Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Mehr zahlungskräftiges Klientel anlocken
So will die Stadt Bad Wurzach für Wohnmobilisten attraktiver werden
BAD WURZACH - Den heutigen Ansprüchen von Wohnmobilisten genügt der städtische Stellplatz oberhalb des neuen Hallenbads schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Nun will die Stadt dies ändern und damit mehr Touristen dieser zumeist zahlungskräftigen Klientel anlocken.
Erste Vorstellungen, wie der Platz künftig aussehen soll, stellte Johanne Gaipl, Chefin der Bad Wurzach Info, nun dem Gemeinderat vor. Demnach soll die Anzahl Stellplätze erhöht und der Platz insgesamt modernisiert werden.
Die Erhöhung der Stellplatzzahl wird dabei ohne eine flächenmäßige Vergrößerung des Platzes, sondern durch eine Optimierung des vorhandenen Raums erreicht. Am Ende werden es 26 statt bisher 17 Stellplätze sein. 14 Plätze sollen dabei sogenannte Standardplätze mit einer Größe von an die 40 Quadratmeter sein. Dazu kommen zwölf Komfortplätze mit 60 Quadratmetern Fläche sowie ein kleiner Aufenthaltsbereich.
Gleichzeitig soll die An- und Abmeldung von der Vitalium-Therme entkoppelt werden. Derzeit müssen sich Wohnmobilisten dorthin wenden. Künftig soll ein Kassensystem vor Ort diesen Gang unnötig machen.
Dringend nötig ist nach Gaipls Worten auch die Erneuerung der Stromanbindung. Momentan könne die Leitung zeitweise den Bedarf auf dem Platz, vor allem im Winter, nicht abdecken. Zudem sei eine Abrechnung nach tatsächlichem Verbrauch zurzeit nicht möglich. Auch andere Ver- und Entsorgungseinrichtungen sind veraltet. Gebaut werden soll darüber hinaus ein Grauwasserschacht, also für fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser, und es soll für öffentliches W-Lan gesorgt werden.
Was die Gesamtmaßnahme kostet, darüber machte die Verwaltung im Gemeinderat keine Angaben. Dies stehe erst fest, wenn eine Detailplanung erstellt worden ist. Erbeten wurde vom Gremium jetzt lediglich eine Beauftragung für diese Detailplanung. Im vom Rat bereits genehmigten Haushaltsplan sind 50 000 Euro eingestellt, die für diese Planung sowie die Modernisierung der Infrastruktur (Wasser, Abwasser, Strom und Glasfaser) verwendet werden. Dafür reiche diese Summe, betonte Bauamtsleiter Matthäus Rude auf wiederholte Nachfrage.
Angesichts der allgemeinen Finanzlage der Stadt stimmten Klaus Schütt und Ewald Bodenmüller (beide CDU) gegen die Verwaltungsvorlage. Beide betonten, um den Handlungsbedarf zu wissen, „aber jetzt ist der falsche Zeitpunkt für dieses Projekt“, so Schütt. „Die Größe ist maßvoll, die Dringlichkeit gegeben“, hielt Franz-Josef Maier (MW) dem entgegen.
Letztlich stimmten 18 der 21 Ratsmitglieder für den Planungsbeschluss, Yvonne Reich (CDU) enthielt sich.