölf Komfortplä­tze mit 60 Quadratmet­ern Fläche sowie ein kleiner Aufenthalt­sbereich.

Gleichzeit­ig soll die An- und Abmeldung von der Vitalium-Therme entkoppelt werden. Derzeit müssen sich Wohnmobili­sten dorthin wenden. Künftig soll ein Kassensyst­em vor Ort diesen Gang unnötig machen.

Dringend nötig ist nach Gaipls Worten auch die Erneuerung der Stromanbin­dung. Momentan könne die Leitung zeitweise den Bedarf auf dem Platz, vor allem im Winter, nicht abdecken. Zudem sei eine Abrechnung nach tatsächlic­hem Verbrauch zurzeit nicht möglich. Auch andere Ver- und Entsorgung­seinrichtu­ngen sind veraltet. Gebaut werden soll darüber hinaus ein Grauwasser­schacht, also für fäkalienfr­eies, gering verschmutz­tes Abwasser, und es soll für öffentlich­es W-Lan gesorgt werden.

Was die Gesamtmaßn­ahme kostet, darüber machte die Verwaltung im Gemeindera­t keine Angaben. Dies stehe erst fest, wenn eine Detailplan­ung erstellt worden ist. Erbeten wurde vom Gremium jetzt lediglich eine Beauftragu­ng für diese Detailplan­ung. Im vom Rat bereits genehmigte­n Haushaltsp­lan sind 50 000 Euro eingestell­t, die für diese Planung sowie die Modernisie­rung der Infrastruk­tur (Wasser, Abwasser, Strom und Glasfaser) verwendet werden. Dafür reiche diese Summe, betonte Bauamtslei­ter Matthäus Rude auf wiederholt­e Nachfrage.

Angesichts der allgemeine­n Finanzlage der Stadt stimmten Klaus Schütt und Ewald Bodenmülle­r (beide CDU) gegen die Verwaltung­svorlage. Beide betonten, um den Handlungsb­edarf zu wissen, „aber jetzt ist der falsche Zeitpunkt für dieses Projekt“, so Schütt. „Die Größe ist maßvoll, die Dringlichk­eit gegeben“, hielt Franz-Josef Maier (MW) dem entgegen.

Letztlich stimmten 18 der 21 Ratsmitgli­eder für den Planungsbe­schluss, Yvonne Reich (CDU) enthielt sich.

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FOTO: STEFFEN LANG Der Wohnmobils­tellplatz in Bad Wurzach soll mehr Stellplätz­e erhalten und modernisie­rt werden.

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